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1129 - Der befehlende Kode

Titel: 1129 - Der befehlende Kode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Darstellung der Klong auch Vishna benützt hatte, gab Reginald Bull seinen Begleitern zu verstehen, daß sie den Translator abschalten sollten. Er tat dies, indem er mit ausgestrecktem Zeigefinger den Schalter auf der in den linken Ärmel eingesetzten Kontrollliste bezeichnete, mit dem das Übersetzergerät bedient wurde.
    „Sie brauchen nicht jedes Wort zu verstehen", sagte er, nachdem Paoli und Sidne seiner Aufforderung Folge geleistet hatten. „Der Stollen ist schmal. Ich gehe voran. Ihr folgt mir und haltet mir den Rücken frei. Drinnen gibt es Stellen, an denen Stollen sich kreuzen und gabeln. Sichert jeweils nach allen Richtungen."
    Das bunte, schillernde Licht schien die Kugel bis in den Mittelpunkt zu durchdringen. Der Stollen, der einen kreisförmigen Querschnitt mit einem Durchmesser von knapp zwei Metern besaß, war fast unerträglich hell erleuchtet. Seine Wände bestanden aus langen Reihen unzähliger Schalt- und Speicherelemente. Die ganze Kugel war weiter nichts als ein riesiger Computer, einer von etwa zweitausend, die die Lenkung der gewaltigen Fahrzeug-Festung Klongheim besorgten, die Kommunikation der Klong untereinander und mit der Außenwelt aufrechterhielten, die Energiereserven kontrollierten, Inventar führten, den Verkehr dirigierten (d. h. die Funktion des „Leiters" versahen) und noch Zehntausende anderer Aufgaben wahrnahmen. Das Kontrollelement gehörte, wie alle anderen Computer und sonstigen Maschinen, zur umfangreichen Schar der „unechten Klong", deren Zahl fünfzehn Millionen betrug.
    Aber dieses hier war nicht schlechthin einer von zweitausend gleichgearteten Computern. Er war derjenige, in dem Vishna gewissermaßen ein Stück ihrer selbst hinterlassen hatte - ein Stück Kommandostruktur, mit deren Hilfe sie die Klong kontrollierte. Dieses Steuerelement war dasjenige, das den Befehl zum Angriff auf die Erde übertragen hatte. Es wäre Reginald Bull leichtgefallen, die gesamte achtzig Meter große Kugel zu vernichten. Die Mittel dazu führte er mit sich. Aber vorläufig schreckte er vor einer derart drastischen Maßnahme noch zurück. Er hatte zwei Gründe. Erstens wußte niemand, wie sich der Ausfall eines ganzen Steuerelements auf Klongheim auswirken würde. Es konnte durchaus sein, daß durch die Vernichtung des Elements eine Katastrophe ausgelöst wurde, die ganz Klongheim erschütterte. Und zweitens lag ihm daran, das Kommandofragment, das Vishna hinterlassen hatte, möglichst unbeschädigt in die Hand zu bekommen. Er versprach sich viel davon, wenn die terranische Wissenschaft Gelegenheit erhielt, ein Stück kosmokratischer Technik zu analysieren.
    Die Stunden zogen sich dahin. Der Stollen verzweigte sich, so daß sie gezwungen waren, ein System zu entwickeln, das gewährleistete, daß sie keine potentielle Fundstelle übersahen. Das war zeitraubend. Mitunter schaltete Reginald Bull den Translator ein und gab Nachkömmling einen knappen Bericht über den Stand der Suche. Nachkömmling antwortete stets mit Ehrerbietung und versicherte den drei Herren, in Klongheim sei vorläufig noch alles ruhig; die Verblendeten unter Führung des Erstkonstruierten hielten es angesichts ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit offenbar nicht für angebracht, die Initiative zu ergreifen.
    Die Zeit wurde knapp. Nach Reginald Bulls Berechnung - er zog dabei den Mikrocomputer zu Rate, der zur Ausrüstung des SERUN gehörte - näherten sie sich dem Mittelpunkt der Kugel. Bull bog in einen engen Zweigstollen ab. Hier war das Vorwärtskommen noch schwieriger, und wenn sich der Querschnitt des Ganges nicht irgendwo weiter vorne vergrößerte, würden sie den Rückweg im Rückwärtsgang zurücklegen müssen. Aber seine Befürchtungen erwiesen sich als grundlos. Der Stollen wurde weiter. Bull, der noch immer die Vorhut machte, kam jetzt schneller voran als Sidne und Paoli, die noch im engeren Teil steckten. Die Ungeduld trieb ihn vorwärts. Er schaltete das Gravo-Pak auf höhere Leistung und schoß wie ein Projektil durch die glitzernde Helligkeit des Computerinnern.
    Plötzlich wichen die Wände vollends zurück. Er glitt in einen Hohlraum von zehn Metern Weite. Die Wände waren mit Millionen von Schaltelementen bedeckt. Und da waren...
    „Zurück!" gellte sein Schrei. „Sidne und Paoli - zurück!"
    Mit einem Blick hatte er die Lage erfaßt. Er war am Ziel - und in der Falle.
     
    *
     
    Es waren ihrer fünf. Fünf „verblendete" Klong, die hier auf ihn gewartet hatten. Warum hier? Weil sich hier das

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