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1130 - Zombieville

1130 - Zombieville

Titel: 1130 - Zombieville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Auftrag bekommen haben, die drei erst mal gefangenzunehmen. Danach führen wir sie vor wie in einer römischen Kampfarena. Es wird der Spaß werden. Und wenn die Leichen dann vor meinen Füßen liegen, werde dich dir den Gnadenschuß geben oder dich auch den Zombies überlassen. Das aber weiß ich noch nicht genau und muß es mir erst durch den Kopf gehen lassen.«
    Wladimir Golenkow blieb sehr ruhig. »Ich habe es mir gedacht«, sagte er. »Etwas anderes hätte ich von dir auch nicht erwartet, Leonid.«
    »Gut. Dann kann ich dir einen kleinen Vorgeschmack geben. Wir müssen uns ja die Zeit vertreiben, bis deine Freunde eingetroffen sind. Wie ich sie einschätze, werden sie auch kommen. Sie lassen doch jemand wie dich nicht im Stich.«
    Golenkow sagte nichts. Er überließ dem Oberst das Feld. Auf dem schlichten Schreibtisch stand ein Telefon, das mit einem schwarzen Kasten verbunden war. Auf der Oberfläche zeigte der Kasten einige Rillen. Es war ein Gerät, mit dem Jaschin zu seinen Leuten Verbindung aufnehmen konnte. So etwas wie ein Mikrofon.
    Durch eine Hebelbewegung schaltete er es ein, wartete wenige Sekunden und sagte dann: »Bring ihn zu mir, Oleg!«
    »Ja!« tönte es zurück.
    Leonid Jaschin war zufrieden. Das zeigte er durch sein fettes Grinsen. Wladimir Golenkow tat ihm nicht den Gefallen, zu fragen, was er kommen lassen wollte. Er wartete äußerlich ruhig ab und bemühte sich sehr um Gelassenheit, obwohl es in seinem Innern anders aussah.
    »Du wirst dich wundern und zugleich erkennen, Wladi, welche Macht ich habe.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Ich bin der Herrscher hier. Der Boß von Zombieville.« Er lachte breit. »Das geheimste Projekt, das es damals in der UdSSR gegeben hat, besteht noch immer. Denk darüber nach. Niemand wußte so recht, was da geschehen ist. Man hat es geahnt, es gab die entsprechenden Gerüchte in gewissen Kreisen, aber die Eingeweihten konnte man an einer Hand abzählen, und das wird auch so bleiben. Im Trubel der Veränderung hat man das Projekt nicht vergessen, man hat es immer nur vor sich hergeschoben. Man ließ es auf kleiner Flamme kochen und würde sich später darum kümmern. Jeder, der an der Macht war, nahm es sich vor, aber der große Boris hat ja viele geschaßt, bevor die in diese Richtung aktiv werden konnten. Da bin ich eben in die Lücke gesprungen, und ich fühle mich verdammt wohl.«
    »Ich glaube dir jedes Wort!«
    »Das mußt du auch, Wladi.«
    Jemand klopfte gegen die Eisentür, die den Bau abdichtete. Sofort leuchtete es in Jaschins Augen auf. »Das ist Oleg. Ja, komm rein!«
    Die Tür wurde vorsichtig geöffnet. Sie befand sich hinter Wladimirs Rücken, und so drehte er sich um, damit er hinausschauen konnte. Er sah Oleg, den hellhaarigen Hünen, der eine Gitterkiste in den Raum schob. Er war ein rollendes Gefängnis, und darin hockte zusammengesunken eine bleiche Gestalt, deren Haare lang bis fast auf die Schultern wuchsen. Sei waren verfilzt und verlaust, denn in den Strähnen krabbelten kleine Tiere. Die Gestalt hatte nur wenig Bewegungsfreiheit in ihrem Gefängnis, aber sie schaffte es, den Kopf zu drehen und durch die Stäbe auf Golenkow zu schauen.
    Ein wüstes Gesicht starrte ihn an, und Wladimir wußte sofort, wen er vor sich hatte.
    Es war ein Zombie!
    ***
    Oleg schob den Käfig noch ein kleines Stück in das Zimmer hinein und richtete sich erst auf, als er Jaschins Befehl hörte. »Danke, Oleg, es war gut. Du kannst bei uns bleiben.«
    »Gern, Oberst!«
    Jaschin ließ sich noch mit seinem Dienstgrad anreden. Wladimir hätte sich auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Oleg blieb an der Wand stehen. Er war ein Riese. Über zwei Meter groß. Ein hölzernes Gesicht, aber dicke Lippen, die etwas vorstanden. Aus kleinen Augen fixierte er die beiden Männer. An seinem Gürtel hingen Waffen. Unter anderem eine Pump Gun.
    Jaschin war zufrieden. Er hatte sich über den Schreibtisch gebeugt, um alles besser sehen zu können. So bekam er mit, wie sich der Zombie auf dem engen Raum drehte und dann seine schmutzigen und auch rissigen Hände um die Stäbe klammerte.
    »Er will raus, Wladimir…«
    »Ich sehe es.«
    »Ich kann ihn nicht leiden sehen. Es tut mir immer so leid.« Jaschin schauspielerte schlecht, und Golenkow konnte nur den Kopf über dieses Geste schütteln. »Ich denke auch, daß er hungrig ist. Ich will, daß alle, die bei mir dienen, zufrieden sind. Und deshalb wollen wir ihm wenigstens eine Teilmahlzeit gönnen, Wladi. Du

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