Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1132 - Die Toten und der Waechter

Titel: 1132 - Die Toten und der Waechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mir hilfst, Carzel Boon", erklärte er. „Das heißt, wenn du mir erlaubst, mit Hilfe der Großen Sinne meine Galaktische Flotte zu verständigen."
    Carzel Boon schwieg lange, dann winkte er seinem Bernon, und Cwon hüpfte so weit vor, daß sein Herr ihn sehen konnte. „Was rätst du mir?" fragte der Raummeister. „Werden die Feinde der weisen und gütigen Mentorin die Macht ihrer Flotte nicht benutzen, um gegen die Interessen von Seth-Apophis zu handeln?" stellte der Berater eine Gegenfrage.
    Rhodan glaubte in den Worten des Bernons eine unterschwellige Feindseligkeit mitschwingen zu hören. Aber er konnte seiner Sache nicht sicher sein, denn die zischelnde Sprechweise und der Schlangenkörper der sooldockschen Mannberater rührten ohnehin an tief im Unterbewußtsein verankerte Urinstinkte, die der Mensch von Vorfahren ererbt hatte, mit denen er keine Ähnlichkeit mehr besaß. Außerdem fragte er sich, ob diese Androiden überhaupt eigene Gefühle zu entwickeln vermochten oder ob die Gefühle, die sie äußerten, nicht nur von ihrer Programmierung synthetisiert wurden. Er beschloß, nicht auf die Äußerungen Cwons einzugehen, sondern nur direkte Fragen des Raummeisters zu beantworten.
    Er brauchte nicht lange darauf zu warten.
    Das Multisinnesorgan Boons schien Rhodans Gesicht gleich einem Scheinwerfer anzuleuchten, als er sagte: „Du hast mir bei unseren gestrigen Gesprächen nicht verschwiegen, was ihr Terraner von Seth-Apophis haltet, Perry Rhodan. Ich gestehe, daß ich von eurer verleumderischen Interpretation des guten Willens unserer Mentorin sehr betroffen bin, auch wenn mir gestern klar würde, daß ihr das Schlechte im guten Glauben tut. Einmal vorausgesetzt, es gelänge dir, deine Galaktische Flotte beim Vier-Sonnen-Reich zusammenzurufen, mit welchen Zielen würdest du sie einsetzen? Ich brauche nur an das eine Schiff auf Vrugg zu denken, um zu wissen, daß die Galaktische Flotte allen sooldockschen Flotten überlegen ist."
    Rhodan nickte. „Wie immer wir Terraner und ihr Sooldocks über Seth-Apophis denken, es wird uns von uns aus gesehen niemals zu Feinden machen", erklärte er. „Die Galaktische Flotte hat keine Invasion sooldockschen Territoriums vor." Er lächelte verstohlen, als er an die Mutanten dachte. „Sie muß auch keine Raumschlacht provozieren, um die THUNDERWORD zu befreien. Das läßt sich mit einigen dir noch unbekannten Mitteln gewaltlos erledigen.
    Danach wird die Flotte von hier verschwinden - es sei denn, ihr wünscht ihren Beistand gegen die Betrugsmanöver dieses Schovkrodon, der ja kein Beauftragter der Seth-Apophis ist, sondern ein flüchtiger Verbrecher. Aber das weißt du ja selbst, denn die Nachricht von Vrugg hat endgültig Klarheit über seine verbrecherischen Absichten gebracht."
    „Ja, das ist wahr", sagte Carzel Boon. „Ich denke, daß ich dir vertrauen kann. Schließen wir einen Kompromiß! Wir werden versuchen, sowohl Seth-Apophis als auch deine Flotte zu rufen."
    „Das ist ein fairer Vorschlag", erwiderte Rhodan. „Ich bin einverstanden. Wir gehen am besten gleich."
    „Ja, aber nur wir beide", erklärte der Raummeister. „Der Arratur ist ein Ort, der nicht von Jedermann betreten werden darf." .Aber vielleicht brauchst du meine Hilfe", wandte Cwon ein. „Nicht im Arratur", wehrte Boon ab. „Bist du bereit, Perry Rhodan?"
    „Ich bin bereit", sagte der Terraner.
    Die beiden äußerlich so unterschiedlichen Männer hatten sich mit einem Luftkissenprallgleiter aus der JUURIG in die Nähe der Großen Sinne bringen lassen. Das Fahrzeug war von Teeber Lavareste wieder zurückgesteuert worden, damit es nicht die Begehrlichkeit einiger Bernons und Cheercys auf sich zog.
    Die letzten Schritte gingen Perry Rhodan und Carzel Boon zu Fuß, der Terraner in seinem geschlossenen SERUN und der Sooldock in seinem schweren Schutzanzug, dessen Servomotoren seine Bewegungen unterstützten.
    Mißtrauisch musterte Rhodan die zahlreichen Frau- und Mannberater, die in dem großen Talkessel lagerten, in dessen Mittelpunkt die Großen Sinne standen: eine riesige flache Pyramide, die in der Mitte offen war. Aus dieser Öffnung ragte der mächtige düstere Turm, in dessen Innerem sich der Arratur befinden sollte.
    Die Bernons und Cheercys verhielten sich überwiegend ruhig. Doch das war eine trügerische Ruhe, denn sie wurde nur durch den Umstand erzwungen, daß sie ihre Energiezellen schonen mußten. Aber wenn sie glaubten, irgend etwas unternehmen zu müssen, würden sie keine

Weitere Kostenlose Bücher