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1128 - Weltraumtitanen

Titel: 1128 - Weltraumtitanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angreift...
    Sie scheuchte den unerfreulichen Gedanken beiseite. Es war gefährlich, sich auf diese Weise ablenken zu lassen.
     
    *
     
    Das kleine Fahrzeug schwebte scheinbar bewegungslos in der Tiefe des interstellaren Raums, Lichtwochen weit von der nächsten Sonne entfernt. An Bord befand sich ein einziges Wesen: Sie, die von Haß und Rachsucht Erfüllte.
    Die Vollendete Form nannten sie die Klong und die Parsf, die sie als ihre Herrin anerkannt hatten und deren Bewegungen sie in diesem Augenblick verfolgte, obwohl sie sich in einem übergeordneten Kontinuum abspielten. Ihr standen Geräte und Instrumente zur Verfügung, denen keine von organischen Geschöpfen entwickelte Technik, und sei sie auch noch so fortgeschritten, annähernd Ebenbürtiges entgegenzusetzen hatte. Zeit und Raum, Strangeness und die Delta-Koordinate, und die Naturgesetze, an die normale Wesen aufgrund ihrer beschränkten Einsicht gebunden zu sein glaubten, galten für sie nicht.
    Sie war Vishna, die Mächtige.
    Die Manöver der Klong und der Parsf erfüllten sie mit Zufriedenheit und ließen für die Dauer eines Augenblicks den Haß vergessen, der ihr Handeln bestimmte. Die abtrünnigen Schatt-Armarong verstanden ihr Geschäft. In wenigen Minuten würden sie genau am Zielpunkt in das vierdimensionale Kontinuum zurückkehren.
    Vishnas Blick verdunkelte sich, als der Gedanke an das Ziel wieder in den Vordergrund ihres Bewußtseins trat. Damals, als sie den Virenforschern und den mit ihnen verbündeten Terranern das Viren-Imperium entriß, hatte sie geschworen, sie werde sich rächen. Die Virenforscher waren unbedeutend, wenn auch mit enormen Kenntnissen ausgestattet; weiter nichts als Handlanger der Kosmokraten, die ihre Pflicht erfüllt hatten - ohne Erfolg - und wieder in der Versenkung verschwinden würden. Wichtig waren die Terraner, eine junge, aufstrebende Macht in diesem Abschnitt des Universums. Ihnen galt Vishnas Haß.
    Sie würde ihre Welt in Scheiben schneiden, hatte sie ihnen damals angedroht - Terra, die Quelle allen Übels. Sie mochten geglaubt haben, daß man die Drohung nicht ernst nehmen müsse. Sie wurden sich umsehen!
    Vishna, die Abtrünnige, scherzt nicht.
    Die Wissenskräfte des Viren-Imperiums, von unermeßlichem Umfang und titanischer Dynamik, hatten sie beim Entwurf ihres Planes beraten. Aufgrund der Hinweise, die das Viren-Imperium ihr gab, hatte sie die Klong und die Parsf, Großfamilien der Kultur der Schatt-Armarong, gefunden und sich zu ihrer Herrin aufgeschwungen. Die Klong und die Parsf waren ihre Waffen. Mit ihrer Hilfe würde sie Terra zerschneiden und sich die Menschheit Untertan machen.
    Vishna, die Vollendete Form, sah auf, als ihr die Instrumente etwas Außergewöhnliches anzeigten. Sie hatten eine Gravitationswelle registriert, eine Schockfront von geringer Intensität. Vishna prüfte die Anzeige und stellte fest, daß die Welle aus dem Bereich des Zieles kam - aus dem Raumsektor, dessen Zentrum der Stern Sol bildete. Sie hielt es nicht für ausgeschlossen, daß die Terraner den Gravitationsschock erzeugt hatten, aber es gelang ihr nicht, zu erkennen, wodurch die Welle ausgelöst worden war.
    Sie hielt den Zwischenfall für unbedeutend. Immerhin hatte sie mit der Analyse mehr als eine Minute verbraucht. Das 4-D-Bild zeigte ihr, daß mit dem Auftauchen der Klong und Parsf in wenigen Sekunden zu rechnen war. Sie machte sich bereit. Der zügellose Haß verdichtete sich zu finsterer Entschlossenheit. Die Stunde der Rache war gekommen.
    Nicht mehr lang, und die Terraner würden begreifen, daß ihr Untergang in dem Augenblick besiegelt gewesen war, als ihr und Vishnas Weg einander kreuzten.
    Der Alpha-Programmierer lag bereit. Mit ihm beherrschte sie die Kontrollzentren von Klongheim und Parsfon, und damit deren Bewohner. Sobald die beiden gigantischen Fahrzeuge auftauchten, würde sie ihre Befehle geben.
     
    2.
     
    Sigma-5 schälte sich wie ein riesiger, ringförmiger Schatten aus der Finsternis des Alls.
    Rido Narbonne, der Pilot, verfolgte mißtrauisch die Anzeigen des Bordrechners. Sigma-5 war eine der weit vorgeschobenen, automatischen Wachstationen. Sie wurde von einem Konglomerat von positronischen Prozessoren kontrolliert, und wenn der Computer die falsche Identifizierungsprozedur verwendete, dann war es in wenigen Sekunden um Tsunami-82 geschehen.
    Rido war 1,82m groß, hatte blauschwarzes Haar, eine Hakennase, die er für maskulin hielt, und gebräunte Haut, die auf südliche Abstammung hinwies.

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