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1132 - Die Toten und der Waechter

Titel: 1132 - Die Toten und der Waechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Carzel Boon. „Wir müssen die Großen Sinne aktiviert haben, bevor die Theokraten und ihre Söldner über Marrschen erscheinen."
    „Außerdem verkriechen die Berater sich nachts in den Ruinen und werden uns deshalb nicht behindern", meinte Ruul Dawylsyt, der sooldocksche Biotroniker, der sich mit der Technikerin Jirl Ktarze und den Raummeistern Teeber Lavareste und Woorn Sprinklon zu ihnen gesellt hatte.
    Krachend stürzte eine Gebäudewand zusammen. Einer der Roboter verschwand unter den Trümmern. Jaulend stürzte eine Bö sich in das Gitterskelett eines Turmstumpfs und tobte darin mit abgehacktem Heulen und Pfeifen.
    Schemenhaft huschten im Licht der Infrarotscheinwerfer vier Roboter vorüber, um ihren „Kollegen" aus den Trümmern zu bergen. „Zurück!" befahl Dawylsyt ihnen, „Es wäre zwecklos. Er meldet sich als manövrierunfähig ab."
    Etwas von der Form eines großen Rochens stürzte sich von einer Düne auf Sarvel Markadir, wickelte sich um seine Beine und brachte ihn zu Fall. Gesil und Nissona Arvenich eilten dem Linguistiker zu Hilfe. Sie konnten ihn ziemlich problemlos befreien. „Es war nur eine Plastikplane", meldete die Überlebensspezialistin. „Ich war ziemlich erschrocken", meinte Sarvel, noch außer Atem. „Wir müssen zusammenbleiben!" zwitscherte Boon aufgeregt. „Wer ist das, der sich da so weit entfernt hat? Melde dich und komm zurück!"
    Rhodan blickte sich um und sah alle fünf Sooldocks hinter dem benachbarten Gleiter hergehen. „Sie sind doch alle hier", stellte er erstaunt fest.
    Der Raummeister bewegte seinen Körper hin und her, um die anderen Sooldocks neben sich sehen zu können. Da Sooldocks keine Hälse besaßen, vermochten sie ihre Köpfe nicht zu drehen. „Ja, aber bis vor kurzem stand einer von ihnen dort drüben", zwitscherte er. „Dort, bei dem halbverschütteten Tor einer Pyramide. Ich habe ihn deutlich gesehen. Wer war es?"
    Seine Begleiter zwitscherten aufgeregt durcheinander. Es stellte sich heraus, daß sie ausnahmslos abstritten, die Gruppe verlassen zu haben. „Es muß eine optische Täuschung gewesen sein", meinte Gesil. „In dieser Nacht ist fast alles möglich." Sie deutete schräg nach oben. „Seht doch nur!"
    Perrys Blick wurde schon kurz vorher fast magisch von einer schillernden Leuchterscheinung über den Staubwolken angezogen. Sie hatte die Form eines geschliffenen Kristalls und die Größe eines Wohnblocks. Allerdings veränderte sich die Form ständig, aber das kristalline Aussehen blieb konstant. Als Rhodan den Helm seines SERUNS auf Normalsicht zurückschaltete, schloß er geblendet die Augen, denn die Erscheinung strahlte im normalen Lichtwellenbereich grell wie ein weißer Zwergstern. Im nächsten Moment erlosch sie und verschwand. „Energetische Aufladungen von Sandwolken", kommentierte Soul Gronnich das Schauspiel. „Guduulfag hatte schon immer viele starke Eruptionen", erklärte Woorn Sprinklon. „Wenn eine dabei ausgestoßene Plasmawolke die Atmosphäre Marrschens trifft, werden Staubwolken aufgeladen. Vor dem Bombardement des Planeten gab es wahrscheinlich starke Polarlichter, doch danach hat sich noch kein Magnetfeld wieder aufbauen können."
    „Das mag ja alles ganz interessant sein, aber ich habe doch einen Sooldock dort drüben gesehen", behauptete Carzel Boon. „Und ich bestehe darauf, daß wir nach ihm suchen. Wenn es keiner von uns war, dann muß es ein Sooldock gewesen sein, der ständig hier lebt. Stellt euch vor: ein Sooldock, der an die mörderischen Umweltbedingungen Marrschens angepaßt ist!"
    „Das ist unmöglich", erklärte Nissona Arvenich. „Falls sich Sooldocks an die Verhältnisse auf Marrschen angepaßt hätten, würden sie nicht mehr wie Sooldocks aussehen. Außerdem hattest du zuerst gedacht, es sei einer von uns, Carzel. Dann muß er einen Schutzanzug getragen haben, was ein Umweltangepaßter nicht nötig hätte."
    „Ich bin sicher, daß es eine Halluzination war", sagte Gesil. „Wir sollten unsere kostbare Zeit nicht damit vergeuden, einer Halluzination nachzujagen. Ich halte es außerdem für gefährlich, in Gebäuden herumzuklettern, die jeden Moment einstürzen können."
    „Gesil hat recht, Carzel!" sagte Rhodan beschwörend, als er merkte, daß der Raummeister sich ohne den Rat seines Bernons nur schwer zu einer Meinungsänderung entschließen konnte. „Also, gut, gehen wir weiter!" gab Boon schließlich nach.
    Gegen Mitternacht ließ der Sturm überraschend nach. Einer der seltenen Regenfälle

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