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1127 - Der Gothic-Vampir

1127 - Der Gothic-Vampir

Titel: 1127 - Der Gothic-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und stemmte die Hände in die Hüften. »Das darf doch nicht wahr sein. Gibt es dich auch noch.«
    Lachend ging ich auf ihn zu, dann umarmten wir uns. Johnny war fast erwachsen geworden. Nicht mehr kleiner als ich, ziemlich kräftig, mit einem kürzeren Haarschnitt als ich ihn zum letztenmal gesehen hatte. Die etwas weichen Gesichtszüge hatte er von seiner Mutter geerbt, die Augen mit dem leicht spöttischen Blick und die obere Hälfte des Gesichts deuteten mehr auf seinen Vater hin.
    Ich schob ihn von mir weg. »Himmel, bist du wieder gewachsen oder älter geworden?«
    »Beides, glaube ich.«
    »Da hast du recht. Was ist mit der Schule? Moment, laß mich überlegen. Die müßte bald vorbei sein – oder?«
    »Im nächsten Jahr.«
    »Super. Was willst du dann machen?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich habe noch keine Ahnung.«
    »Dein Vater und ich haben studiert. Damals lernten wir uns kennen und hatten zum erstenmal Kontakt mit einem Zombie, der sich ausgerechnet unter einem Kohlenberg versteckt hatte. Das ist lange her, und bald bist du im Studentenalter.«
    »Soll ich den gleichen Job ergreifen wie du, John?«
    »Das mußt du selbst entscheiden.«
    »Weiß nicht.« Er verzog das Gesicht. »Ist mir irgendwie zu stressig. Ich kann ja in die Fußstapfen meines Vaters treten.«
    »Wie du willst. Aber ein Zuckerschlecken ist das Reporterleben auch nicht. Egal, du hast ja noch Zeit.«
    »Und auch Hunger.«
    »Was hat deine Mutter denn gekocht?«
    »Auf meinen Wunsch hin gibt es mal wieder Pizza.«
    »Hör sich gut an.« Ich wußte, wie toll die Pizzen der Sheila Conolly schmeckten. Im Sommer hatte ich sie im Garten sitzend genießen können.
    Ich war gespannt darauf, ob die nächsten Stunden ruhig und locker ablaufen würden. Das war bei den Conollys nie garantiert. Oft genug hatte es Ärger gegeben, wenn ich bei ihnen zu Besuch gewesen war, und nicht selten war der Anlaß auch ein dienstlicher gewesen.
    Gemeinsam betraten wir das Haus, wo Bill schon auf uns wartete.
    Er hielt zwei kleine, kelchförmige Gläser in der Hand, in der eine leicht angetrübte, helle Flüssigkeit schimmerte.
    Überrascht blieb ich stehen. »He, was ist denn jetzt kaputt?«
    »Ein Begrüßungsdrink, John.«
    »Und warum?«
    Bill drückte mir ein Glas in die Hand. »Weil wir uns so lange nicht mehr gesehen haben. Du bist zu einem seltenen Gast geworden, Alter. Das sagt auch Sheila.«
    »Komm schon, du übertreibst.«
    »Nein, stimmt nicht.«
    »Ich hörte schon etwas läuten. Von dir hört man ja nichts. Da mußte ich schon Jane Collins fragen.«
    »Ja, es war ein wenig stressig.«
    »Dann trink erst mal.«
    »Und was ist das?«
    Bill grinste mir ins Gesicht. »Weiß ich nicht, aber es schmeckt. Ich habe es mal erfunden. Dazu nehme ich Williamsbirne und mische sie mit einem trockenen Martini. Schmeckt mir zumindest gut. Du kannst auch noch eine Olive bekommen…«
    »Nein, laß mal.« Wir stießen an, und dann rann Bills Erfindung in meine Kehle. Ich mußte ihm zugestehen, daß mir der Drink gut mundete, genau das wollte er hören, und ich enttäuschte ihn nicht.
    Danach fragte ich: »Wo finde ich denn dein Weib?«
    »In der Küche. Aber nur, weil sie sich um die Pizza kümmern muß.«
    »Da hat Johnny schon gesagt.« Ich schüttelte den Kopf. »Himmel, ich hätte ihn beinahe nicht erkannt.«
    »Nun hau mal nicht so auf den Putz.«
    »Doch, Bill. Er ist irgendwie verändert. Erwachsener vielleicht.«
    »Richtig. An den Kindern merkt man als Vater, wie man doch allmählich älter wird.«
    »Das ist der Lauf der Zeit. Aber jetzt will ich doch mal in der Küche vorbeischauen.«
    Dort fand ich auch Johnny wieder. Er war damit beschäftigt, auf dem großen Tablett die Pizza in viereckige Stücke zu schneiden, und Sheila schaute ihm dabei zu.
    Bill war schon ins Eßzimmer gegangen. Er wollte sich dort um den Rotwein kümmern.
    Als Sheila mich sah, bekam sie große Augen. »Ach, der Tote lebt. Sieh mal an.«
    Ich stellte mein inzwischen geleertes Glas ab und sagte: »Aber ein Zombie bin ich noch nicht.«
    »Danach siehst du auch nicht aus.«
    Wir umarmten uns zur Begrüßung. Sheila trug einen brombeerfarbenen Rock und einen grauen dünnen Pullover. Die Schürze hatte sie abgelegt und brauchte auch sonst nicht mehr viel zu tun, weil Johnny sich um die Pizza kümmerte. Durch die zweite Küchentür betraten wir das Eßzimmer, wo Bill bereits den Rotwein eingeschenkt hatte. Er lächelte und zu und sagte: »Das riecht ja super.«
    »Da bleibt selbst dein

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