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1134 - Im Innern einer Sonne

Titel: 1134 - Im Innern einer Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erhob sich eine halbrunde Gesteinskuppe.
    „Dieser Hügel ist der Eingang zu einer Höhle. Dort lebt der Altweise."
    „Na schön", seufzte Llrrt. „Das Stückchen schaffe ich auch noch."
    Forrler ging voran, weil er den Weg kannte und gefährlichen Stellen mit losem Gestein rechtzeitig ausweichen konnte. Llrrt folgte ihm zügig. Sie erreichten den Hügel ohne Schwierigkeiten und umrundeten ihn. Dann standen sie vor dem Eingang zur Höhle, der sich inmitten der sonnenhellen Umgebung wie ein düsterdrohender Schlund ausmachte.
    Feuchte, etwas modrig riechende Luft schlug ihnen entgegen.
    „Dein Freund muß ein merkwürdiger Kauz sein", meinte Llrrt, „wenn er sich in dieses dunkle Loch zurückzieht und dort sein Leben fristet."
    „In jedem Staat der Welt gibt es mehrere Altweise", sagte Forrler. „Sie alle haben sich von der Gesellschaft abgekapselt und führen in dieser oder anderer Form eine zurückgezogene Existenz. Die Regierungen unterstützen sie sogar dabei. Trotz ihres Eremitenstatus verfügen sie über alle Annehmlichkeiten, die unsere moderne Zeit zu bieten hat."
    „Das hört sich fast unglaublich an. Haben diese Leute denn eine besondere Bedeutung für die Welt, daß sie von den Regierungen gefördert werden?"
    „Sie erzählen Geschichten", antwortete Forrler nachdenklich, „phantastische Geschichten, die kaum einer glaubt. Trotzdem muß darin ein Körnchen Wahrheit verborgen sein. Vermutlich liegt es im Interesse des ganzen Volkes, diese verschütteten Wahrheiten zu pflegen und über Generationen hinaus zu erhalten."
    Llrrt fröstelte. Unbehaglich blickte es in die Düsternis der Höhle. Ein Hauch von unvergänglicher Exotik umwehte es.
    „Ich gebe zu, daß mir nicht wohl dabei ist, dort hineinzugehen. Aber du hast mich neugierig gemacht."
    „Dann komm."
    Forrler nahm das Silkrinum bei der Hand und führte es in die Höhle hinein. Was von außen wie ein dunkles Loch wirkte, erwies sich jetzt als ein weiträumiges, leicht nach unten geneigtes Gewölbe. Durch viele Ritzen und Spalten drang in schmalen Bahnen das Sonnenlicht. Nachdem die Augen sich umgestellt hatten, konnte man einigermaßen gut sehen.
    „Paß auf, wohin du trittst", mahnte Forrler. „Man kann leicht ausrutschen oder stolpern."
    Mit jedem Meter wurde der Boden glitschiger. An manchen Stellen sammelte sich kondensiertes Wasser in flachen Pfützen oder plätscherte in schmalen Rinnsalen davon.
    Die Luft war feucht und kühl und roch stickig. Überall strebten Kalksäulen nach oben oder hingen von der Decke.
    Vor einer glatten, eindeutig künstlich hergestellten Wand machten Forrler und Llrrt halt.
    Der Silkrin preßte die Hand in eine Vertiefung, die offenbar speziell dafür vorgesehen war.
    Llrrt stand neben ihm und wartete schweigend. Es besaß kein allzu großes technisches Verständnis, aber es konnte sich ausrechnen, was nun geschah. Irgendwo hinter dieser Wand würde ein optisches oder akustisches Signal dem Altweisen bedeuten, daß Besucher vor seinem Heim eingetroffen waren. Schon das Vorhandensein einer solchen Meldeanlage machte deutlich, wie groß der regierungsamtlich unterstützte Komfort sein mußte, der dem Eremiten zur Verfügung stand.
    In der Mitte der Wand bildete sich ein senkrechter Spalt, der sich rasch vergrößerte und den Blick in einen luxuriös und gemütlich eingerichteten Raum freigab. Llrrt war davon nicht mehr überrascht, eher erheitert. Nach allen Erzählungen Forrlers hatte es sich einen alten, täppischen Greis vorgestellt, der, in schmutzige Lumpen gehüllt, zitternd und frierend in einer düsteren Nische der Höhle kauerte, wobei der sabbernd und stammelnd unzusammenhängenden Wirrwarr von sich gab. Als das Silkrinum erkannte, wie falsch und von Vorurteilen geprägt dieses Bild war, lachte es innerlich auf.
    In der Tat zeichnete den Eremiten ein hohes Alter aus; natürlich. Aber er war gepflegt und sauber, mit grauen Haaren, aber wachen und intelligenten Augen. Er trug kostbare Kleidung und ebenso teures Schuhwerk. Der Raum, den Forrler und Llrrt betraten, war gut isoliert und trocken, von Deckenstrahlern angenehm beleuchtet. Der Eingang schloß sich wieder und schottete die Wohnung gegen das feuchte Gewölbe ab. Der Altweise kam den Besuchern entgegen, und er bewegte sich dabei ebenso geschmeidig wie alle jungen Silkrinen.
    „Du hast einen neuen Zuhörer mitgebracht", grüßte er mit rauchiger Stimme und wandte sich Llrrt zu: „Ich bin Mrnck. Es freut mich, dich hier zu sehen. Forrler hat mir

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