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1124 - Das Armadafloss

Titel: 1124 - Das Armadafloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Zentrale und drückte auf eine Stelle an der Wand. Eine Klappe öffnete sich und enthüllte einen wohlbestückten Waffenschrank.
    Der Flößer griff nach einem Paralysator und befestigte den Lähmstrahler an seinem Hüftgurt.
    Biß, die Waffe der Ahnen, konnte nur töten und vernichten. Aber er wollte die Kaufsöhne lebend in die Hand bekommen. Fain sollte erst später sterben, und er hoffte, daß Ankbhor-Vuul und Dameniszer nach Fains Tod vernünftig werden und zu ihrem alten Gehorsam zurückfinden würden.
    Undankbare Brut, dachte er finster. Büßen sollen sie ihre Untaten ... Und zwar schnell!
    Denn die Zeit lief ihm davon. Er hätte schon längst bei der Armadaschmiede eintreffen müssen, aber die Entdeckung von TRIICLE-9 und der anschließende Sturz durch dieses phantastische Gebilde hatte den Zeitplan durcheinandergebracht.
    Allerdings würde man in der Schmiede schon ungeduldig seine Ankunft erwarten.
    „Herold", zirpte Crduun in sein Helmmikrofon, „ich breche jetzt auf. Du kennst meine Befehle. Wenn es mir möglich ist, melde ich mich. Und du, Herold, wirst mich nur anfunken, wenn es sich nicht vermeiden läßt. Die Kaufsöhne dürfen nicht vorzeitig gewarnt werden. Verstanden, Herold?"
    Der Herold antwortete nicht.
    Ich habe ihn verletzt, erkannte der Armadaflößer. Aber darauf kann ich jetzt keine Rücksicht nehmen. Er wird schon wieder vernünftig werden.
    Plötzlich erklang doch noch die kratzende, abstoßende Stimme des Herolds.
    „Dies ist ein Abschied für immer, Crduun", sagte der Herold unglücklich. „Ich weiß es, ich spüre es. Und du weißt es auch.
    Du weißt, daß er dort draußen lauert. Seit Jahren schon wartet er auf eine Gelegenheit, und jetzt ist sie gekommen. Er kennt dich, auch wenn er dich noch nie gesehen hat.
    Geduldig hat er ausgeharrt, wie alle seiner Art ausharren, und nun macht er sich bereit.
    Fühlst du es nicht, Flößer?
    Spürst du nicht die Spannung?"
    Knirschend schlugen Crduuns Beißzangen aufeinander.
    „Unsinn", wies er den Herold zurecht. „Märchen, Herold, nichts als Märchen.
    Schauergeschichten, die sich die Flößer erzählen, wenn sie bei einer Schmiede aufeinandertreffen und sich vorbereiten auf die nächste Fahrt.
    Die Floßparasiten sind nichts als eine Legende. Es gibt sie nicht. Sechs Jahre schon dauert diese Fahrt, und acht Fahrten habe ich bereits, mit der STOWMEXE unternommen. Nie bin ich einem Wesen wie dem Floßparasiten begegnet.
    Ist dies nicht Beweis genug, daß er nicht existiert?"
    Der Herold lachte krächzend.
    „Kluger Crduun", höhnte er. „Weiser Crduun. Ho, Flößer, die Angst ist dir fremd, und das einzige, was dich bedroht, das ist die Einsamkeit. Die Sterne mit dir, Armadaflößer, ihr Licht soll deine Seele erhellen, damit das Kalte Böse sie nicht packt.
    Aber Crduun ist ja so mutig, daß er selbst die Sterne nicht mehr braucht. Und einen dummen, geschwätzigen Herold schon lange nicht mehr..."
    Verärgert unterbrach der Armadaflößer die Verbindung.
    Floßparasiten, pah! Der Herold war ein Narr mit kindlichem Gemüt. Alles, was ein Flößer zu fürchten hatte, das war die Einsamkeit und die Untreue seiner Kaufkinder.
    Enklich Fain, jetzt hole ich dich!
    Mit raschen Schritten verließ Crduun die Zentrale, versiegelte sie durch einen Kodeimpuls und begab sich dann in die Schleusenkammer.
    Von dem Herold war nichts zu sehen, aber er hatte auch nicht geglaubt, ihm unterwegs zu begegnen. Gewiß hockte er jetzt zitternd in einer Ecke und grauste sich vor Hirngespinsten wie den Floßparasiten.
    Die Innentür der Schleuse glitt zu, die Atmosphäre wurde automatisch abgesaugt und das Außenschott öffnete sich.
    Crduun trat hinaus.
    Er stand auf dem Verbindungsbalken des Uförmigen Goon-Blocks am Kopf des Armadafloßes. Wie eine Blase wölbte sich hinter ihm die Halbkugel der Steuerzentrale in die Höhe und verschmolz mit der Weltraumnacht.
    Überall funkelten die Sterne der fremden Galaxis, und überall - wenn auch unsichtbar - drifteten mit dem Floß die Einheiten der Endlosen Armada durch das All.
    Der Gedanke an die Macht und Größe der Armada besserte Crduuns Stimmung.
    Die Endlose Armada war ewig und unbesiegbar. Nichts im gesamten Universum konnte sich ihr entgegenstellen, und wer es wagte, der wurde zerschmettert oder selbst zum Teil der Armada.
    Crduun sah nach unten.
    Knapp fünfzig Meter tiefer lag das gescheckte Mosaik der Essenzenstangen.
    Gold glitzerte, Silber glänzte im Sternenschein. Da lagen Ballen aus Blei und

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