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1145 - Der unsichtbare Bote

Titel: 1145 - Der unsichtbare Bote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hervortat.
    „Ich bin nicht sicher, wie die Armadamonteure auf euer Erscheinen reagieren werden", wandte Tarzarel Op ein, den An erstaunlicherweise mitgenommen hatte, obwohl er wegen seines militanten Bürokratismus sein ständiger Opponent war. „Statt dessen sollten Nalitor und ich euch begleiten."
    „Schwer bewaffnet natürlich, um bei der geringsten verdächtigen Bewegung der Armadamonteure schießen zu können", entgegnete An mit dem cygridischen Äquivalent von terranischem Sarkasmus. „Nein, da sind mir die beiden Terraner doch lieber."
    „Es wäre wahrscheinlich ganz nützlich", meinte Fellmer Lloyd. „Wenn ich ihre Gedanken lese, weiß ich immer, wie es euch im Siegelschiff ergeht. Bei Eric und dir wäre das schwieriger, wahrscheinlich wegen eurer Armadaflammen. Aber bisher hat sich nur Fragan geäußert.
    Ich weiß nicht, wie Nejai darüber denkt." Er blickte die Kybernetikerin an. „Es wird nicht ungefährlich sein. Vielleicht solltest du lieber bei uns auf dem Schiff bleiben."
    „Pah!" rief Nejai und warf den Kopf zurück. „Wenn Fragan sich traut, traue ich mich schon lange!"
    „Dann ist es gut", erklärte Lloyd mit feinem Lächeln.
    „Wo du hingehst, da will auch ich hingehen", spöttelte Felica Anschein, die Kommandantin der TULIPAN.
    „Ihr steht unter meinem Schutz!" verkündete Jercygehl An und krümmte sich im nächsten Moment unter einem Anfall von Stahlrheuma. Er erholte sich aber schnell wieder und bedeutete Eric, Nejai und Fragan, ihm in ein Beiboot der Karracke zu folgen.
    Minuten später verließ eine Space-Jet das Schiff und nahm Kurs auf das Armadasiegelschiff ...
     
    *
     
    Jercygehl An steuerte die Space-Jet selbst. Er hatte sie sogar in Manuellbedienung übernommen, obwohl der gesprochene Befehl an den Bordcomputer genügt hätte.
    „Sie machen uns Platz", sagte Nejai Koone und meinte damit das Dutzend Armadaschlepper, das zwischen dem Siegelschiff und den drei Karracken verharrte.
    Tyn blickte auf das an die vordere Wandung der Steuerkanzel projizierte Computerbild des vor der Space-Jet liegenden Raumsektors und sah, daß die Armadaschlepper nach links und rechts auswichen und damit eine Lücke in ihrer Formation schufen, die mehr als groß genug für das kleine Diskusschiff war.
    Im nächsten Moment wurde er durch ein dumpfes Stöhnen abgelenkt, das von Weidenburn kam.
    Der Fanatiker hatte die Augen geschlossen und seine Finger gegen Stirn und Schläfen gepreßt.
    Jercygehl An sprang auf und eilte an Weidenburns Seite.
    „Hast du Schmerzen?" erkundigte er sich besorgt.
    Weidenburn schüttelte den Kopf.
    „Nein, Jercygehl", sagte er gepreßt. „Ich sehe nur wieder, wie ich das Siegelschiff betrete - und ich fühle, daß ich meinem STAC so nahe bin wie nie zuvor. Ich weiß jetzt wieder, daß das STAC existiert und daß ich recht handelte, es zu verkünden. Oh, ihr Kleingläubigen, die ihr zweifelt und verzweifelt! Es war nicht vergebens! Wir werden unser STAC finden!"
    Jercygehl An kehrte zur Steuerkonsole zurück, aber er brauchte nichts zu korrigieren, denn die Space-Jet hatte den von ihm gehaltenen Kurs und die Geschwindigkeit unbeirrt weiterverfolgt und flog soeben in die Lücke zwischen den Armadaschleppern.
    Tyn fühlte sich von Weidenburns Worten seltsam berührt. Er sah diesen Mann plötzlich mit anderen Augen. Das war nicht mehr der Fanatiker, als der er oft hingestellt worden war, sondern ein einzigartiger Mensch mit seherischer Gabe.
    „Harmonie!" rief Weidenburn entrückt. „Er führt mich in die von absoluter Harmonie erfüllte Seele! Die Leuchtenden Augen sprechen zu mir! Sie sagen, daß ich auf dem Wege zu meiner Bestimmung bin. Mein Vater, kannst du mich hören? Du hast mir gesagt, daß ich der erste Mitarbeiter der Endlosen Armada sei, als ich noch gar keine Armadaflamme trug. Das bedeutet, daß wir uns in der Zukunft begegnet sind. Doch du gabst dich nicht zu erkennen. Wer bist du? Zeige dich mir, mein Vater!"
    „Ich glaube, jetzt ist er endgültig übergeschnappt", flüsterte Nejai.
    „Nein!" entgegnete Tyn heftig. „Er hat Visionen, aber sie zeigen ihm offenbar die Wahrheit."
    „Warum zeigen sie ihm dann nicht auch seinen Vater?" erwiderte Nejai spöttisch. „Du hast doch gehört, daß er nicht weiß, wer sein Vater ist. Oder hält er sich etwa für Gottes Sohn?"
    „Spotte nur!" sagte Tyn. „Aus Eric spricht etwas, das wir wahrscheinlich niemals begreifen können. Es sei denn, wir würden in das STAC eingehen."
    „Glaubst du etwa auch an

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