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1145 - Der unsichtbare Bote

Titel: 1145 - Der unsichtbare Bote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diesen Unsinn?" fragte die Kybernetikerin erschrocken.
    „Sehnst du dich danach, in den Frostrubin einzugehen, wie Weidenburn und seine Anhänger es vorhatten?"
    „Der Frostrubin ist nicht identisch mit dem STAC", erklärte Weidenburn, dessen Augen wieder offen waren. „Die hyperenergetischen Emissionen des Frostrubins führten meine Anhänger und mich irre. Es war ein beinahe verhängnisvoller Irrtum, doch der Kategorische Imperativ des Kosmos hat dafür gesorgt, daß wir dem Verhängnis entrannen und für unser wirkliches STAC erhalten blieben. Wir werden es finden und dann eins mit unserer Bestimmung werden."
    Nejai Koone erschauderte.
    „Wenn ich dir noch länger zuhöre, glaube ich das selbst alles, Eric. Aber noch erkenne ich, wie vage das ist, was du über das STAC und eure Bestimmung sprichst."
    Weidenburn lächelte wissend.
    „Wie könnte es anders als vage sein, da wir uns erst dann selbst verstehen, wenn wir in die Zustandsform eingetreten sind, die wir STAC nennen, Nejai. Solange das noch nicht geschehen ist, kann selbst das STAC nicht vollkommen sein. Das wird es erst nach der Verschmelzung mit uns."
    „Entschuldigt, wenn ich euren philosophischen Disput unterbreche!" sagte Jercygehl An.
    „Aber wir landen soeben auf der Treppe des Armadasiegelschiffä, und wir werden bereits von Armadamonteuren erwartet."
    Die drei Menschen blickten nach vorn.
    Tyn sah, daß das, was die Treppe des Siegelschiffs genannt wurde, eine kilometerlang von der Basisscheibe des Siegelschiffs herabhängende stufenförmige Anordnung von Terrassen für Titanen war, die die Projektionsfläche ausfüllte.
    Die dort befindlichen Armadamonteure und Goon-Blöcke hatten ihre Scheinwerfer und Positionslampen eingeschaltet, und in diesem Licht schimmerte die Treppe wie Altsilber.
    Eine Gruppe von sechs großen Armadamonteuren hatte sich auf der zwanzigsten Stufe (von unten gezählt) der insgesamt sechsundzwanzig Stufen zusammengefunden.
    Anscheinend erwarteten sie, daß die Space-Jet dort landete. Da die Oberfläche jeder Stufe vierzig Meter breit war, bot sich ausreichend Platz an.
    Der Anblick dieser Armadamonteure erinnerte Tyn wieder daran, daß Nejai und er keine Armadisten waren und deshalb keine Armadaflamme trugen wie Eric Weidenburn und Jercygehl An. Sein Mut schrumpfte mit der Geschwindigkeit, mit der die Space-Jet auf die zwanzigste Stufe sank. Er fragte sich, ob die Roboter feindselig auf das Erscheinen von Unbefugten reagieren würden.
    An schien seine Gedanken zu erraten, denn er sagte, ohne sich umzudrehen: „Ich tue es nicht gern, aber diesmal werde ich lügen müssen, obwohl ich das eigentlich nicht dürfte, denn die Bewacher des Armadasiegelschiffs vertreten die Interessen des Armadaherzens."
    „Sie vertraten sie", stellte Weidenburn richtig. „Da das Armadaherz inzwischen schweigt, weiß niemand, ob es damit einverstanden wäre, daß Nichtarmadisten das Siegelschiff betreten. Wir setzen einfach voraus, daß es damit einverstanden ist, denn schließlich gilt unsere Mission dem Wohl der Endlosen Armada."
    An gab schnarrende Laute der Heiterkeit von sich.
    „Der Schwarzen Erfüllung sei Dank, daß es schlaue Kannipse wie dich gibt, Eric", erklärte er anschließend. „Du hast mein Gewissen von einer großen Last befreit."
    Behutsam setzte er die Space-Jet mit den Landetellern der automatisch ausgefahrenen Stützen auf. Die sechs Armadamonteure waren nur etwa zehn Meter vom Projektorring des Fahrzeugs entfernt. Sie hatten aus ihren kombinierten Werkzeug-Waffen-Armen die Waffen ausgefahren, sie jedoch nicht auf die Space-Jet gerichtet. Auch waren ihre orangefarbenen Abwehrschirme nicht aktiviert.
    „Vielleicht sollte zuerst nur An aussteigen und mit ihnen verhandeln", meinte Nejai unsicher.
    Tyn registrierte ihre Angst mit Genugtuung. Paradoxerweise erfüllte ihn das mit neuer Zuversicht.
    „Nein", entschied Jercygehl An. „Das würde unsere Verhandlungsposition unnötig schwächen. Wir müssen sie mit den vollständigen Tatsachen konfrontieren und aus dieser Position heraus unsere Forderungen stellen."
    Er stemmte sich aus seinem Sessel und klappte den Druckhelm seines Raumanzugs nach vorn. Weidenburn und die beiden Kybernetiker folgten seinem Beispiel. Immerhin herrschten auf der Treppe Weltraumbedingungen.
    Das Antigravfeld des Achslifts brachte sie nach unten und setzte sie auf der Treppe ab.
    In die Gruppe der Armadamonteure kam Bewegung. Sie richteten ihre Scheinwerfer auf die Ankömmlinge,

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