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1129 - Der befehlende Kode

Titel: 1129 - Der befehlende Kode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nachkömmling.
    „Dann droht uns nicht allzu viel Gefahr. Wir sind gut bewaffnet und können uns wehren."
    „Denkt immer daran", warnte der Klong, „daß selbst die stärkste Eskorte sich dem Steuerelement nur bis auf eine gewisse Distanz nähern kann. Ginge sie näher heran, dann unterläge sie dem Befehlenden Kode des falschen Herrn. Für die Verblendeten dagegen gilt diese Einschränkung nicht. Der Kode der Vollendeten Form ist ja gerade der, nach dem sie handeln."
    Das, dachte Bull, ist eine Überlegung, die wir uns am besten hinter die Ohren schreiben.
     
    *
     
    Seine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Er hatte die Rolle eines Herrn zu spielen und durfte Nachkömmling nicht dadurch mißtrauisch machen, daß er auf einer zu riskanten Vorgehensweise beharrte. Die Herren hatten den Klong gegenüber eine wichtige Verpflichtung: Sie mußten auf ihre Sicherheit achten, damit sie ihren Dienern erhalten blieben. Wer ein unnötiges Risiko einging, setzte sich dem Verdacht aus, daß er kein echter Herr war.
    Nachkömmling bestand darauf, daß das Gelände erst erkundet werden müsse. Er wollte sicher sein, daß die Verblendeten keine Gelegenheit erhielten, den drei Herren einen Hinterhalt zu legen. In der Zwischenzeit, meinte er, wäre es vorteilhaft, wenn die Träger des Befehlenden Kodes zu den Klong sprächen. Das war ohne weiteres möglich. Die Kommunikationsgeräte der SERUNS brauchten nur an das klongsche Informationsnetz angeschlossen zu werden.
    Diese Aufgabe überließ Reginald Bull seinen beiden Begleitern. Nachdem die Verbindung von Wachfunktion-11 und seinen Helfern hergestellt worden war, teilten sich Sidne Laventhol und Paoli Yveress den aufmerksam lauschenden Klong mit. Sie verhielten sich dabei äußerst geschickt. Über die Vergangenheit, über ihre Herkunft sprachen sie nicht. Die Frage, die alle Klong berührte, wo denn die Herren so lange gewesen seien, wurde außer acht gelassen. Auch den falschen Herrn, die Vollendete Form, erwähnten Paoli und Sidne mit keinem Wort. Das entsprach der Aura der Würde, die sie umgab: An den Betrüger verschwendet man keinen Gedanken. Statt dessen entwickelten sie ihre Pläne, wie sie das Leben in Klongheim zu beeinflussen gedachten.
    Sie malten eine Zukunft, die sich für Robotaugen herrlich ausnehmen mußte. Sie gingen auch darauf ein, daß in der kommenden Zeit endgültig Friede mit den Parsf geschlossen werden müsse, und erwähnten, daß sich drei weitere Herren zu eben diesem Zweck in Parsfon befänden. Die Aussicht mochte vielen Klong nicht sonderlich gelegen kommen.
    Aber Paoli und Sidne untermalten ihre Darstellungen mit soviel Befehlendem Kode, daß den Robotern nichts anderes übrigblieb, als ihre Pläne zu akzeptieren.
    Reginald Bull hörte der Ansprache aufmerksam zu. Was Sidne und Paoli sagten, kam ohne Zweifel aus ehrlichem Herzen. Dieses waren die Vorhaben, die sie ausführen würden, wenn sie in Klongheim blieben. Unbehagen überkam ihn. War es moralisch vertretbar, den Klong Zukunftsphantasien vorzugaukeln, die niemals Wirklichkeit werden würden? Welche Verantwortung besaß der Mensch gegenüber dem Bewußtsein eines selbständig denkenden Roboters? Durfte er ihn täuschen, belügen?
    Hast du keine anderen Probleme? erkundigte sich das synthetische Gewissen spöttisch.
    Doch. Besonders eines. Seit der Ankunft in Klongheim spürte Reginald Bull kaum noch eine Wirkung der Manipulation, die Erek Nam Daar an seinem Bewußtsein vorgenommen hatte. Woran lag das? An der Wechselwirkung der Bewußtseinsstörung mit den psionischen Einflüssen innerhalb der Fahrzeug-Festung? Fühlte er sich deswegen im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, weil es in Klongheim normal war, abnormal zu sein?
    Oder ließ die Wirkung der Manipulation vorzeitig nach? Würde er anstatt nach dreißig schon nach fünfzehn Stunden zur Normalität zurückkehren?
    Er fragte sich, wie er unter diesen Umständen bemerken solle, wann seine Rolle als Herr und Träger des Befehlenden Kodes ausgespielt war. Er hatte erwartet, daß es in seinem Gehirn einen deutlichen, unverkennbaren Ruck geben würde, wenn der kritische Augenblick kam. Daß die Wirkung graduell nachließ, darauf hatte ihn Erek Nam Daar nicht vorbereitet.
    Na schön, dachte er sarkastisch. Die Klong werden es dich wissen lassen. Wenn sie anfangen, auf dich zu schießen, bist du wieder normal.
    Noch etwas anderes machte ihm Sorgen. Wie viel wußte Vishna von den Vorgängen, die sich in Klongheim und Parsfon

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