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1145 - Der unsichtbare Bote

Titel: 1145 - Der unsichtbare Bote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Es gelang ihm, sie hineinzudrücken und anzuschnallen. Sie blieb sogar sitzen, aber ihre Augen himmelten weiter den cygridischen Kommandanten an.
    Resignierend zog Tyn sich in einen zweiten Reservesessel zurück und beobachtete die cygridischen Raumfahrer, die von seiner und Nejais Anwesenheit keine Notiz nahmen.
    Sie standen ausnahmslos vor den Schaltpulten und checkten mit Hilfe der darin installierten Computer das Schiff routiniert durch.
    Der Kybernetiker stand auf und ging auf das Funkpult zu.
    „Geh zurück!" forderte ihn der dort postierte Cygride in holprigem Interkosmo auf.
    „Ich will nur hören, was sich in der Galaktischen Flotte tut", erklärte Tyn.
    „Das kannst du haben, aber setz dich wieder hin!" sagte Jercygehl An. Dann sagte er etwas im Armada-Slang zu dem Cygriden am Funkpult, der daraufhin alle Kanäle auf Empfang schaltete.
    Rund dreißig Monitoren leuchteten auf. Die Bildschirme zeigten ausnahmslos Terraner, die mit Frauen und Männern in den Zentralen anderer Schiffe der Galaktischen Flotte sprachen. Auf einem Bildschirm war Perry Rhodan neben Deneide Horwikow zu sehen.
    Der Unsterbliche sprach abwechselnd mit den Kommandanten von Raumschiffen und bemühte sich offensichtlich, ein gewisses Maß an Ordnung in der Galaktischen Flotte aufrechtzuerhalten.
    Vorübergehend verlor Tyn das Interesse an diesen Gesprächen, als der Rundumsichtschirm sich erhellte und die Wände des Kreuzerhangars zeigte. Soeben glitten die Hälften des Hangartors langsam zurück, während mehrere Cygriden in geschlossenen Raumanzügen aus der Notschaltstation des Hangars eilten und unterhalb des Kreuzers verschwanden.
    Der Kybernetiker begriff, daß diese Cygriden schalttechnisch die zentrale Kontrolle der Hangarfunktionen umgangen hatten. Aber er begriff nicht, weshalb niemand in der Hauptzentrale der BASIS auf diese Manipulation reagierte, die von den dortigen Kontrollen angezeigt worden sein mußte. Auch die Hamiller-Tube reagierte nicht darauf, obwohl sie zweifellos in der Lage war, den illegalen Start der DALIDA zu verhindern.
    Unterdessen hatten die Cygriden den Check abgeschlossen, und Jercygehl An nahm die Schaltungen für den Start vor. Auf einem Bildschirm zeigte die Hauptpositronik den Aufbau des Virtuellen G-Punkts vor der DALIDA draußen im Weltraum an und danach die Fortbewegung dieses künstlichen Schwerkraft-Zentrums von der BASIS, die identisch mit dem Start und der gleichgerichteten Fortbewegung des Leichten Kreuzers war.
    Fragan Tyn fragte sich beklommen, ob er an einer Bewußtseinsspaltung litt, denn er empfand zugleich Erleichterung und Beunruhigung über den illegalen Start der DALIDA.
    Sein Blick fiel erneut auf den Monitor, der zuletzt die Abbilder von Rhodan und Deneide Horwikow gezeigt hatte. Aber dieser Bildschirm zeigte nichts weiter als das Flimmern einer Störung - und aus den dazu gehörenden Lautsprechern drang dumpfes Brummen.
    Da begriff Tyn, daß Rhodan und seine Vertrauten die Absichten der Cygriden sehr wohl durchschaut und den Start der DALIDA selbst genau verfolgt hatten. Die Störung von Bild und Ton aus der Zentrale der BASIS bedeutete demnach, daß die betreffenden Sendungen kodiert erfolgten - und das wiederum konnte nur bedeuten, daß Perry Rhodan zur Zeit mit dem Kommandanten eines Schiffes sprach, das den Auftrag erhalten hatte, der DALIDA heimlich zu folgen.
    Tyn lehnte sich zurück. Auf eine Weise, die er nicht ganz begriff, war er erleichtert darüber, daß die Aktivitäten der Cygriden unter Kontrolle standen.
     
    *
     
    Drei Stunden waren seit dem Start der DALIDA aus der BASIS verstrichen - und während dieser Zeit hatte der Leichte Kreuzer fünf Überlichtflugetappen hinter sich gebracht.
    Fragan Tyn wußte längst nicht mehr, wie weit sie sich vom BASIS-ONE-System entfernt hatten. Zwar projizierte die Bordpositronik alle betreffenden Daten auf die Holovideoschirme und -konsolen, aber er war nicht als Astrogator ausgebildet und hatte deshalb sehr bald den Überblick verloren.
    Zur Zeit beschleunigte die DALIDA zur sechsten Überlichtflugetappe.
    Tyn musterte die zahllosen punktförmigen Lichtquellen der Sonnen von M82, die hellen und dunklen Gas- und Staubwolken und die zerfaserten Strukturen rund um das Zentrum dieser Galaxis, die eine Folge der vor fast undenklichen Zeiten angefangenen und noch andauernden Explosion des Zentrumskerns waren.
    Er versuchte sich vorzustellen, was intelligente Lebewesen auf den Millionen von bevölkerten Planeten empfinden mochten,

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