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1138 - Zurück aus der Hölle

1138 - Zurück aus der Hölle

Titel: 1138 - Zurück aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diesem Moment auch nicht viel. Sie musste aus einem der Büros gekommen sein und auf mich gewartet haben. Und sie hatte sich nicht verändert. Zingara sah noch immer so aus wie ich sie auf dem Boot gesehen hatte. Sie trug die duftige, weit geschnittene rote Seidenbluse mit dem ovalen und tiefen Ausschnitt, der die Ansätze ihrer Brüste sehen ließ.
    Die schwarze Hose mit den weit geschnittenen Beinen passte perfekt dazu, und nur das Kopftuch hatte sie von ihrem rabenschwarzen Haar entfernt.
    Das gleiche Lächeln, die gleichen, weichen und fraulichen Gesichtszüge, die vollen Lippen und das Schimmern in ihren dunklen Augen.
    Ich bemühte mich, meiner Stimme einen gleichgültigen Klang zu geben. »Tut mir leid, Zingara, du enttäuscht mich. Den Empfang hier hätte ich mir wahrlich anders vorgestellt.«
    »Das glaube ich gern. Aber manchmal kann selbst ich sie nicht beherrschen.«
    Die Antwort begriff ich nicht. »darf ich fragen, wovon du gesprochen hast?«
    »Von meinen Freunden.«
    »Etwa den Toten?«
    »Gut geraten. Oder fast.«
    »Wieso fast?«
    Sie lächelte mir zu. »Vielleicht sind sie gar nicht tot, John. Vielleicht ist all das, was du hier zu sehen bekommst, gar nicht wahr. Eine Täuschung, eine List. Etwas, hinter das der normale Mensch niemals kommen wird. Die Verbindung zwischen zwei Welten.«
    »Meinst du damit den Tunnel?«
    »Wenn du willst.«
    »Den es auch schon vor langer Zeit gegeben haben muss. Vor Jahrhunderten, denke ich.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Es kommt selten vor, dass ich etwas nicht begreife. Jetzt ist es soweit. Du sprichst in Rätseln, John.«
    »Lassen wir es dabei.« Ich deutete auf den Bewusstlosen. »Man ist nicht eben sanft mit ihm umgegangen. Er ist verletzt. Wie ich das sehe, sollte er so schnell wie möglich zu einem Arzt, der sich um die Wunden kümmern kann…«
    »Hör auf.« Sie wischte ärgerlich mit der Hand durch die Luft. »Du scheinst noch nicht begriffen zu haben, dass mich derartige Dinge nicht interessieren. Ich habe dir einen Termin gewährt, und ich bin bereit, ihn auch einzuhalten. Alle anderen wurden abgesagt, John. Wir haben also Zeit genug, damit ich mich um deine Zukunft kümmern kann. Ich denke, dass du gespannt darauf bist.«
    »Kann man wohl sagen.« Ich lächelte sie kühl an. »Obwohl ich nicht weiß, ob du mir auch die ganze Wahrheit sagen wirst, Zingara. Das ist mein Problem.«
    »Was sollte mich daran hindern?«
    »Die Regel«, erklärte ich. »Halten es die Wahrsagerinnen nicht so, dass sie das Negative nur andeuten oder verschweigen? Das jedenfalls meine ich gehört zu haben.«
    »Ja, du irrst dich nicht. Aber es gibt Ausnahmen, John. Bei dir werde ich eine treffen.«
    »Danke, ich bin gespannt.«
    »Dann komm mit.«
    Sie drehte sich um und ging vor mir her. Ich folgte ihr, und ich wusste auch, dass ich in die Höhle des Löwen gehen würde…
    ***
    Es konnte Harry Stahl nicht gefallen, dass sein Freund John Sinclair verschwunden war, aber jetzt war nichts mehr daran zu ändern, und ihm blieb nichts anderes übrig, als auf Dagmar Hansen zu warten.
    Dagmar war eine ungewöhnliche Frau. Nicht nur wegen ihrer naturroten Haare oder auf Grund ihres Jobs, nein, sie besaß etwas, das nur wenigen Menschen auf der Welt vergönnt war.
    Dagmar besaß ein drittes Auge!
    Es war nicht sichtbar, sondern hinter der Stirn verborgen. Vor langer, langer Zeit hatte es eine besondere Gruppe von Menschen gegeben, die ebenfalls das dritte Auge besessen hatte. Sie gehörten zu der kleinen und elitären Gruppe der Psychonauten. Menschen, deren Sehen sich zumeist auf die Seele konzentrierte, auf das Innere. Schon damals hatten sie es sich zur Aufgabe gemacht, die Rätsel der Welt zu lösen. Berühmte Menschen hatten dieser kleinen Gruppe angehört. Sogar Nostradamus soll ein Psychonaut gewesen sein. Für Harry war die Gruppe mehr als rätselhaft, auch deshalb, weil sich Dagmar nie so direkt darüber ausgelassen hatte. Manchmal, wenn sie zusammen ruhige Abende verbrachten, hatte er den Eindruck, dass nur ihr Körper vorhanden war und sich ihre Gedanken sehr, sehr weit weg bewegten.
    Nichtsdestotrotz mochte er Dagmar. Nicht nur das. Er liebte sie. Nach einigen harten Schicksalsschlägen hätte Harry nicht gedacht, noch einmal wieder so in die Bahn finden zu können, doch durch seine eigene Kraft und auch mit der Hilfe seiner Freunde war ihm dies gelungen. Jetzt arbeitete er für die Regierung. Genauer gesagt, für eine Abteilung, die es offiziell gar nicht gab. Ihre

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