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1136 - Das Blut der Bernadette

1136 - Das Blut der Bernadette

Titel: 1136 - Das Blut der Bernadette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jane, denn wir hatten etwas gehört.
    Das Geräusch war nicht in unserer Nähe aufgeklungen. Es war von unten gekommen, aus der Küche. Ein relativ normaler Laut. Nicht mehr als ein Schaben, das entsteht, wenn jemand etwas verrückt.
    Wir schauten uns an. Beide mit gespannten Gesichtern. Jane zog ihre Waffe.
    Auch ich holte die Beretta hervor.
    Leider konnten wir nicht in die Küche schauen, sondern nur in den kleinen Flur. Der war leer, denn es fiel genügend Licht durch das viereckige Fenster an der Seite.
    Ich ging auf Zehenspitzen weiter. Jane blieb zunächst zurück, gab mir aber Rückendeckung, die nicht nötig war. Als ich den Fußboden erreicht hatte, winkte ich ihr zu.
    Verändert hatte sich nichts. Die Tür zur Küche stand noch immer offen.
    Ich wartete, bis Jane bei mir war. Ihre Frage erreichte mich nur als Hauch. »Hast du schon was gesehen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Sie blies die Luft aus. Dabei blickte sie nach vorn und suchte das Innere der Küche ab. Licht und Schatten vermischten sich. Wir sahen kein Tier, das über den Boden huschte. Und es zeichnete sich auch nicht der Umriß eines Menschen ab.
    »Komm jetzt, John!« Jane wollte weg, und sie war es, die sich als erste in Bewegung setzte.
    Das gefiel mir nicht, ich wollte sie noch zurückhalten, es war zu spät. Sie hatte die große Küche bereits betreten und wirkte dabei wie eine Polizistin aus einer TV-Serie. Die Waffe im Anschlag, eine Hand vorgestreckt, das Stützen mit der anderen, die Bewegungen mal nach rechts und nach links, während sie vorging - das alles kam mir so bekannt vor.
    Es passierte nichts.
    Die Sekunden der Spannung waren vorbei. Jane benötigte auch keine Rückendeckung mehr, und so betrat ich die Küche. Jane hatte mich gehört. Sie drehte sich mir zu und wollte etwas sagen, als plötzlich alles anders wurde.
    Die Tür flog durch einen wuchtigen Tritt auf. Eine schwarze Gestalt erschien für einen Moment. Sie hatte kein Gesicht, sie hatte nur einen Körper, aber sie bewegte ihren Arm in eine bestimmte Richtung. Es war der rechte Arm, wie ich noch erkennen konnte, und aus der Hand löste sich ein eiförmiger Gegenstand.
    Eine Handgranate.
    Ich schrie auf, während das Ding in unsere Richtung flog. Auch Jane sah das tödliche Wurfgeschoß.
    Zugleich wurde die Tür wieder zugerissen und dann schlug die Granate auf.
    Drei, vier Sekunden dauert es immer bis zur Explosion, und diese Zeitspanne hatte ich genutzt.
    Mein Denken war ausgeschaltet. Ich war nach vorn gerannt und erwischte die Handgranate genau in dem Augenblick mit einem Tritt, als sie den Boden berührte.
    Wie ein Fußball flog sie weg, während ich mich gegen Jane warf und sie einfach umriß.
    Einen Moment später erlebten wir die Hölle!
    ***
    Keiner von uns wußte, welche Sprengkraft das mörderische Ei besaß, aber die Detonation war so laut, als wollte sie alles in ihrer nahen Umgebung zerstören.
    Das Krachen machte uns taub. Ich lag auf Jane. Wir hatten unsere Körper zusammengezogen. Wir hörten, daß etwas zerfetzt wurde. Wir erlebten den Druck, der uns durchschüttelte. Wir hofften, daß die Decke des Hauses stark genug war, um den frei gewordenen Kräften standhalten zu können, und wir beteten auch, daß die verdammten Mauern hielten.
    Ich hatte das mörderische Ei in Richtung Sitzecke getreten. Dort mußte es detoniert sein, und es hatte die Möbel zerfetzt, die dort herumstanden.
    Trümmer fegten durch die Luft, die uns glücklicherweise nicht trafen, doch wir hörten, wie sie in unserer Umgebung aufschlugen. Staub und Rauch trieben durch den Raum. Bestimmt war die Asche von der Druckwelle aus dem Kamin gefegt worden und zudem noch die glühenden Holzreste. Es wurde still. Der Horror war vorbei, aber wir waren beide noch taub. Jane bewegte sich unter mir. Sie war ebensowenig erwischt worden wie ich. Die Trümmer waren an uns vorbeigesegelt, und auch die Schränke wirkten wie von einer Axt zerschlagen.
    Überall lagen Holzteile und Glassplitter, denn Fensterscheiben gab es auch nicht mehr. Die Tür hing schief in den Angeln, und der Staub wallte nach außen.
    Sehr langsam setzte wir uns auf. Jane sagte nichts. Der Staub hatte sich wie Puder auf ihr Gesicht gelegt. Der Blick flackerte, aber wir lebten und waren nicht einmal verletzt worden. Selbst die Scherben hatten uns nicht getroffen.
    »Da haben beide Schutzengel Überstunden gemacht!« flüsterte Jane mir zu. Im Sitzen schaute sie sich um und sah eigentlich nur das große Chaos. Nach den ersten

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