1125 - Ein Feuergruß vom Teufel
Perkins bekam. In diesem Fall änderte sich vieles. Glenda merkte, daß ihr eigener Wille schwand. Gleichzeitig warnte sie die innere Stimme vor dieser Person. Das Telefon war zu weit weg, die Tür zum anderen Büro ebenfalls. Wenn sie John und Suko noch warnen wollte, dann nur durch einen Schrei.
Glenda hatte den Mund schon aufgerissen, als Roxy ihre Absicht bemerkte und sofort handelte.
Blitzschnell schoß ihre rechte Hand vor, und eine harte Innenfläche preßte sich auf Glendas Mund.
Der Schrei wurde ihr förmlich zurück in die Kehle gedrückt und zu einem dumpf klingenden Laut reduziert. Gleichzeitig preßte Roxy ihre linke Hand gegen Glendas Rücken, so daß sie auch keinen Schritt nach hinten treten konnte.
Die Atemluft war ihr radikal genommen worden. Das allein war nicht das Schlimmste. Es lag auch an der fremden Hand, die sich gegen Glendas Mund preßte. Sie war plötzlich nicht nur warm geworden, sondern auch heiß, so daß Glenda das Gefühl hatte, ihre Lippen würden von einem Feuer zerrissen.
Übergroß kam ihr das Gesicht der Frau vor. Sie sah den Mund, sie sah die wie aufgespritzt wirkenden und übervollen Lippen, und sie erlebte, wie die Person den Mund zu einem Grinsen verzog und ihn dann öffnete, wobei ein heißer Hauch aus dem Spalt hervordrang.
»Du bist jetzt ganz still!« sprach sie drohend. »Sogar sehr still. Du tust genau das, was ich will. Wenn nicht, dann werde ich dich nicht nur töten, sondern auch verbrennen. Hast du verstanden, Glenda Perkins? Ich werde dich verbrennen.«
Natürlich hatte Glenda verstanden, nur konnte sie nicht normal antworten. Sie deutete so etwas wie ein Nicken an, was Roxy befriedigte, denn das Lächeln auf ihren Lippen verlor an Härte.
Trotzdem wurde Glenda nicht losgelassen. Roxy schob sie zurück, und der Druck gegen Glendas Mund nahm zu. Auch die Hitze der Hand blieb, so daß sie glaubte, ihre Lippen würden einfach zerschmelzen.
Glenda wollte es noch immer nicht wahrhaben, im eigenen Büro so in die Enge getrieben worden zu sein, die auch tödlich für sie enden konnte. Sie stemmte sich gegen den Druck der Frau, ohne damit einen Erfolg zu erzielen. Roxy war einfach zu stark und drängte Glenda immer weiter zurück. Der Weg führte die beiden um den Schreibtisch herum auf die andere Seite, und Glenda prallte gegen die Kante und stieß mit dem Ellbogen gegen den PC, der jedoch auf seinem Platz blieb.
Roxy drückte Glenda gegen die Wand.
Sie schüttelte den Kopf, als sie der starren Frau aus nächster Nähe ins Gesicht schaute. »Nein!« flüsterte sie dann, »nein, eine wie du wird nicht aufgeben. Das spüre ich. Da steckt mehr dahinter. Du bist in deinem verdammten Job gefangen.«
Glenda hörte und merkte auch jedes Wort. Merken insofern, daß ihr jeder Buchstabe wie eine heiße Lohe gegen das Gesicht wehte und ihr sogar den Atem raubte. Es war für sie nicht mehr nachvollziehbar. Die Realität hatte sich auf den Kopf gestellt, und diese Hitze der Hand ging auch auf sie über. Zugleich sah sie wieder die kleinen Flammen in den Augen. Für sie stand längst fest, daß sie es bei Roxy nicht mit einem normalen Menschen zu tun hatte. Hier hatte sich jemand in den Bereich des Geisterjägers geschlichen, der ihn vernichten wollte.
Das Brennen war schlimm.
Von den Füßen bis hin zum Kopf drang es durch Glendas Körper. Sie versuchte vergeblich, dagegen anzukämpfen. Je mehr inneren Widerstand sie leistete, um so deutlicher nahm die Hitze im Körper zu.
Roxys Frage paßte dazu. »Willst du verbrennen?« flüsterte sie. »Willst du in Flammen aufgehen? Willst du lodern und vor meinen Augen zu Asche zerfallen?«
Glenda hatte jedes Wort gehört, aber sie war nicht in der Lage, eine Antwort zu geben. Noch immer preßte Roxy ihr die Hand auf die Lippen, die Glenda allmählich vorkam wie die heiße Platte eines Bügeleisens. Ihre Knie gaben nach, und genau das hatte Roxy gewollt. Sie löste ihre Hand von Glendas Lippen und umklammerte mit einer blitzschnellen Zangenbewegung die Kehle.
Die Luft war weg.
Heißes Metall drückte gegen die dünne Haut. Die kleinen Flammen tanzten noch in den Augen und huschten plötzlich über die linke Handfläche hinweg, die ohne Vorwarnung vor Glendas Gesicht erschien. Das Feuer tanzte auf der Hand und mußte aus den Poren gesprungen sein. Es war nicht ruhig, es war wie von einem Windstoß erfaßt worden, der die Flamme nicht nur hoch, sondern auch zur Seite wehte.
Die Hand schloß sich zur Faust. Die Flamme
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