1142 - Sammelpunkt Vier-Sonnen-Reich
dürfen wir nicht zuerst Vernichtungswaffen einsetzen. Ich hoffe sogar, daß das niemals notwendig sein wird. Vielleicht erfahre ich auf dem zweiten Planeten Guduulfags etwas, das dazu beitragen kann. Möchtest du mich begleiten?"
Zu seiner Verwunderung lehnte der Cygride ab.
„Ich würde gern mit dir fliegen, Roi", erwiderte er. „Aber meine zweitausendfünfhundert Raumfahrer machen gerade wieder eine psychische Krise durch. Die erzwungene Untätigkeit peinigt sie. Ich muß wieder zu ihnen zurück."
Er drehte sich schwerfällig um und ging mit wiegendem Gang davon.
„Ich glaube, er war nur gekommen, um zu erfahren, ob wir etwas über Perry Rhodans Verbleib wissen", meinte Javier.
Roi nickte.
„Vielleicht wissen wir bald etwas. Mehldau, ich nehme eine Space-Jet."
Der Hangarmeister tippte auf die Sensorenkonsole seine Kontrollpults und las die Anzeigen eines Displays ab.
„SBJ-49 steht zur Verfügung, Roi."
Demeter sprang auf.
„Ich komme mit!"
2.
Perry Rhodan wurde hellwach, als der mittelgroße Bildschirm der KOM-Anlage hell wurde, die in eine Wand der Gemeinschaftszelle eingelassen war.
Seit rund vierundzwanzig Stunden waren er und seine Gefährten zusammengelegt worden, aber die Anlage hatte bisher geschwiegen und sich auch nicht zum „Leben erwecken" lassen.
Auf dem Bildschirm erschien die Projektion eines Sooldocks, der in einem Schwingsessel hinter einer Art Schreibtisch saß. Rhodan und Gesil wechselten einen schnellen Blick, dann aktivierte der Unsterbliche seinen Translator.
„... ist die Lage im Sektor Guduulfag immer bedrohlicher geworden", sagte der Sooldock.
„Die Anzahl der feindlichen Schiffe wächst beständig. Dadurch sind die ihnen entgegengeschickten Flottenverbände in ernste Schwierigkeiten geraten. Es erscheint aussichtslos, daß sie ohne größere Verstärkungen die Terraner durch reine elektronische Kampfmaßnahmen aus dem Vier-Sonnen-Reich vertreiben.
Die permanent tagende Versammlung der Betreuer hat deshalb zwei Offensivflotten aus ihren Bereitstellungsräumen im Sektor Kurbosch-Hgnun in Richtung auf das Kampfgebiet in Marsch gesetzt. Zur Zeit wird noch darüber diskutiert, ob wir uns weiterhin mit elektronischer Kriegsführung begnügen sollen.
Aus dem Hauptquartier der Theokraten verlautete, daß die Zeit der Zurückhaltung dann vorüber sei, sobald unsere Verstärkungen das Kampfgebiet erreicht und damit ein klares Übergewicht zu unseren Gunsten erreicht haben.
Prinar Dolg, der Erste Betreuer und gleichzeitig Betreuer der Sparte Seth-Apophis, soll sich ebenfalls für eine Beendigung der, wie er sagte, unwürdigen Rücksichtnahme ausgesprochen haben. Mehrere Betreuer warnten jedoch vor einer Eskalation der Gewalt.
Auf den Straßen und Plätzen von Jays, Falix, Caaw und Maaqual rotteten sich heute große Sooldockmengen zusammen. Es kam verschiedentlich zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten, die eine gewaltlose Lösung des Konflikts forderten, und Sicherheitskräften. Ein Regierungssprecher warnte die Bevölkerung des Vier-Sonnen-Reichs dringend davor, sich an sogenannten Friedensdemonstrationen zu beteiligen. Es ginge nicht an, so erklärte er, daß einseitig für Gewaltverzicht unsererseits eingetreten würde. Solche Appelle sollten besser an die Adresse der Terraner gerichtet werden, die ungebeten mit einer großen Raumflotte ins Vier-Sonnen-Reich eingedrungen seien.
Unsere Raumfahrtindustrie erholt sich zusehends von der wirtschaftlichen Talfahrt, die durch eine vorübergehende mangelhafte Auftragslage entstanden ..."
Der Bildschirm erlosch.
„Eine große Raumflotte!" rief Cirgizen Saan, die Exopsychologin, die wie Rhodan, Gesil, Sarvel Markadir und Soul Gronnich nach Marrschen verbannt worden war und sich ebenfalls im Regierungsgefängnis auf Vrugg befanden. „Das ist die Galaktische Flotte! Sie haben die Signale des Arraturs vernommen! Endlich sind sie wieder zusammen!"
„Und gleich in eine Raumschlacht verwickelt", gab der Exosoziologe Gronnich zu bedenken.
„Keine Raumschlacht!" widersprach Markadir, der Linguistiker. „Du hast doch gehört, daß die Auseinandersetzung mit elektronischen Mitteln geführt wird."
„Es fragt sich nur, wie lange noch", warf Perry Rhodan besorgt ein. „Prinar Dolg ist ein Scharfmacher. Wenn er zu der Überzeugung gelangt, die Flotten der Sooldocks seien unserer Flotte überlegen, wird er darauf drängen, Vernichtungswaffen einzusetzen."
„Da verbrennt er sich aber die Finger", meinte Cirgizen
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