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1130 - Zombieville

1130 - Zombieville

Titel: 1130 - Zombieville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schlammwüste.
    Wir schauten zu, wie es hinter einem der kleinen Fenster hell wurde. Es war kein elektrisches Licht.
    Die Helligkeit mußte von einer Kerze stammen.
    Ich ging bis auf einen krummen Zaun zu und schaute über ihn hinweg auf das Fenster.
    Im Licht sah ich die Umrisse eines Mannes und einer Frau. Beide standen dicht beisammen, und Karina redete auf den Mann ein. Sie sprach nicht nur, sie gestikulierte dabei auch.
    »Die Idee kann gut gewesen sein«, meinte Suko. »Der Mann hat nicht einmal den Kopf geschüttelt.«
    »Hoffen wir das Beste.«
    Wenn ich links und rechts die Straße entlangschaute, dann hatte ich den Eindruck in einer Geisterstadt zu stehen.
    »Sie kommt zurück«, meldete Suko.
    Eine knarrende Tür wurde geöffnet, und Karina trat über die Schwelle. Sie drehte sich noch einmal um, bedankte sich bei dem jüngeren Mann, bevor sie ihn zum Abschied umarmte. Dann kam sie mit schnellen Schritten auf uns zu.
    »Ich wußte es«, sagte sie.
    »Was wußtest du?«
    »Daß sich etwas getan hat. Verdammt, das hatte ich einfach im Gefühl, John.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Drei Fahrzeuge sind durch den Ort hier gefahren. Das hat mir Alexj gesagt. Er war zufällig auf und hat sie gesehen. Die Wagen fuhren ohne Licht. Er konnte auch erkennen, daß sie besetzt waren. Wir müssen uns auf einige Typen gefaßt machen.«
    »Was waren das für Leute?« fragte Suko.
    »Bestimmt keine Zombies.«
    »Soldaten?«
    »Nein, glaube ich nicht. Das hätte Alexj erkannt. Jedenfalls nicht unsere Freunde.« Sie ballte die rechte Hand zur Faust. »Ich gehe jede Wette ein, daß auch Wladimir Golenkow dabei gewesen ist. Ob freiwillig oder nicht, kann man nicht wissen.«
    Ich dachte über die Zeit nach und fragte deshalb: »Wie lange ist es her?«
    »Alexj meint, ungefähr eine halbe Stunde.«
    »Das ist nicht viel.«
    »Reicht aber für einen guten Vorsprung.« Karina atmete tief durch. »Nur gut, daß wir hier Station gemacht haben. Wir wären sonst ins offene Messer gefahren. Die hätten sich nur auf Zombieville verteilen und auf uns warten müssen.«
    »Das werden sie auch jetzt tun«, sagte Suko.
    »Klar, das werden sie. Nur wissen sie nicht, daß wir informiert sind. Das kann ein Vorteil sein.«
    »Dann werden wir nicht bis nach Zombieville hinein fahren«, sagte ich. »Wir halten vor dem Ort an, und dann spielen wir Indianer.«
    »Sehr gut.« Karina lächelte. »Dann los, John. Ich hoffe, du hast gut geschlafen?«
    »Fast bestens…«
    ***
    Am liebsten wäre es uns gewesen, ohne Licht zu fahren. Das war schlecht möglich, denn die Gegend war einfach zu einsam und unwirtlich und außerdem sumpfig. Wir durften von der normalen Strecke auf keinen Fall abkommen.
    Karina fuhr so gut, als hätte sie in ihrem Leben nichts anderes getan. Sie wußte auch, wo sie herfahren mußte, und die großen Unebenheiten umfuhr sie geschickt. Auch der Bewuchs dieses Landstrichs veränderte sich jetzt. Bäume erschienen. Dunkle Boten, die sich zu kleinen, dunklen Gruppen vereinigten.
    Die Spannung in uns war gestiegen. Es kam darauf an, daß Karina genau das Richtige tat, sich auch in der Dunkelheit zurechtfand und dabei nicht zu nahe an das Ziel geriet.
    »Kannst du dich an irgendwas erinnern?« erkundigte ich mich.
    »Ja und nein. Nur schwer. In der Dunkelheit sieht alles leider ganz anders aus.«
    Da hatte sie recht, und so tasteten wir uns weiter, dem noch nicht sichtbaren Ziel entgegen. Die Unebenheit des Bodens war geblieben. Nur fuhren wir jetzt in längere Mulden hinein, in denen sich auch Feuchtigkeit gesammelt hatte. So war der Boden leicht schlammig geworden.
    Das helle Licht der Scheinwerfer glitt über die Pfützen hinweg, aber auch über den normalen Boden, auf dessen Oberfläche sich tatsächlich Reifenspuren abzeichneten. Ein Beweis, daß auch andere diese Strecke vor kurzem erst benutzt hatten.
    Nachdem wir wieder aus einer Mulde hervorgeschaukelt waren, lenkte Karina den Wagen auf eine Buschgruppe zu, die dicht war wie eine Hecke.
    Daneben hielt sie an, stellte den Motor ab und nickte zuerst mir, dann Suko zu. »Ich denke, daß wir von hier aus zu Fuß weitergehen.«
    »Wohin?« fragte Suko.
    Karina drehte sich von uns weg. »Immer mir nach. Und fragt mich nicht, wie lange es dauert.«
    »Keine Sorge, wir fallen dir schon nicht auf die Nerven.«
    Karina lachte nur. Fröhlich hörte es sich allerdings nicht an…
    ***
    Der Raum erinnerte Wladimir Golenkow an frühere Zeiten. Beton, wohin er schaute. Ein Schreibtisch, vier

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