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114 - Der Bucklige von Doolin Castle

114 - Der Bucklige von Doolin Castle

Titel: 114 - Der Bucklige von Doolin Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ist
meine
Schuld."
    Bevor MacCarthy etwas entgegnen konnte, ergriff Coogan das Wort.
    „Miß Driscoll hat recht. Und ich werde Ihnen sagen, wieso das so ist. Ich habe eine eigene Theorie am Beispiel meines buckligen Jonathan entwickelt. Als ich ihm bei meiner Ankunft in Doolin Castle begegnete, hatte ich nur kurz Kontakt zu ihm. An mir - seinem geistigen Schöpfer - vergriff er sich nicht, aber an seinem Benehmen erkannte ich, daß er genau so war, wie ich ihn in meinen Romanen beschrieben hatte. Dazu eine Erklärung. Ich betrachte das Schreiben unter anderem auch als Ventil für meine Aggressionen. Ich habe in meinen buckligen Jonathan alles Böse hineingelegt, das ich mir vorstellen konnte - in der Überzeugung, daß ich all das, was ich in meinen Romanen beschreibe, nie im Leben tun werde. Verstehen Sie? Indem ich in meinen Werken alle erdenklichen Grausamkeiten schildere, betreibe ich sozusagen eine Reinwaschung meiner Seele. Mein böses Ich reagiert sich auf dem Papier ab. Ich selbst könnte keiner Fliege etwas zuleide tun, mein buckliger Jonathan dagegen ist die Inkarnation des Bösen. Ähnlich verhält es sich mit Miß Driscolls Ghoul."
    „Hören Sie damit auf, Coogan!" regte sich MacCarthy auf. „Sehen Sie nicht, daß Joyce auch so schon völlig fertig ist."
    Die Tür flog auf, und ein Mann stürzte herein. Sein Gesicht war von der Kälte gerötet. Sein Atem dampfte in der Woge kalter Luft, die er mit hereinbrächte. Er blickte sich suchend um und steuerte dann auf den Tresen zu.
    „Cearbhall, mach ein Faß auf!" rief er lautstark. „Ich muß mich einfach besaufen. Was ich eben erlebt habe… "
    Er schüttelte fassungslos den Kopf.
    „Hier bist du richtig, Cliff", sagte einer der Männer um Nesbitt. „Wir sind gerade am Geschichtenerzählen. Spitz die Ohren!"
    Im Hintergrund schlug eine Glocke an.
    Coogan kannte das Geräusch. Cearbhall Croffin führte auch eine Pension mit insgesamt sechs Fremdenzimmern. Es gab einen separaten Eingang, aber die Empfangshalle war auch durch eine Pendeltür vom Pub aus zu erreichen.
    Coogan sah durch das Milchglas schattenhafte Bewegungen. Wieder wurde die Glocke an der Rezeption geläutet. Croffin schleuderte zornig das Wischtuch auf die Theke und begab sich zur Pendeltür.
    Coogan blickte ihm nach. Als der Wirt die Pendeltür aufstieß, erblickte Coogan undeutlich drei Gestalten. Es handelte sich um eine Frau und zwei Männer. Der eine Mann hatte ihm den Rücken zugekehrt, der andere hatte eine krumme Gestalt.
    Coogan fuhr wie elektrisiert von seinem Platz hoch.
    „Was haben Sie?" fragte MacCarthy.
    Coogan ließ sich langsam wieder auf seinen Sitz sinken.
    „Ich weiß nicht, ich könnte mich täuschen", sagte er bedächtig, „aber ich glaube, der bucklige Jonathan ist zurückgekehrt."
    „Ihr Jonathan?" fragte MacCarthy.
    Coogan nickte. „Ich habe ihn an der Rezeption stehen sehen."
    Er überlegte, wer die Frau und der Mann in seiner Begleitung waren. Etwa Schriftsteller, die ebenfalls an dem Symposium teilnehmen wollten? Hatte der Bucklige sich angeboten, sie nach Doolin Castle zu führen? Aber soviel er wußte, konnte diese zu unheimlichem Leben erwachte Schauergestalt seiner Fantasie nicht sprechen. Zumindest hatte der Bucklige ihm gegenüber nur unverständliche Laute von sich gegeben. Aber das war gar nicht von Bedeutung. Etwas anderes beunruhigte Coogan. Er fand eigentlich nur eine einleuchtende Antwort auf die Frage, was es mit Jonathans Begleitern auf sich hatte: Zweifellos hatte er sie zu seinen Opfern auserkoren.
    Coogan begann zu schwitzen. Er mußte die beiden Ahnungslosen vor dem Buckligen warnen, mußte ihnen sagen, daß Jonathan ein wahrer Teufel war.
    Coogan blickte zum Tresen hinüber.
    Der zuletzt eingetroffene Gast begann plötzlich zu. randalieren. Er zerschlug mit den bloßen Fäusten die Gläser auf der Theke, stieß die anderen Männer, die ihn zurückhalten wollten, einfach von sich und stürzte sich auf Nesbitt.
    „Ihr verdammten Schreiberlinge seid also daran schuld!" schrie er und schüttelte den völlig wehrlosen Nesbitt. „Ihr habt auf Doolin Castle irgend etwas angestellt, was die Gespenster geweckt hat. Aber dafür werdet ihr büßen. Wir werden euch aus Cranasloe hinausprügeln. Und bei dir beginne ich."
    „Cliff, bist du von Sinnen?"
    Die anderen versuchten, den Tobenden zur Räson zu bringen.
    Joyce, MacCarthy und Coogan beobachteten die Szene aufmerksam. Sie ahnten alle drei, daß der Tobsuchtsanfall des Iren mit den

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