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1137 - Einer gegen Terra

Titel: 1137 - Einer gegen Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wissen."
    „Warum ausgerechnet du?" erkundigte sich der Maahk mißtrauisch.
    „Der Körper, den du vor dir siehst, gehört nicht mir. Ich habe ihn mir ausgeliehen. Im Normalzustand bin ich ein körperloses Bewußtsein - eines der nahezu unendlich vielen, die die Substanz von ES ausmachen."
    Grek 336 antwortete nicht sofort. Er kämpfte gegen eine Flut irrationalen Zorns, die ihn mit sich fortzuschwemmen drohte. Hatte er tatsächlich daran gezweifelt, daß es richtig war, diesen Menschen zum Gefangenen zu machen? Es war nicht nur richtig, es war notwendig! Der Terraner war die Verkörperung alles Bösen, das es in diesem Universum gab. Er war selbst ein Vergeistigter, ein Abfallprodukt der natürlichen Entwicklung, das Resultat des übelsten Fehlers, den die Natur je begangen hatte!
    . „Du weißt nicht", sagte Grek 336, und seine Stimme klang schwer und drohend, „daß du mit dieser Äußerung dein Todesurteil gesprochen hast. Ich darf dich nicht am Leben lassen. Du stehst für das Übel selbst. Du bist die Personifizierung des Unheils, das das Volk der Maahks zugrunde gerichtet hat."
    „Und du bist ein Narr", erwiderte der Terraner ungerührt. „Was erreichst du, indem du mich tötest? Du zerstörst einen Körper, der ohnehin nicht mir gehört. Mein Bewußtsein aber bleibt erhalten und kehrt zurück zu ES. Eine leerere Geste hättest du dir nicht ausdenken können."
    Grek 336 wollte aufbegehren. Flammende Wut beherrschte sein Bewußtsein. Es kümmerte ihn wenig, ob sein Verhalten rational war oder nicht, seine Geste leer oder nicht leer. Es drängte ihn, dem Terraner zu zeigen, daß er nur an einem interessiert war: der Verhinderung jeglicher Tendenz zur Vergeistigung. Mochte er in den Leib des Überwesens ES zurückkehren - die Menschen würden seinen leblosen Gastkörper finden und darüber erschrecken.
    Aber er kam nicht dazu.
    Ein fremder Gedanke pochte an die Tür seines Bewußtseins und begehrte, eingelassen zu werden. Unter dem Einfluß der ersten Überraschung öffnete er seine geistige Barriere und gewährte ihm Zutritt.
    „Maahk", hörte er den fremden Gedanken sagen, „du bist auf dem falschen Weg. Wir sind nicht deine Feinde, aber wir werden dich als Feind behandeln müssen, wenn du nicht aufhörst, uns Schaden zuzufügen. Du hast einen der Unseren gefangen. Gib ihn heraus.
    Zeige dich und verhandle mit uns. Wir werden zu einem Einverständnis kommen."
    Sprachlos vor Staunen hörte Grek 336 die Mentalstimme. Aber dann packte ihn der Zorn. Was wagten sie? Mit der Kraft ihres Geistes sprachen sie ihn an! Irgendwo in der Weite dieses Planeten saß ein schäbiger Telepath und bombardierte ihn mit suggestiven Gedanken. Er spürte die Kraft, die der Mentalsendung innewohnte. Ein schwächerer Geist hätte sich ihr willig gebeugt. Aber hier waren sie an den Falschen geraten. Seine Abneigung gegen alles Nur-Geistige allein machte ihn immun gegen jede Art von telepathischer Suggestion.
    Er registrierte die Richtung, aus der die Sendung kam. Er verglich sie mit dem Bild der Oberfläche des Planeten Terra, das er sich eingeprägt hatte, und gelangte zu dem Schluß, daß die telepathische Sendung von der zentralen Metropole der Menschheit ausging, von Terrania. Er hatte es also nicht mit irgendeinem beliebigen Telepathen zu tun, sondern einem, der höchstwahrscheinlich im Dienst der Regierung stand. Die Liga Freier Terraner, die Kosmische Hanse war auf ihn aufmerksam geworden!
    Er verlor die Beherrschung. Er würde ihnen zeigen, daß sie so nicht mit ihm verfahren konnten! Wenn sie sich mit ihm verständigen wollten, warum bedienten sie sich nicht herkömmlicher Kommunikationsmethoden? Warum mußte es unbedingt die widerwärtige Kraft des Nur-Geists sein, mit dem sie ihn zu beeinflussen suchten?
    Er wandte sich an seinen Gefangenen.
    „Du bist hier sicher aufgehoben", sagte er scharf. „Ich werde dich vorfinden, wenn ich zurückkehre. In der Zwischenzeit habe ich mich um deine überheblichen Artgenossen zu Kümmern."
    Er schwebte die Rampe hinab und verschwand mit platschenden Geräuschen im Wasser. Ernst Ellert sah den eigenartigen Umriß in die Tiefe tauchen und unsichtbar werden. Grek 336 hatte horizontale Position eingenommen und schoß mit beträchtlicher Geschwindigkeit durch eine unterseeische Öffnung, die von der Höhle aus nicht zu sehen war, davon.
    Der Mutant hatte keine Ahnung, was den überraschenden Aufbruch des Maahk-Fundamentalisten bewirkt hatte. Aber er spürte deutlich, daß Grek 336

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