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1127 - Der Gothic-Vampir

1127 - Der Gothic-Vampir

Titel: 1127 - Der Gothic-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch nicht gestellt?«
    »Nicht einmal gesehen.«
    »Du läßt nach, wenn ich nicht in deiner Nähe bin.«
    »Klar, habe verstanden.« Danach berichtete ich Suko, was hier in Frankreich abgelaufen war, und seine Überraschung konnte er nicht verbergen.
    »Das ist ja ein Hammer!« flüsterte er. »Dann hat sich Johnny doch nicht geirrt?«
    »Nein, hat er nicht, und ich denke, daß mir keine ruhige Nacht bevorstehen wird.«
    »Soll ich noch einfliegen?«
    »Nur im Notfall.«
    »Jedenfalls bin ich zu erreichen. Bis dann mal…«
    Ich unterbrach das Gespräch ebenfalls und steckte das Handy weg.
    So ganz gefiel mir der Fall nicht. Ich fühlte mich eingeengt. Ich hatte zu wenig Informationen und fragte mich, ob er Abbé oder Godwin de Salier mehr über die Sache wußten. Wenn ja, dann war es eigentlich nicht ihre Art, diese Informationen zurückzuhalten.
    Wie dem auch war, ich mußte zunächst abwarten und wollte die Gelegenheit zu einem kleinen Mittagsschlaf nutzen.
    Das schaffte ich auch, denn sehr bald fielen mir die Augen zu…
    ***
    »Was willst du tun, Al?«
    »Nichts.«
    »Warum nicht?«
    »Wir können doch nichts tun!«
    Der Meinung war Suzanne nicht. »Was heißt, wir können nichts tun? Wir hätten es gekonnt, die Templer haben uns ihre Hilfe angeboten, aber du wolltest es nicht.«
    »Ja, so ist es. Wir sind Einzelgänger, obwohl wir zusammen gehören. Ich sage dir, daß wir mit unseren Problemen allein fertig werden, und ich will hier auf meinem Hof der Herr sein.«
    »Ein sturer Bauer bist du!«
    »Meinetwegen auch das!«
    Suzanne hatte nichts mehr gesagt. Sie war aus dem Zimmer geeilt und nach oben in das Gästezimmer gegangen. Dort legte sie sich voller Wut auf das Bett und hätte am liebsten das Kissen zerrissen.
    Hinter ihnen lag ein verdammt einschneidendes Erlebnis, und ihr Mann tat, als wäre so gut wie nichts passiert. Damit konnte sie nicht fertig werden. Aber es hatte auch keinen Sinn, wenn sie sich stritten.
    Sie mußten zusammenhalten, und es war durchaus möglich, daß der Vampir sich mit ihrer Flucht nicht zufriedengab und sie auch weiterhin verfolgte.
    Vampir!
    Dieser Ausdruck wirbelte durch ihren Kopf. Sie hatte sich bis zur vergangenen Nacht nicht vorstellen können, daß ein derartiges Geschöpf überhaupt existierte. Aber es mußte wohl so sein. Nur hatte dieser Vampir anders ausgesehen als diejenigen, die sie aus Filmen kannte.
    Er war nackt gewesen…
    Je länger sie darüber nachdachte, um so schläfriger wurde sie. So etwas war eigentlich unnatürlich, denn sie hätte aufgeputscht sein müssen. Das war sie auch gewesen, bis hin zu den letzten Minuten.
    Da war sie von einer regelrechten Schlafkrankheit überfallen worden. Das Blut in ihrem Körper schien ausgetauscht worden zu sein, und sie war so schwer geworden und sank in einen tiefen Schlaf.
    In diesem Zustand hatte das Unterbewußtsein freie Bahn. Es sorgte für die ersten Träume, für böse Träume, die all den Schrecken und die Vorurteile offenbarten, die sich Menschen von Vampiren gebildet hatten.
    Suzanne Petit sah sich in einem Bett liegen, doch nicht in ihrem eigenen. Es war fremd, wie die Umgebung. Auch so kalt und grau.
    Aber nicht dunkel. Im Traum sah sie das in der Nähe liegende Fenster mit einer großen Scheibe.
    Sie schaute hindurch und entdeckte dahinter die filigranen Zweige kleiner Bäume, an denen keine Blätter hingen. Es war wie ein kleines Kunstwerk, das plötzlich von einer mächtigen Gestalt zerrissen wurde, die einen Moment später dicht vor dem Fenster auftauchte und dabei von einer Seite zur anderen wedelte.
    Ein Mann.
    Ein Gesicht. Umrahmt von grauen, langen Haaren, scharf geschnitten, und nicht ohne erotischen Reiz. Ein Lächeln, das verlockend und böse zugleich wirkte. Hände mit langen, kräftigen Fingern, die jetzt gegen die Fensterscheibe stießen, sie durchdrangen, ohne das Glas zu zerbrechen, und den Fremden selbst folgen ließen.
    Lautlos bewegte er sich schwebend auf das Bett zu. Für einen Moment blieb er dort stehen, bevor er sich herabbeugte und seine Hände die dünne Decke zur Seite schlugen.
    Dann griff er nach ihr.
    Er zog Suzanne aus dem Bett. Erst jetzt stellte sie fest, daß sie nackt war, doch sie empfand seltsamerweise keine Scham vor diesem Fremden. Sie wurde vom Rücken her umarmt und spürte die Hände auf der nackten Haut.
    Leicht streichelten die Hände darüber hinweg. Jede noch so leichte Berührung verursachte bei ihr einen wohligen Schauer, so daß sie die Augen schloß, um

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