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1132 - Hexenfalle Bamberg

1132 - Hexenfalle Bamberg

Titel: 1132 - Hexenfalle Bamberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Körper des Polizisten aus dem Baum und landete neben dem Graben auf der Straße. Einige letzte Blätter fanden den Weg nach unten, als wollten sie den Toten bedecken.
    Der Dämon aber kreiste über der Stelle. Er stieß einen krächzenden und wilden Laut aus, bevor er zur Landung ansetzte und dicht vor Loretta aufkam. Er faltete sich förmlich zusammen und sah jetzt wirklich aus wie eine übergroße Kröte.
    Loretta lächelte. Sie streichelte ihn und flüsterte dabei: »Ich wußte, daß du mich nicht im Stich lassen würdest. Die Hölle ist eben anders. Sie steht denen bei, die ihr vertrauen.«
    Der kleine Dämon schaute sie an. Er tat nichts, und Loretta mußte ihm erst die gefesselten Hände entgegenstrecken, um ihm zu zeigen, was sie wollte.
    Seine Krallen besaßen eine schon überirdische Stärke. Wie dünnes Blech bogen sie die Ringe auseinander. Loretta bekam dabei kaum Kratzer ab.
    »Danke«, sagte sie, als sie die Handschellen fortschleuderte. »Und wie geht es jetzt weiter, mein Beschützer?«
    Der wußte, was zu tun war. Er streckte der Frau seine Arme mit den Krallen entgegen, und Loretta konnte es kaum glauben, wie zärtlich sie von ihm berührt wurde, als er sie in die Arme nahm.
    Er breitete die Schwingen aus und flog mit seiner Last davon. Zurück ließen die beiden zwei Tote und zugleich das Wissen darüber, daß die Hexe Loretta wieder mit im Spiel war…
    ***
    Nur die Harten kommen in den Garten, dachte der Richter und lächelte vor sich hin, wobei er nickte.
    Er war mit seiner Arbeit mehr als zufrieden. Wieder einmal hatte er bewiesen, daß man die Gerechtigkeit nicht mit den Füßen treten durfte. Irgendwann wurden sie alle gestellt. Egal, ob Mann oder Frau.
    Bamberg hatte er verlassen. Er saß in seinem Benz, fuhr recht gemächlich, weil er sich gedanklich noch mit anderen Dingen beschäftigen wollte, und er lachte auch hin und wieder auf. Nicht über sein zuletzt gesprochenes Urteil, sondern über die Meinung des Kommissars. Er hatte dieser Loretta Lugner tatsächlich geglaubt. Hexe - welch ein Unsinn! Scharlatanerie, Quatsch, blühender Unsinn.
    Diese Loretta Lugner war keine Hexe, sondern eine normale Mörderin, die drei Frauen umgebracht hatte. Dreimal hatte die Bestie zugeschlagen. Drei Frauen waren getötet worden. Immer in der Nacht. Immer draußen. Immer hatten die Toten nur das getragen, was man auch im Bett anhatte.
    Sie waren praktisch vom Bett aus auf die Straße gelockt worden. Etwas ungewöhnlich, wie auch der Richter fand, doch damit wollte er sich nicht belasten. Die Fakten lagen eindeutig fest. Außerdem hatte die Lugner die Taten zugegeben.
    Kurz vor Nürnberg fuhr er auf die Autobahn. Wie immer war der Verkehr recht dicht, doch er hatte Glück und fuhr in keinen Stau hinein. Am Nachmittag wollte er zu Hause in Regensburg sein, denn wenig später war Stammtischzeit. Wenn eben möglich, verpaßte Schottenrammer den Termin nie.
    Er hörte gern die Meinung des Volkes. Nach einigen getrunkenen Bieren nahmen nur wenige Menschen noch ein Blatt vor den Mund.
    Schottenrammer liebte seinen Job. Öffentlich würde er es nie zugeben, doch es bereitete ihm beinahe schon Vergnügen, Macht über Menschen zu haben. Er, der auf der sicheren Seite saß, lernte dann die Menschen kennen, die innerhalb einer gewissen Zeitspanne von ihm abhängig waren. Er konnte Schicksal spielen und die Gesetze bis hin zum Letzten ausschöpfen. Bei vielen galt er als harter Hund, das wußte er. Doch Gewissensbisse hatte er nie zuvor gespürt. Ihn plagten auch keine Alpträume. Er sprach selten mit seiner Frau über die Fälle. Abgeurteilt und vergessen, das war's dann.
    Auch der Fall Loretta Lugner. Oder doch nicht? Schottenrammer ärgerte sich über sich selbst, weil ihm immer wieder die letzten Worte dieser Mörderin durch den Kopf gingen. Sie hatte die Taten ja zugegeben, nur hatte sie auch davon gesprochen, daß eigentlich nicht sie, sondern der Teufel die drei Morde begangen hatte. Und sie hatte mit einer erschreckenden Intensität darüber gesprochen, dessen war er sich bewußt. Diese Worte wiesen schon auf eine Hexe hin.
    Wieder schüttelte er über seine Gedanken den Kopf. Nein, es gab keine Hexen, zumindest nicht so wie früher, als Deutschland in einen regelrechten Hexenwahn geraten war. Dabei hatte sich der Süden des Landes immer in den Vordergrund geschoben, und gerade Bamberg hatte dabei an der Spitze gestanden.
    Der Richter war kein Mensch, der auf einer weltfremden Insel lebte. Der Begriff Hexe

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