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1124 - Das Armadafloss

Titel: 1124 - Das Armadafloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewarnt, den übelsten dieser Bälger, den boshaften Enklich Fain, an Bord zu nehmen?
    All das hat der Herold getan, aber Crduun hört natürlich nicht auf den Herold, denn Crduun ist ja der Armadaflößer und war einst die schönste aller Warteköniginnen, so lieblich, daß heiße Liebe den armen Herold entflammte und..."
    Das häßliche Geschöpf stieß einen entsetzten Schrei aus und katapultierte sich davon, schoß durch das offene Tor in den Korridor und war verschwunden. Verblüfft sah ihm Crduun nach.
    Beim geweihten Ei, dachte er, das also war der Grund! Darum hat er sich nicht von mir getrennt, als mich das Armadaherz zum Flößer ernannte. Dieses törichte, bedauernswerte Geschöpf hat sich in mich verliebt ...
    Es war nicht das erstemal, daß so etwas in der Geschichte der Hyrkt-Stämme geschehen war.
    Es gab viele zauberhafte Romanzen über die Liebe eines Herolds zu seiner Wartekönigin, über schmerzliche Entsagungen und heldenhaften Verzicht. Geschichten über Herolde, die von der Liebe so verblendet waren, daß sie in ihrem Wahn die amtierende Königin ermordet hatten, um Platz auf dem Thron für ihre geliebte Wartekönigin zu schaffen.
    Aber die ergreifendste Romanze war die zwischen Trgiin und ihrem Herold. Der Legende nach hatte die Wartekönigin Trgiin ihrem Status und dem Thron entsagt und versucht, mit dem Herold aus der Endlosen Armada zu fliehen. Ihre Liebe zueinander hatte die Grenzen der körperlichen Unterschiede überwunden, aber als sie schon glaubten, in Sicherheit zu sein, da hatten die Armadaflammen ihnen die wahren Grenzen gezeigt.
    Der Herold war getötet worden, und Trgiin hatte bis an ihr Lebensende der Endlosen Armada als Flößer dienen müssen.
    Trgiin war die erste Hyrkt gewesen, die ihr Geschlecht aufgegeben hatte und Armadaflößer geworden war. Sie hatte sich bewährt, und seitdem wurden alle Flöße von den Hyrkts gesteuert.
    Der Herold ist nur eine dumme, verdrehte Kreatur, sagte sich Crduun, wider Willen geschmeichelt von seiner Liebe, die groß genug gewesen war, um auch Crduun, den Flößer, treu zu begleiten. Er dachte: Aber trotz seiner Dummheit und Mißgestalt besitzt er Gefühle, und deshalb muß man ihn mit Nachsicht behandeln. Im Gegensatz zu den Kaufsöhnen ...
    Der Gedanke an die ungehorsamen Bälger ließ die alte Wut wieder mit neuer Kraft aufflackern.
    Der Flößer richtete seine Sehfühler auf die Anzeigen der Essenzenhaken-Kontrolle.
    Unwillkürlich zischte er.
    Die Kaufsöhne hatten ihr ruchloses Treiben nicht eingestellt. Weitere acht Essenzenhaken waren zerstört oder gelockert, und die Alarmsignale verrieten, daß die statische Instabilität am Floßschwanz ständig wuchs.
    Wenn sie die Stangenrahmen angreifen, durchfuhr es Crduun, dann ist die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten. Aber woher haben sie nur die Waffen, woher diesen Hologrammprojektor, mit dem sie mich getäuscht haben? Und wie ist es Fain gelungen, die Monteurflößer umzuprogrammieren?
    Verwirrt mahlte er mit den Beißzangen.
    So viele Rätsel, so viele Fragen. Wenn er Fain überwältigt hatte, würde er ihn verhören, bevor er den undankbaren Kaufsohn über Bord warf.
    Crduuns Sehfühler wanderten weiter, zu dem konischen Block des Funkgerätes.
    Beunruhigt dachte er an den Armadaschmied und seine mysteriösen Anrufe. Warum hatte der Schmied Warckewn die STOWMEXE zu einem weiteren Abbauplaneten bestellt, nur um kurz darauf diese Anordnung zu widerrufen? Und wieso war der Armadaschmied so wütend gewesen?
    War etwas passiert?
    Hatte man den Armadaschmied und seinen Abbauroboter gar... angegriffen?
    Unmöglich, sagte sich Crduun. Die Armadaschmiede waren mächtig genug, um keine Feinde fürchten zu müssen.
    Nun, es war nicht sein Problem. Er war nur ein unbedeutender Flößer, der seine Pflicht zu erfüllen hatte. Außerdem hatte ihn die Absage erleichtert.
    Die STOWMEXE war bereits überladen, auch ohne die zusätzliche Last von Warckewns Abbauplaneten. Und es wurde Zeit, daß er die Goon-Blöcke auf Überlichtflug schaltete und die Armadaschmiede aufsuchte, um dort seine Rohstoffladung abzuliefern.
    Doch zuvor mußte er die Kaufsöhne bestrafen.
    Hastig überprüfte Crduun seinen Schutzanzug, dessen schwarze Färbung im schroffen Kontrast zu seiner blütenweißen Haut stand.
    Die Sauerstoff- und Energiereserven waren aufgefrischt, das Tornisteraggregat war betriebsbereit, und Biß hing an der magnetischen Hüfthalterung.
    Einen Moment überlegte Crduun, dann hastete er zur Rückseite

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