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1132 - Die Toten und der Waechter

Titel: 1132 - Die Toten und der Waechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sei ihnen ohne weiteres möglich, ein kosmisches Leuchtfeuer zu aktivieren, dessen Stimme bis an den Rand von M82 zu hören sein würde! „Aber es muß etwas geben, mit dem sich ein Sooldock als befugt ausweisen kann!" begehrte er auf. „Als Raummeister müßtest du darüber informiert sein, Carzel!"
    Boon antwortete nicht darauf. Da wurde es Rhodan klar, daß es vielleicht viele Jahrtausende her war, seit die Sooldocks sich von den Großen Sinnen und dem Plan einer galaxieweiten Kommunikation abgewandt hatten. Vieles von dem, was die damals lebenden Sooldocks über die Großen Sinne und den Arratur gewußt hatten, mußte in Vergessenheit geraten sein.
    Vielleicht gab es irgendwo Aufzeichnungen darüber, aber wenn, dann wahrscheinlich nur auf Vrugg, und dort konnten sie schlecht nachfragen. „Ich weiß es nicht, Perry", zwitscherte Boon. „Ich hatte als selbstverständlich angenommen, daß jeder Raummeister des Vier-Sonnen-Reichs autorisiert sei, den Arratur zu aktivieren.
    Doch jetzt bin ich mir dessen gar nicht mehr sicher. Warum sonst hätte vor mir die Schrift aufleuchten sollen! Vor mir, der ich das Emblem der Raummeister trage!"
    Rhodan musterte die große ovale Scheibe, die das Vorderteil von Boons Schutzanzug zierte.
    Sie stellte ein schwarzes Kreuz dar, dessen dickerer Querbalken von einer dünnen Trennlinie durchzogen wurde. Die Dicke des Querbalkens symbolisierte die Wichtigkeit des Zentralsterns und seiner Planeten, und der Trennungsstrich symbolisierte den Abstand zwischen Kurbosch und Hgnun, seinem Begleiter und unterstrich gleichzeitig, wie gering der Größenunterschied zwischen Kurbosch und Hgnun geachtet wurde, da beide Sonnen von den achtzehn Planeten des wichtigsten Systems umkreist wurden. Die beiden Stücke des Längsbalkens standen für die Sonnen Aazot und Guduulfag und deren Planeten. Der um das Kreuz führende dicke schwarze Strich symbolisierte die Einheit des Vier-Sonnen-Reiches. Aber er beschrieb nur einen Dreiviertelkreis. Die Öffnung symbolisierte die Öffnung des Vier-Sonnen-Reichs nach außen - und der dicke schwarze Strich am Rand der Scheibe sollte wohl symbolisieren, wo die Grenze der sooldockschen Expansion lag: am äußeren Rand ihrer Heimatgalaxie.
    Nein, das Emblem der Raummeister konnte nicht zur Benutzung der Schaltungen des Arraturs autorisieren, denn es war ein Symbol der physischen Expansion und nicht der Kommunikation. Zweifellos war es auch Ausdruck des Sinneswandels der Sooldocks, der sich seit ihrem ersten Kontakt mit Seth-Apophis vollzogen hatte. Die Superintelligenz wollte nicht, daß die Sooldocks mit den Vertretern anderer Zivilisationen redeten, sondern daß sie andere Zivilisationen unterwarfen, daß sie ihr Reich in ein Imperium verwandelten, es immer weiter ausdehnten und die ganze Galaxis in ein Machtinstrument verwandelten, das letzten Endes ein Machtinstrument in ihrer Hand sein sollte. Nur das konnte der Planung einer negativen Superintelligenz entsprechen.
    Dennoch hatte Seth-Apophis die Sooldocks nicht veranlaßt, die Großen Sinne unbrauchbar zu machen, obwohl sie bei der Ergebenheit dieser Wesen ihr gegenüber keinen Widerstand zu fürchten gehabt hätte. Sie mußte also, da sie bei ihrem gigantischen geistigen Potential alles bedachte, die Möglichkeit einer Benutzung der Großen Sinne offengehalten haben. „Seth-Apophis kann nicht wollen, daß es keine Möglichkeit gibt, sie zu rufen, wenn ein Notstand das erfordert", erklärte Rhodan. „Der Arratur ist da, folglich muß er sich auch aktivieren lassen."
    Selbstverständlich konnte er gar nicht hoffen, daß Seth-Apophis mit Hilfe der Großen Sinne gerufen wurde. Ihm kam es nur darauf an, die Galaktische Flotte oder doch wenigstens Teile von ihr an einem Ort zusammenzurufen. „Aber die Warnung ist eindeutig, Perry Rhodan", gab der Raummeister zu bedenken. „Ich kann sie nicht ignorieren."
    Möglicherweise leuchtet die Warnung in jedem Falle auf, überlegte der Terraner. Auch dann, wenn ein Autorisierter erscheint! Aber darf ich Boon auffordern, es darauf ankommen zu lassen, ob ihn sein Emblem schützt? Es ist völlig klar, daß ich das nicht darf. „Vielleicht sollte ich es versuchen", überlegte er laut. „Du schon gar nicht", erwiderte Carzel Boon. „Du bist ein Fremder. Du kannst gar nicht autorisiert sein."
    „Das überzeugt mich", sagte Rhodan niedergeschlagen, aber mit einem Funken Hoffnung, denn er konnte sich nicht vorstellen, daß es absolut ausgeschlossen sein sollte, in einem

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