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1128 - Weltraumtitanen

Titel: 1128 - Weltraumtitanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die das menschliche Gehirn an kalkulierender Kapazität bei weitem übertrafen und Dinge, unter denen der Verstand des Menschen keinerlei Zusammenhang hätte erkennen können, zu einem kompletten, leicht überschaubaren Bild zusammenfügten.
    Das Bild, erklärten die Maschinen, war nicht vollständig, wenn man nicht den Gravitationsschock hinzunahm, der vor geraumer Zeit registriert worden war. Die Aussage entsprach Vishnas Verdacht. Die Daten, die während des Vorbeigangs der Gravitationswelle aufgezeichnet worden waren, wurden aufs neue hervorgeholt und analysiert. Die Logik-Maschinen stellten fest, daß die Form der Schockwelle charakteristisch war für Störungen des Raum-Zeit-Gefüges, wie sie in der Umgebung kollabierender Sterne, bei der Bildung Schwarzer Löcher entstanden. Ihre Amplitude allerdings war geringfügig. Es hatte sich bei dem auslösenden Prozeß offenbar nicht um einen Vorgang stellaren Maßstabs gehandelt.
    Die Entstehung eines Schwarzen Lochs, argumentierte Vishna, bringt eine Intensivierung der Raumkrümmung mit sich. Könnte die schwache Schockwelle aus einem Vorgang resultieren, bei dem sich die Raumkrümmung um einen Körper geringeren Ausmaßes - sagen wir: einen Planeten - schloß?
    Möglich, antworteten die Logik-Maschinen. Dann setzten sie die Mikrofeld-Prozessoren in Gang und rechneten das Problem in allen Einzelheiten durch. Das Ergebnis lautete: nicht nur möglich, sondern höchst wahrscheinlich.
    Für Vishna bedeutete diese Auskunft Gewißheit. Ihre Achtung vor den Terranern wuchs aufs neue. Sie hatten es verstanden, ihren Planeten zu verstecken. An seiner Stelle präsentierten sie ihr ein Duplikat, ein Produkt höchster Qualität, wie sie zugeben mußte - einen Planeten und seinen Satelliten, die sich mit keinem bekannten Nachweismittel - als synthetisch hätten identifizieren lassen. Es waren äußere Kleinigkeiten, die terranische Strategie hatten offenbar werden lassen: der Gravitationsschock und die Diskrepanz im Ausgangsort der nichtthermischen Strahlung. Ohne diese Hinweise, erkannte Vishna, wäre sie dem Täuschungsmanöver unweigerlich aufgesessen.
    Der Standort der wahren Erde war nun bekannt. Sie befand sich, innerhalb eines Mantels geschlossener Raumkrümmung, in einem anderen Universum. Der Zugang zu diesem Universum lag dort, wo der Planet sich hätte befinden müssen, wenn er nicht von den Terranern entfernt worden wäre - gegenüber Pseudo-Terra, auf der anderen Seite, 300.000.000 Kilometer von der synthetischen Welt entfernt.
    Vishna erteilte ihre Anweisungen. Dieser Einsatz erforderte geballte Kraft. Er konnte nicht von den Fragmenten durchgeführt werden, die zu Tausenden im Innern des Systems umherschwirrten - zwei von ihnen waren über dem größten Mond eines Außenplaneten vernichtet worden; ein Zeichen, daß die Terraner lernten - sondern war eindeutig eine Aufgabe für die beiden Superstrukturen: Klongheim und Parsfon. Nur die konzentrierte Anwendung des Vakuumblitzers konnte Terra aus ihrem Versteck reißen.
     
    6.
     
    Wie schnell selbst kritische Arbeit zur Routine wird, dachte Velia.
    Es war ihr dritter „ernster" Tag im Gedankenkessel. Die vielen Stunden, die sie vor dem Ernstfall zu Experimentierzwecken hier verbracht hatte, zählte sie nicht mit. Jedes Mal, wenn sie ihren Arbeitsraum betrat, war es dieselbe Prozedur: Sie wechselte ein paar höfliche Worte mit ihrem Vorgänger, sie setzte sich in den Sessel, die Wände wurden dunkel, das Bild erschien, sie konzentrierte sich auf den Zeitdamm - und hatte ihre Aufgabe praktisch getan. Denn von da an war ihr Bewußtsein im Einklang mit dem PSI-TRUST, und nichts - außer drastischen und verwirrenden Ereignissen, die im Gedankenkessel ohnehin nicht stattfanden - konnte die mentale Harmonie mehr stören.
    Die erste Panik, die auf die Nachricht vom Auftauchen der beiden Riesenstrukturen hin entstanden war, lag längst hinter den Psionikern. Der Zeitdamm hatte nicht einmal gezittert. Die Spezialistengruppe hatte die Strukturlücken geschlossen und das Erde-Mond-System endgültig gegenüber dem Rest des Universums isoliert. Es lief alles wie am Schnürchen. Es war ein gutes Gefühl, zu wissen, daß eine kleine Schar von Menschen es fertigbrachte, die mächtige Vishna zu täuschen. Das Selbstbewußtsein der Psioniker wuchs von Tag zu Tag. Eine Art Euphorie verbreitete sich im Kessel, als Optimisten errechnet zu haben glaubten, daß Vishna blind an der Erde vorbeilaufen und die Heimatwelt der Menschheit dem

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