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1124 - Das Armadafloss

Titel: 1124 - Das Armadafloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie vor Fain ab.
    „Alles da, Fain", sagte er. „Flugfähige Fernsteuerkameras mit dem entsprechenden Monitor und einem leistungsfähigen Energiespeicher samt Mikrowellentransmitter zur Versorgung der Kameras. Vier Photonenblitzer mit einer fünf Sekunden dauernden Leuchtkraft von sieben Megalux. Und ein Dutzend Sprengbomben mit einer Stärke von jeweils einer Kilotonne TNT, wahlweise auslösbar durch Funk- oder Zeitzünder."
    Fain atmete auf.
    Insgeheim hatte er befürchtet, daß der Bastler seine Anforderungen nicht erfüllen konnte oder wollte. Jetzt besaßen sie endlich eine erfolgversprechende Chance, Crduun abzufangen und zu überwältigen, wenn er zum Floßschwanz kam, um seine Kaufsöhne zu bestrafen.
    Das Verlangen des Bastlers nach den elektronischen Schätzen der Floßzentrale und die Gehirnschäden durch den Unfall hatten seine Sicherheitsprogrammierung außer Kraft gesetzt.
    Der Monteur stand bedingungslos auf ihrer Seite.
    „Ich danke dir, Bastler", sagte Enklich Fain bewegt. „Du ahnst nicht, wie dankbar ich dir bin."
    Er reichte ihm den Beutel, den der Monteur sofort öffnete. Mit zwei fingerdünnen Tentakeln begann er seinen Inhalt zu durchwühlen.
    „Eindimensionale Leiter, 3-4-C-Silizoide, Mikroprozessoren der Klassen Delta-20, Epsilon-9, Speicherkristalle und..."
    Die Stimme des Bastlers sank zu einem unverständlichen Gemurmel herab, während er sich schwerfällig umdrehte und davonstakste.
    Er hatte Fain völlig vergessen.
    Der Terraner bückte sich und hob langsam die Kiste. Dank der geringen Schwerkraft war ihr Gewicht nur minimal, aber sie hatte ihre Masseträgheit nicht verloren.
    Er mußte sie vorsichtig bugsieren, um zu verhindern, daß ihr Bewegungsimpuls sie davontreiben ließ.
    „Fain!"
    Der Terraner fuhr zusammen. Nervös befeuchtete er seine Lippen. Hatte sich der Bastler etwa anders besonnen. „Ja?"
    „Ich brauche die Variable, Fain", sagte der Bastler über Funk. „Ich brauche sie dringend.
    Wann bekomme ich die Variable, Fain?"
    „Es wird nicht mehr lange dauern", antwortete er. „Crduun ist vermutlich schon auf dem Weg zum Floßschwanz. Wenn wir ihn überwältigt haben, dann gehört die Steuerzentrale uns."
    Der Bastler zögerte einen winzigen Moment.
    „Wird Crduun die Floßfähre nehmen, Fain?"
    „Nein, das kann er nicht. Wir haben ihm die Floßfähre gestohlen. Sie steht hinten am Floßschwanz. Und Crduun wird nicht so unvorsichtig sein, das Flugaggregat seines Raumanzugs zu benutzen." Fain lächelte humorlos. „Er weiß, daß wir bewaffnet sind und auf ihn warten. Er wird zu Fuß gehen und versuchen, sich unentdeckt an uns heranzuschleichen."
    „Zu Fuß", wiederholte der Bastler. „Das ist schlecht. Schlecht für Crduun."
    „Warum?" fragte Fain verwirrt.
    „Wegen dem Parasiten, Fain", entgegnete der Bastler. „Wegen dem Floßparasiten."
     
    4.
     
    „Du kannst nicht allein gehen, Crduun", keifte der Herold empört. „Du darfst es nicht. Du mußt verrückt sein. Oh ja, das ist es, Flößer, du bist verrückt! Die Untreue deiner Kaufsöhne hat dir den Verstand geraubt. Ich werde..."
    „Du wirst in der Zentrale bleiben", schnitt Crduun dem Herold barsch das Wort ab. „Das ist ein Befehl. Vielleicht meldet sich der Armadaschmied wieder. Jemand muß den Anruf entgegennehmen."
    „Pah", machte der Herold und sprang wie ein Gummiball über die Schaltpulte, die die Steuerzentrale in schmale Pferche unterteilten. „Ausreden. Du kannst dem Computer befehlen, daß er jeden Funkanruf zu dem Empfänger deines Raumanzugs schaltet. Du weißt, daß du das kannst, Flößer. Du willst mich nur zurücklassen, weil du dich für so schlau und mich für so dumm hältst. Aber der Herold ist nicht dumm.
    Er ist verwachsen. Er ist häßlich. Er ist klein und dunkel und nicht groß und weiß wie die stolzen Hyrkts, aber er ist nicht dumm."
    Der Herold machte einen weiteren Satz und landete auf der Abdeckhaube eines Rechnerblocks, der für die Überwachung der Essenzenhaken verantwortlich war.
    Crduuns Sehfühler zitterten.
    Die fehlenden Beißzangen, die Glätte des Kopfes, seine rostrote Haut - all dies machte den Herold zu einer grausigen Karikatur eines Hyrkts.
    Crduun verstand den Herold mit einemmal. Denn wie, fragte er sich traurig, kann ein Geist in einer solch mißgebildeten Hülle gesund bleiben?
    „Der Herold", fuhr der Herold mit seiner krächzenden Stimme fort, „ist sogar klug. Hat er nicht die wahren Pläne der Rabensöhne durchschaut? Hat er dich damals nicht

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