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1128 - Weltraumtitanen

Titel: 1128 - Weltraumtitanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Höhe umgab eine Art „Heiligenschein", der abwechselnd rot, blau und gelb leuchtete, die metallene Hülle des Roboters, und aus der oberen Spitze des Eis ragten zwei stummelartige Gebilde, die unwillkürlich an Antennen erinnerten. Beim zweiten Grundtyp hatte der Körper die Form einer Kugel mit einem Durchmesser von 1,2 Metern. Die Kugel war mit zwei tentakelförmigen Greif armen ausgestattet, aber im Gegensatz zum ersten Grundtyp besaß sie sechs dreigelenkige, spinnenförmige Beine. Die Kugelroboter benutzten sie zur Fortbewegung; sie konnten aber auch, wie ihre Vettern aus dem Gitter-Rhomboid, schweben. Der „Heiligenschein" schwang sich beim zweiten Grundtyp um den Äquator der Kugel, und die kuppelförmigen Erhebungen waren am oberen Pol angebracht.
    Darüber hinaus machte Rido während seiner Beobachtung zwei Feststellungen, die ihn zunächst verwirrten. Beide Robottypen besaßen offenbar eine akustische Sprache. Die Laute kamen aus den Leuchtkränzen und hatten einen tiefen, bellenden Klang. Falls die Maschinenwesen in der Tat Angehörige zweier selbstgenügender Robotzivilisationen waren, fiel es schwer, zu erklären, wozu sie eine gesprochene Sprache brauchten. Der Austausch elektronischer oder positronischer Signale wäre sicherlich effizienter gewesen.
    Die zweite Feststellung war wesentlich aufregender. Sie war so ungewöhnlich, daß Rido zunächst seinen Augen nicht traute. Die beiden Robottypen bekämpften einander! Das heißt - ganz so offensichtlich war es nicht, besonders da sie einander infolge der eisgrünen Feldschirme keinen Schaden zufügen konnten. Aber es kam ständig zu Rempeleien, und grundsätzlich waren an jedem Zusammenstoß zwei Roboter unterschiedlichen Typs beteiligt. Rido verbrachte zehn Minuten damit, die Kollisionen zu beobachten. Erst dann war er seiner Sache sicher.
    Er teilte Sassja seine Beobachtung mit. Sie nickte dazu.
    „Es gibt eine Menge Dinge, über die wir Bescheid wissen müssen", sagte sie ernst. „Wir kehren nach Titan zurück. Ich setze Torr Sigban in Kenntnis. Er wird wahrscheinlich darauf bestehen, daß die gefangenen Roboter so rasch wie möglich nach Terra gebracht werden."
    Der Gegner hatte auf Titan nur mäßigen Schaden angerichtet. Die meisten Treffer waren außerhalb der terranischen Befestigungen gefallen. Die übrigen hatten die Feldschirme nahezu wirkungslos abfangen können. Im Nachhinein erschien der gegnerische Angriff mehr eine Störaktion als ein gezieltes Unternehmen zu sein. Man hatte die Terraner in Unruhe versetzen wollen - das war das Motiv gewesen.
    Sassja bekam Verbindung mit dem Abschnittskommando. An Bord der PETROWNA hatte man inzwischen über die erfolgreiche Aktion der Tsunamis erfahren. Torr Sigban ordnete an, daß die Gefangenen zu gleichen Proportionen an Bord der T-80 und der T-82 untergebracht würden und daß beide Fahrzeuge sich schnellstmöglich auf den Weg zur Erde machten.
    An der Umladung der Roboter beteiligten sich Rido Narbonne und Nigel Davis. Nigel war bester Stimmung.
    „Von ihnen werden wir erfahren, was es mit dem Angriff auf sich hat", sagte er mit strahlenden Augen und deutete dabei auf ein Bündel Roboter, das soeben per Traktorfeld an Bord der T-80 verladen wurde. „Wir wissen inzwischen, wie wir den Fahrzeugfragmenten beikommen können. Du wirst sehen ..." mit diesen Worten versetzte er Rido einen derben Schlag auf die Schulter ... „in ein paar Tagen ist der ganze Spuk Vorbei."
    Rido erinnerte sich an die Prophezeiung, die er von Jefromo Sargendush gehört hatte, und wünschte sich sehnsüchtig, daß beide - Nigel und Jefro - recht hätten.
     
    *
     
    Inzwischen waren Vishnas Nachforschungen nicht ohne Ergebnis geblieben. Immer mehr Informationen trafen ein, die ihren Verdacht bestätigten. Peilungen ergaben, daß der Ausgangsort der nichtthermischen Strahlung dreihundert Millionen Kilometer von dem Punkt entfernt lag, an dem der sichtbare Planet Terra sich zu jener Zeit hätte befinden müssen. Mit anderen Worten: Die Strahlung war nicht von jener Welt ausgegangen, die das Ortersystem auf der Bildfläche projizierte.
    Der Planet, den das Bild zeigte, bewegte sich auf einer Umlaufbahn mit einem Halbmesser von 150.000.000 km. Merkwürdig, daß die Diskrepanz gerade das Doppelte betrug. Oder gab es dafür eine einfache, logische Erklärung? Vishna unterhielt sich mit ihren Logik-Maschinen. Ein Terraner hätte sie Computer genannt, aber sie waren wirklich mehr als das: komplexe, mikrofeldorientierte Geräte,

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