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1136 - Das Blut der Bernadette

1136 - Das Blut der Bernadette

Titel: 1136 - Das Blut der Bernadette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns aufhalten. Ich habe den Eindruck, daß sich die Vorgänge verdichten. Und ich habe das Gefühl, daß wir in dem Heim etwas herausfinden können.«
    »Dann laß uns fahren. Ich nehme meinen Wagen und zeige dir den Weg.«
    Sie kam noch einmal zu mir und blieb dicht vor mir stehen. »Ach so, Geisterjäger«, sagte Jane und küßte mich plötzlich auf den Mund. »Herzlichen Dank für deine Deckung.«
    Ich mußte lachen. »Das hört sich vielleicht an - Deckung. Aber was tut man nicht alles für die beste Detektivin der Welt, die man schon so lange kennt…«
    »Ohhhh…« Jane verdrehte die Augen. »Laß uns schnell gehen, sonst fallen tatsächlich noch die Balken von der Decke…«
    ***
    Das Wetter hatte sich zum Glück gehalten. Es war schon trübe genug, da brauchte es nicht noch zu nieseln.
    Auf verschlungenen Wegen fuhren wir in zwei Fahrzeugen dem Heim entgegen, das wirklich sehr abgeschieden lag. Ich fragte mich, wie die Jugendlichen es dort aushielten. Eingeschlossen in einer Welt, die von Discos, Sportanlagen und Ortschaften ziemlich weit entfernt lag. Abwechslung gab es nicht. Innerhalb der Heimmauern vermutlich auch nicht, aber das war nicht mein Problem. Aber die jungen Leute würden Probleme bekommen. Da staute sich der Frust an. Besonders bei Menschen, die noch in der Pubertät steckten oder ihr gerade entwachsen waren. Aufgestauter Frust führte häufig zu gefährlichen Überreaktionen. In den letzten Wochen waren die schrecklichen Bilder der Taten irgendwelcher Amokläufer über die Bildschirme geflimmert. Auch diesen Taten legte man einen starken Frustfaktor zugrunde.
    Heime in der Einsamkeit hatte es früher oft gegeben. Meiner Ansicht nach paßten sie nicht mehr in die moderne Zeit. Aber ich wollte nicht voreingenommen sein und mir den Bau zunächst einmal anschauen und auch mit den verantwortlichen Personen sprechen.
    London lag etwa zwanzig Meilen südlich. Allerdings nicht die City, nur die Außenbezirke. Das Kloster gehörte weder zu einer Stadt, noch zu einem Dorf, es verbarg sich mitten in der ›Wildnis‹, obwohl auch Hinweisschilder aufgestellt worden waren.
    Vor der Abfahrt hatten Jane und ich unsere Kleidung so gut wie möglich gesäubert. Wir wollten schließlich nicht wie die Landstreicher auftreten.
    Auch wenn ich mir über die Einsamkeit Gedanken machte, mir gefiel die Gegend, die kleinen Waldstücke, die flachen Wiesen, Weiden und auch natürlich Hecken, die Schutzzonen für Tiere bildeten.
    Die Straßen und Wege waren feucht, aber nicht glatt. Schneereste hatten sich ebenfalls gehalten, aber auch sie würden in den nächsten Stunden wegtauen.
    An einer Kreuzung stoppte Jane. Es war eine normale Straße, die wir erreichten. Ich sah auch eine Bushaltestelle auf der linken Seite, an der zwei ältere Frauen standen, die sich angeregt unterhielten.
    Wir mußten die Straße überqueren und rollten wieder auf den schmalen Weg, der wohl direkt zum Heim führte, wie ich an einem Hinweisschild hatte ablesen können.
    Ein Motorradfahrer war uns nicht begegnet. Wir hatten auch keinen auf den anderen Straßen gesehen. Wer immer uns den mörderischen Gruß geschickt hatte, er hielt sich jetzt zurück.
    Die Wiesenflächen rechts und links verschwanden. Wir fuhren in ein Waldstück. Laubbäume flankierten die Straße und wuchsen an einigen Stellen über der Fahrbahn zusammen, um ein natürliches Dach zu bilden. Feuchtes Laub lag auf der Straße wie festgeklebt.
    Jane fuhr entsprechend vorsichtig, und auch ich hielt mich an das Tempo.
    Bis Jane plötzlich stoppte. Sie war gerade in eine Kurve gefahren, als ich die Rücklichter aufglühen sah. Bestimmt hatte sie nicht wegen des Laubs angehalten. Sie mußte etwas gesehen haben, denn sie hatte es plötzlich sehr eilig und stieß wuchtig die Fahrertür auf.
    Bevor ich meinen Rover verlassen konnte, hatte Jane sich schon nach rechts zwischen die Bäume geschlagen und mir noch kurz zugewinkt, zum Zeichen, daß ich ihr folgen sollte.
    Um in den Wald zu gelangen, mußte ich einen schmalen Graben überspringen. Ich lief noch nicht weiter, sondern blieb im Unterholz stehen. Vögel fühlten sich durch die Geräusche der Schritte gestört und flatterten von den Bäumen auf.
    Ich sah Jane nicht, aber ich hörte sie. »Bleib doch stehen!« rief sie. »Ich tu dir nichts. Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Bitte, bleib stehen.«
    Wen immer Jane auch angerufen hatte, die Person dachte nicht daran, sich so zu verhalten. Sie lief weiter. An den Geräuschen

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