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1135 - Cathys Friedhof

1135 - Cathys Friedhof

Titel: 1135 - Cathys Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sprengte ich ihren Griff. Damit hatte sie nicht gerechnet und wankte zurück.
    »Gib auf!« schrie ich sie an. »Die Schlange holt uns sonst beide!«
    »Nein, nein!« Cathy war nicht zu belehren. »Du allein bist das Opfer, nicht ich!«
    Sie griff mich an. Wir hatten auf diesem Vorsprung verdammt wenig Platz. Jeder konnte durch ein Ausrutschen oder einen Fehltritt sein Leben verlieren. Es war auch gefährlich, normal stehenzubleiben, und so ging ich in die Knie.
    Sie fiel über mich.
    Cathy brüllte ihre Wut hinaus, als sie an meinem krumm gemachten Rücken entlangrutschte. Mit dieser Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Noch bevor ich mich drehte, hörte ich, wie sie auf der Grabplatte aufschlug. Dem See gönnte ich keinen Blick. Dort tobte der Tod, aber ich mußte Cathy ausschalten.
    Auch ich drehte mich.
    Plötzlich sah ich Suko.
    Er war nicht in dieser Aibon-Welt. Er stand an der Grenze. Er bekam alles mit.
    Er war so nahe und trotzdem so weit entfernt. In seinem Gesicht zeichneten sich die Gefühle ab.
    Fragen, Flehen, Bitten, alles mögliche, aber ich konnte den Kontakt nicht halten, denn Cathy griff wieder an. Der Kampf spielte sich an er Grenze zwischen zwei Welten ab, wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können.
    Sie fiel auf mich.
    Ihre Finger wühlten sich in meine Haare. Sie rissen meinen Kopf hoch und stießen ihn dann zurück.
    Sie war zu einer echten Totenfee geworden, und mit einem Kniestoß wollte sie alles klarmachen.
    Das hätte sie auch geschafft, hätte mich der Stoß am Kinn und nicht am Hals getroffen. Dabei rutschte er noch ab. Dennoch kippte ich zurück.
    Cathy sah mich auf der Verliererstraße. Sie wollte es jetzt endgültig schaffen, fiel wieder auf mich zu - und wurde von einem Tritt erwischt, der sie in Magenhöhe traf. Ich hatte mit dem rechten Fuß zugetreten und stoppte den wütenden Angriff der Totenfee. Ihr Körper flog in die Höhe. Für einen Moment schien er noch an meinem Fuß festgeklebt zu sein, dann driftete er nach links weg und schlug auf das glatt gewordene Gestein.
    Durch die Wucht rutschte sie weiter. Sie fand auch keinen Halt mehr. Als ich mich aufrichtete, sah ich, wie sie über den Rand hinwegglitt. Zuerst mit den Beinen, der Oberkörper folgte. Ihr Gesicht glitt ebenfalls über den Boden. Ich sah ihr schreckhaft verzerrtes Gesicht, denn sie wußte, was es bedeutete, wenn sie in den See fiel. Diese verdammte Schlange machte keine Unterschiede.
    Diesmal handelte ich.
    Aus meiner Position heraus warf ich mich mit einem flachen Hechtspung vor und zugleich zur Seite. Der rechte Arm tastete im Halbkreis über das glatte Gestein hinweg. Ich wollte sie noch zu fassen kriegen - und erwischte ihre rechte Hand.
    Nur an den Fingern und nicht am Gelenk. Der Griff war nicht so gut. Zudem hatte die Feuchtigkeit die Haut glatt gemacht. Cathy mußte schon selbst mithelfen, wenn sie gerettet werden wollte.
    Aber ihre Füße baumelten ins Leere. Es gab keinen Halt, sie konnte sich nicht abstützen. Zudem brodelte plötzlich das verdammte Wasser unter ihr auf. Schmutzige Fontänen wirbelten in die Höhe wie ein Vorhang. Aus ihm hervor schälte sich ein gewaltiges Maul. Weit offen, bestückt mit unzähligen Zähnen.
    Es gehörte der Schlange, dem Untier aus der Tiefe, das tatsächlich die Schnauze eines Krokodils hatte. Hinter dem Wasservorhang schimmerten die grünen Augen, und dann ging die Welt für mich in einem gewaltigen Schrei unter.
    Zugleich löste sich Cathys Hand von meinem Fingern Der Kopf der Monsterschlange war teilweise verschwunden. Ich sah nur noch den oberen Teil, und der zuckte wie unter schnellen Bissen.
    Dann war die Hand weg!
    Aber nicht nur sie, sondern auch Cathy.
    Ich hörte sie nicht schreien, es war nur das verdammte Geräusch des Wassers zu vernehmen. Es brodelte auf. Es schleuderte braune Gischtwolken in die Höhe, und ich kam wieder auf die Füße.
    Auf der Steinplatte stehend schaute ich über den See hinweg.
    Die Riesenschlange hatte ihr Opfer gefunden. Als wollte sie mir den Anblick ersparen, war sie mit ihrer Beute untergetaucht und schwamm davon.
    Ich gönnte mir eine Ruhepause von wenigen Sekunden. Die Totenfee hatte diesen See zu einem Friedhof machen wollen. Es war ihr nicht gelungen. Statt dessen hatte sie selbst dort ihr Grab gefunden. Durch den Biß eines Monsters war eine magische Doppelexistenz ausgelöscht worden.
    Aber diese urwelthaften Ungeheuer würden noch mehr Hunger haben. Und ich war für sie eine ideale Beute, wenn ich hier

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