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1139 - Unheimliches Erwachen

Titel: 1139 - Unheimliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Deighton auf einmal über Video meldete und ihm eröffnete: „Ich muß zu einer dringenden Sitzung der Kosmischen Hanse. Ich möchte, daß du mich begleitest, Brian."
     
    2.
     
    Die sanften Stimmen der Toten gingen Reginald Bull nicht aus dem Sinn. Er hörte sie in seinem Geist förmlich wispern, klagen, mahnen, warnen - je nachdem, was sie mitzuteilen hatten.
    Sie plagten ihn, seit es feststand, daß das Etwas, das auf die Erde geschwemmt worden war, ein Maahk war - ein Maahk aus der Zukunft.
    Und damit verband sich ein fast unaussprechlicher Begriff: das Zekrath!
    Von selbst wäre er vermutlich nicht so schnell darauf gekommen. Denn nicht nur lagen die Ereignisse, die mit den sanften Stimmen der toten Maahks zu tun hatten, über 430 Jahre zurück. Bull hatte auch nicht das geringste damit zu tun gehabt, denn er befand sich zu jener Zeit mit der Erde im Mahlstrom der Sterne, und die in der Galaxis zurückgebliebenen Menschen hatten aus der Provcon-Faust operiert. Es war jene düstere Zeit, in der das Konzil der Sieben in der Milchstraße geherrscht hatte.
    Nochmals 120 Jahre früher, aber auch schon während der Herrschaft des Hetos der Sieben, war es gewesen, daß die sogenannte PAD-Seuche grassierte, die die Maahks veranlaßte, sich aus der Milchstraße zurückzuziehen und die ihnen zur Verfügung gestellten Botschaftsplaneten zu verlassen, darunter auch den Methanriesen Maahkora...
    Der Erfassung dieser Zusammenhänge und gewisser Überlegungen waren aber eine Reihe von Diskussionen und Sitzungen mit Hanse-Sprechern vorausgegangen. Dazu gehörte auch ein Gespräch mit Geoffry Abel Waringer, dem Chefwissenschaftler der KH.
    Waringer und Bully waren zusammen mit Ernst Ellert Gefangene des Maahks aus der Zukunft gewesen, Grek 336. Dieser hatte sie in die Tiefsee verschleppt und als Geiseln gehalten, bevor es Julian Tifflor gelungen war, sie zu befreien.
    Grek 336 sah nicht mehr aus wie ein herkömmlicher Maahk, sondern hatte die Form eines vier Meter langen Mini-U-Boots, in das die Reste seiner biologischen Körpermasse integriert war.
    Grek 336 verstand sich als Fundamentalist und als fanatischer Verfechter des körperlichen Seins - im Gegensatz zu den Schattenmaahks, die die Vergeistigung bereits erreicht hatten.
    „Die Existenz dieses seltsamen Maahks läßt interessante Rückschlüsse auf eine zukünftige Entwicklung in der Milchstraße zu", sagte Bully, während eines Gesprächs bald nach ihrer Befreiung. Er verbesserte sich: „Oder zumindest auf die Entwicklung in Andromeda, wohin sich die Maahks zurückgezogen haben. Schade, daß wir nicht wissen, von wie weit aus der Zukunft unser Maahk stammt."
    „Mich beschäftigt etwas anderes mehr als die evolutionäre Veränderung der Maahks", sagte Waringer. „Allein die Tatsache, daß dieses Wesen aus der Zukunft zu uns gestoßen ist, bietet genügend Zündstoff. Mich als Wissenschaftler trifft das wie ein Schock. Durch dieses Ereignis wird alles über einen kausalen Zeitablauf, woran ich geglaubt habe, in den Grundfesten erschüttert."
    „Na, na", meinte Bully begütigend. „In erster Linie geht es wohl um die Bedrohung unserer Existenz, die Grek 336 darstellt. Die Auswirkung auf die Dogmen der Schulwissenschaften ist dabei doch nur sekundär."
    Nach ihrer Befreiung war der Maahk in den Tiefen des Ozeans verschwunden, ohne daß man eine Spur von ihm gefunden hätte. Die aufwendigen Suchaktionen nach ihm waren ergebnislos geblieben. Er war wahrlich zu einem U-Boot geworden, in dem Sinn, wie man diesen Begriff früher einmal für jemanden gebrauchte, der untertauchte. Und da Grek 336 mit Vishna kooperierte, stellte er eine große Gefahr für die Sicherheit der Erdbevölkerung dar. Denn der Zukunftsmaahk hatte die Mittel, den Zeitdamm, in dessen Schutz sich Terra und Luna befanden, zu zerstören. Er hatte schon einige drastische Kostproben seiner Macht gegeben.
    Und da kam Waringer und machte sich Sorgen, daß das Kartenhaus der philosophischen und naturwissenschaftlichen Lehren zum Einsturz gebracht werden konnte!
    „Bully, bisher haben wir an die Kausalität der Zeit geglaubt", erklärte Waringer.
    „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft waren Orter, Markierungen, Meilensteine auf der Straße der Zeit, die Zukunft zudem noch so etwas ohne Bestand mit unzähligen Wahrscheinlichkeitsaspekten. Und auf einmal soll sie so festen Bestand wie die Vergangenheit und die Gegenwart haben. Ja, impliziert das Auftauchen des Zukunftsmaahks nicht, daß alle Zeitformen

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