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1138 - Zurück aus der Hölle

1138 - Zurück aus der Hölle

Titel: 1138 - Zurück aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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knappem Pullover. »Was darf ich bringen?«
    »Zuerst eine große Flasche Wasser. Dann einen Cappuccino.«
    »Zwei bitte«, sagte Harry.
    »Danke.«
    Dagmar schaute sich um. »Sieht alles ganz harmlos aus«, meinte sie.
    »Manchmal trügt der Schein.«
    »Auch hier?«
    Harry senkte den Blick. »Leider. Es ist eine völlig normale Welt, wenn du dich hier umsiehst, aber der äußere Eindruck täuscht. Hinter jedem Passanten, ob Mann oder Frau, kann sich jemand verbergen, der schon in der Hölle gewesen ist.«
    Die rothaarige Frau schwieg. Außerdem wurden die Getränke gebracht, und die Bedienung wollte auch sofort kassieren. Dagmar erledigte dies und war froh, endlich einen Schluck Wasser trinken zu können. »Du glaubst gar nicht, wie gut das tut«, sagte sie, lehnte sich zurück und schaute Harry ins Gesicht. »Jetzt höre ich aber.«
    Harry ließ Zucker aus dem Streuer in sein Getränk gleiten und gab ihr bekannt, was er wusste, nachdem er die ersten Schlucke getrunken hatte.
    Dagmar hörte zu. Sie sagte nichts, sie rührte sich auch nicht, nur ihr Gesicht wurde etwas blasser.
    Bis sie schließlich sagte: »Und diese ungewöhnliche Frau lebt tatsächlich mitten in Berlin, ohne dass man sie aus dem Verkehr gezogen hat?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Warum nicht?«
    »Sie ist bei gewissen Leuten eine Berühmtheit. Wer etwas auf sich hält, geht zu ihr und lässt sich von ihr seine Zukunft vorhersagen. Da kann sie schon auf einen gewissen Schutz vertrauen.«
    »Aber ihre Kunden wissen bestimmt nicht, was wirklich hinter dieser Person steckt?«
    »Das muss man so sehen.«
    »Eine Frau mit zwei Gesichtern.«
    »Wobei sie eines perfekt verbergen kann.«
    In den folgenden Sekunden schwiegen beide und hingen ihren Gedanken nach. Sie tranken, und Harry sah, dass er Dagmar angesteckt hatte. Auch wenn sie den Blick gesenkt hielt, schaute sie doch verstohlen in die Runde, um so viele Passanten wie möglich zu beobachten.
    »Man sieht es ihnen nicht an, wie?«
    »Nein, und genau das ist eben das Schlimme an der Sache. John und ich haben es in der Tiefgarage selbst erlebt. Abgesehen von meinem Erlebnis auf dem Friedhof.«
    »Okay.« Sie nickte. »Was tun wir?«
    »Warten und beobachten.«
    Dagmar verzog den Mund. »Gefällt dir das?«
    »Nein, aber so ist es abgesprochen.«
    Die Frau mit den roten Haaren trank Wasser, und Harry belästigte sie nicht mehr mit Fragen, damit sie ihre Gedanken ordnen konnte.
    Dagmar Hansen blieb nicht ruhig.
    Kleine Gesten wiesen auf ihre Nervosität hin. Der Blick der sich schnell bewegenden Augen, das Zucken der Lippen und auch die Zunge, die hin und wieder erschien, um den Mund mit der Spitze nachzuzeichnen.
    Das fiel Harry auf. Er beugte sich zu Dagmar und legte eine Hand gegen ihren Ellenbogen. »Was ist los mit dir?«
    »Ich weiß es selbst nicht. Das ist einfach eine innere Spannung, die ich nicht loswerde. Möglicherweise liegt es einfach an der Umgebung.«
    »Das muss einfach mit Madame Tarock zusammenhängen. Es ist ihr Reich hier, auch wenn du sie nicht siehst. Man kann den Eindruck haben, dass sie noch überall vorhanden ist.«
    »Du magst recht haben, Harry.«
    Die Antwort passte ihm nicht so recht. »Und sonst, Dagmar? Gibt es da noch mehr?«
    »Nein, im Prinzip nicht. Von dieser Atmosphäre habe ich schon gesprochen. Sie… sagen wir so: Sie verdichtet sich. Ich weiß genau, dass es das andere ist, dass das Normale wegstößt. Es bewegt sich schleichend und kommt näher.« Sie schloss für einen Moment die Augen und wirkte wie jemand, der sich stark konzentriert, was bei ihr der Fall war. Harry ließ seine Partnerin in Ruhe. Sie war ihm plötzlich so fremd geworden, aber er wusste schon Bescheid, was sie in ihrem Innern erlebte, denn sie deutete es auch äußerlich an, als sie die Hände hob und sie der Stirn näherte.
    Von zwei verschiedenen Seiten fuhr sie darauf zu und bewegte ihre Zeigefinger so, dass sie schließlich ein Dreieck auf die Haut malten.
    Stahl sah es genau. Er war wie elektrisiert und blieb leicht geduckt sitzen, als hätte er einen Stoß in den Rücken erhalten. Ihm lag eine bestimmte Frage auf der Zunge, traute sich jedoch nicht, sie zu stellen. Dagmar musste von allein damit herausrücken. Die Umgebung hatte sie vergessen. Sie saß still auf ihrem Platz und wirkte wie nach innen gekehrt, als gäbe es nichts anderes auf der Welt, als sich mit dem eigenen Seelenleben zu beschäftigen.
    »Ich spüre sie, Harry.«
    »Was genau?«
    »Nicht Zingara. Ich meine die

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