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1137 - Einer gegen Terra

Titel: 1137 - Einer gegen Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fersen waren, sie alle gaben einander hier unten ein Stelldichein. Die übliche Prozedur war, einen Unbekannten per Kodespruch anzureden. Wenn er antwortete, gut. Gab er keine Antwort, dann hatte er wahrscheinlich einen triftigen Grund dafür, und man ging ihm am besten aus dem Weg.
    „Verbindung mit Port Hobart", verlangte Gunnyr.
    Friiya nahm die entsprechende Schaltung vor.
    „Maritime Patrol, Port Hobart", meldete sich eine nicht übermäßig freundliche Stimme.
    Gunnyr schilderte seine Beobachtung.
    „Mach dich schnellstens aus dem Staub", sagte der Mann am anderen Ende. „Weiß der Teufel, was das ist. Ich schicke ein Robotboot hinunter."
    „Klar", sagte Gunnyr und unterbrach die Verbindung. Er sah Friiya und Jallur an. „Ihr habt gehört, was der Mann sagt. Vorläufig haben wir hier nichts verloren. Da war noch ein zweites Gebiet, das wir abgrasen wollten, nicht wahr?"
    „Dreihundert Kilometer südlich von hier", bestätigte Jallur.
    Gunnyr nickte. „Kurs leg an, Maat", sagte er.
     
    *
     
    „Genau wie damals in Lyon", bemerkte Galbraith Deighton nachdenklich.
    „Nur mit dem Unterschied", ergänzte Reginald Bull in offensichtlich schlechter Laune, „daß hier um eine Größenordnung mehr Energie abgesogen wurde."
    „Fünfzehn Gigawattstunden", bestätigte Geoffry Waringer.
    „Und was wissen wir sonst noch?"
    „Unsere Expertin ist auf dem Weg hierher", sagte Galbraith Deighton. „Sie wird uns alle Details ..."
    „Expertin?" unterbrach ihn Bull verwundert.
    „Racquel Vartanian, Energieinspektor. Sie war zufällig vor Ort, als der Zwischenfall sich ereignete. Sie kennt alle Einzelheiten. Soviel nur zur Lage: Ein Schafrancher, der einige Kilometer von South Patagonian Edison entfernt seinen Wohnsitz hat, beobachtete ein Objekt, das er als aufrecht schwebendes Klein-U-Boot bezeichnete. Unmittelbar vor dem Ende des Zwischenfalls wurde ein Gegenstand dieser Beschreibung auch von den Überwachungssonden der Zapf Station gesehen."
    Reginald Bull nickte.
    „Das Monstrum von Pebble Beach."
    Pebble Beach war eine Stadt an der kalifornischen Küste. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sich dort eine unterseeische Missionskuppel etabliert, in der ein Prediger namens Shambala die Geister der Verstorbenen zu beschwören vorgab. Eines Abends hatte sich ein seltsamer Gast unter die Zuhörer gemischt: ein metallenes Gebilde von leicht unregelmäßigem Querschnitt, vier Meter lang und maximal einen Meter dick. Man hätte das Ding für einen Roboter halten können, wenn nicht sein Verhalten gänzlich unrobotisch gewesen wäre. Plötzlich war es vorwärts geschossen, hatte den verdutzten Shambala, dem sein Angriff offenbar galt, nur um eine Handbreite verfehlt und sich daraufhin damit beschäftigt, der Kuppel ein gehöriges Leck zu verpassen. Ein Unglück größeren Ausmaßes war nur deswegen vermieden worden, weil die Sicherheitsbehörden die Kuppel sofort flottgemacht und zur Oberfläche gebracht hatten. Das unbekannte Objekt war spurlos verschwunden. Über seine äußere Erscheinung lagen mehr als ein Dutzend Zeugenaussagen vor.
    „Also gut, nehmen wir an, der Zapfer von Lyon und La Manchuria sowie das Monstrum von Pebble Beach seien alle ein und dasselbe Geschöpf", schlug Galbraith Deighton vor.
    „Welche Erkenntnis gewinnen wir daraus?"
    „Zunächst einmal, daß das Ding auf nahezu unheimliche Weise beweglich ist", antwortete Reginald Bull. „Vorgestern Frankreich, gestern Kalifornien, heute Patagonien.
    Es kommt herum, meint ihr nicht auch?"
    Ein Summer ertönte. Galbraith Deighton stand auf.
    „Unsere Expertin ist hier", sagte er.
    Die Tür öffnete sich. Racquel Vartanian trat ein. Unwillkürlich erhob sich Reginald Bull aus seinem Sessel.
    „Heißa...", sagte er mit unterdrückter Stimme, aber eben noch laut genug, daß jedermann ihn hören konnte.
     
    *
     
    „Das einzig Meßbare, was wir bis jetzt haben", sagte Racquel, „ist diese eigenartige Impulsfolge."
    Ein dreidimensionales Bild erschien inmitten des halb verdunkelten Raumes. Es zeigte einen Ausschnitt des Überwachungsraums der Zapfstation La Manchuria, im Mittelpunkt die große Videofläche des Oszillographen.
    „Die hohe Zacke nennen wir den Primärimpuls", fuhr Racquel fort. Ein Lichtzeiger tanzte über die Spitzen der hohen Ausschläge hinweg. „Jeweils rechts und links davon seht ihr schwächere Sekundärimpulse."
    „Woher kommen diese Impulse?" erkundigte sich Deighton.
    „Wir wissen es nicht", antwortete Racquel. „Wir nehmen

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