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114 - Der Bucklige von Doolin Castle

114 - Der Bucklige von Doolin Castle

Titel: 114 - Der Bucklige von Doolin Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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„Glauben Sie auf einmal nicht mehr, den Ghoul aus Ihrer Fantasie vor sich gesehen zu haben?"
    Joyce biß sich auf die Lippen. „Ehrlich gestanden - nein. Je länger ich Zeit zum Nachdenken habe, desto mehr komme ich zu der Überzeugung, daß ich mir alles nur eingebildet habe. Es kann einfach nicht sein!"
    „Das ist natürlich eine bequeme Einstellung", sagte Lynam. „Aber ich warne Sie, seien Sie auf das Schlimmste gefaßt! Jetzt darf ich mich entschuldigen."
    Er verneigte sich in Joyces Richtung und verließ die Bibliothek.
    „Lynam weiß etwas", stellte Coogan fest. „Er macht immer wieder geheimnisvolle Andeutungen, ohne jedoch etwas Konkretes auszusagen. Ich bin sicher, daß er weiß, was der Spuk zu bedeuten hat." ..
    „Also doch ein Spuk?" fragte MacCarthy und klopfte Coogan lachend auf eine Schulter. „Ich schlage vor, wir drei gehen nach Cranasloe und bereden bei einem Bier alles. Einverstanden, Joyce?" „Gut. Ich hole mir nur meinen Mantel."

    Joyce öffnete die Tür und - erstarrte.
    Dort stand der Ghoul vor dem offenen Kleiderschrank und hielt ihren Mantel in der Hand; und zwar jenen Mantel, den anzuziehen sie sich vorgenommen hatte.
    Der Ghoul gab eine Reihe von unverständlichen Lauten von sich und hielt dabei den Mantel in ihre Richtung.
    Joyce mußte alle Kraft zusammennehmen, um nicht zu schreien. Eben noch hatte sie die Existenz des Ghouls geleugnet, hatte sich erfolgreich eingeredet, nur einer Sinnestäuschung aufgesessen zu sein - und da stand er nun vor ihr.
    „Ich bilde mir alles nur ein!" sagte sie laut vor sich hin.
    Sie schloß die Augen, und als sie sie wieder öffnete, tat sie es in der Überzeugung, daß der Spuk nun beendet war. Aber der Ghoul war immer noch da. Er näherte sich ihr mit schlurfenden Schritten, den Mantel in der erhobenen Rechten.
    Sie wich zurück und tastete nach der Tür in ihrem Rücken. Doch statt des harten Holzes bekam sie etwas Weiches zu fassen, etwas, das sich schlangengleich in ihrer Handfläche bewegte und sich mit festem Griff um ihr Handgelenk legte.
    Eine verstellte geisterhafte Stimme sagte: „Geisterstunde ist's, Miß Driscoll! Jetzt werden Sie für alle Schandtaten büßen, die Sie in Ihren Romanen verbrochen haben."
    Dem Ausspruch folgte ein gackerndes Gelächter, und daran erkannte sie Ben Moorcock.
    Joyce entwand sich seinem Griff, drehte sich um und versuchte, die Tür zuzudrücken, damit er keinen Blick ins Zimmer werfen konnte. Doch dazu war es bereits zu spät.
    Moorcock hatte einen Fuß zwischen die Tür gestellt und steckte nun seinen Kopf durch den Spalt. Im Hintergrund gab der Ghoul Ludomil ein bösartiges Knurren von sich.
    „Können Sie mir den Scherz verzeihen, Miß…" begann Moorcock, verstummte jedoch plötzlich. Er hatte das Monster erblickt. „Was ist das?"
    „Verschwinden Sie, Moorcock!" warnte Joyce ihn.
    Wenn auch Moorcock den Ghoul sehen konnte, dann bildete sie sich seine Existenz nicht nur ein. „Schnell, fliehen Sie, bevor es zu spät ist!"
    Aber Moorcock rührte sich nicht vom Fleck. Gebannt starrte er auf das Scheusal, dessen menschliche Gestalt langsam zu zerfließen begann.
    Moorcock erfaßte den Ernst der Situation erst, als der Ghoul plötzlich mit einem unartikulierten Aufschrei Joyces Mantel von sich schleuderte und sich auf die Tür stürzte.
    Joyce wurde von einer schleimigen Hand beiseite geschoben und taumelte ins Zimmer. Sie sah undeutlich, wie Moorcock versuchte, den Kopf aus dem Türspalt zurückzuziehen. Doch da wurde er vom Ghoul an der Kehle gepackt; mit der anderen Hand drückte der Ghoul die Tür zu, so daß Moorcocks Kopf eingeklemmt wurde.
    „Nein, Ludomil, nicht!" schrie Joyce. Sie wunderte sich über sich selbst, daß ihr die Stimme nicht versagte. „Ich befehle dir, diesen Mann loszulassen! Du mußt mir gehorchen, Ludomil!"
    Der Ghoul gab wieder eine Reihe unverständlicher Laute von sich. Er verlagerte sein Körpergewicht so, daß er auch die zweite Hand freibekam, ergriff nun mit beiden Händen Moorcocks Kopf und drehte ihn ruckartig herum.
    Es entstand ein krachendes Geräusch. Moorcock gab keinen Ton von sich.
    Nun raste der Ghoul. Er hatte sich förmlich in Ekstase gesteigert. Joyce sah noch, wie der Ghoul zu seinem verrenkt auf dem Boden liegenden Opfer lief, es packte und hinter sich herzerrte.
    Damit hatten sich ihre Befürchtungen, daß der Ghoul sich unter den Schriftstellern ein Opfer suchen könnte und es in sein Versteck schleppte, bewahrheitet.
    Jetzt erst wurde Joyce die

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