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1146 - Angriff der Barbaren

Titel: 1146 - Angriff der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Sag ihnen, sie hätten es nicht mit Feiglingen zu tun."
    Innerlich kochte er. Noch nie hatte jemand versucht, Torkroten auf diese Weise unter Druck zu setzen.
    „Ich gehe!" rief Losridder-Orn entschlossen aus. „Redet mit ihnen, vielleicht lenkt sie das ab. Inzwischen werde ich ihnen demonstrieren, was es heißt, sich mit uns anzulegen."
     
    *
     
    Die Transformbombe verfehlte ihre Wirkung nicht. So wild und zügellos die Barbaren sich auch gebärdeten, schienen sie doch zu begreifen, wann es ernst für sie wurde. Sie stellten den Angriff ein.
    Brether Faddon nickte zufrieden und ließ den vorbereiteten Funkspruch ausstrahlen.
    Die Wucht des torkrotischen Angriffs hatte ihn anfangs schockiert. Ohne eine Frage zu stellen, jagten die Barbaren die gebündelte Macht ihrer Strahlwaffen der Korvette entgegen. Die mehrfach gestaffelten HÜ- und Paratronschirme hielten dem Beschuß jedoch mühelos stand. Ihre Leistungsreserven wurden mit nicht mehr als 30 Prozent belastet.
    Dabei gehörte das Torkrotenschiff zu einer der größten Einheiten dieses Volkes.
    Unwillkürlich fragte sich Brether, ob die Bewaffnung der Barbaren bewußt auf einem relativ niedrigen Niveau gehalten wurde. Wenn man dem glaubte, was man bisher von ihnen erfahren hatte, bestand ihre Funktion darin, Tests durchzuführen.
    Denkbar war allerdings auch, daß die Angreifer das Beiboot der SOL einfach unterschätzt und die wirklich schlagkräftigen Waffensysteme noch gar nicht eingesetzt hatten. Unter Umständen stand ihnen ein heißer Tanz bevor. Sie mußten auf der Hut sein.
    Vorläufig blieb jedoch weiterhin alles ruhig. Wäre der Vergleich nicht so absurd gewesen, Brether hätte die Lage mit einem gegenseitigen Belauern umschrieben. Beide Einheiten hielten ihre Schirmfelder auf Höchstlast stabil. Unterdessen wurde der Funkspruch zum zweiten Mal ausgestrahlt.
    Und endlich erfolgte eine Reaktion.
    „Wir sind keine Feiglinge!" krachte es in den Empfängern.
    Hastig drehte Brether die Lautstärke zurück. Es kam jedoch keine weitere Äußerung an.
    Jemand lachte verhalten, während der Betschide die automatische Sendung stoppte. Er bestimmte die Frequenz, auf der die Antwort der Torkroten empfangen worden war, und justierte die Anlage entsprechend.
    „Niemand hat euch Feiglinge genannt", sagte er. „Wir wollen nichts weiter, als vernünftig mit euch reden. Vernunft aber ist eine wertvolle Eigenschaft, die allein den wahren Helden auszeichnet."
    Er hoffte, die Barbaren damit am richtigen Nerv zu treffen.
    Die Erwiderung ließ nicht lange auf sich warten.
    „Höre, Unwissender! Torkroten braucht man nicht zu belehren. Sie bestimmen ihre Werte selbst."
    „Es war keine Belehrung, sondern ein Appell. Ich ..."
    „Brether!"
    Der Betschide brach ab. Neben ihm stand Flint Roysen und deutete auf die Anzeigen des Tasters. Ein schlankes Flugobjekt hatte sich von dem Torkrotenschiff gelöst und hielt auf die Korvette zu.
    „Ein Wahnsinniger", urteilte jemand spontan.
    Aus dem Funkempfänger brach dröhnendes Lachen. Brether begriff, daß die Barbaren sich überhaupt nur auf ein Gespräch eingelassen hatten, um Zeit zu gewinnen oder um die Menschen abzulenken. Ärgerlich schaltete er ab.
    „Ich lege Sperrfeuer", rief Heien Almeera, die den Geschützstand bediente.
    „Kein Sperrfeuer!" befahl der Betschide schnell. „Das Objekt könnte bemannt sein."
    „Oder es ist eine fliegende Bombe", hielt Flint dagegen.
    „Egal! Die Schirme stehen!"
    Ganz wohl war ihm nicht in seiner Haut. Wenn es sich tatsächlich um eine Bombe handelte, konnte sie - bei genügender Stärke und im richtigen Moment gezündet - trotz der Schutzschirme verheerende Wirkung entfalten. Er nahm das Risiko auf sich.
    Seine Nerven bebten, während er den Kurs verfolgte. Er war absolut geradlinig. Nichts sprach dafür, daß hinter den Kontrollen des Fluggeräts ein intelligentes Wesen saß und eigenverantwortlich steuerte. Brether dachte an Scoutie und Douc - und daran, wie leicht seine Skrupel ihn und die gesamte Besatzung der Korvette ins Verderben reißen konnten.
    „Brether...!"
    Es klang beschwörend.
    Dann war das Objekt heran. Aus seinem Bug flammte eine gleißende Lanze gebündelter Energie und schlug in den äußeren Schirm. Ein Lichtermeer breitete sich aus.
    „Belastung 56 Prozent."
    „Punktweise verstärken", rief Brether.
    Je näher der Flieger kam, desto stärker wurde die unmittelbar wirkende Kraft seiner Strahlwaffe. Die Belastung stieg auf 70 Prozent in dem unter Beschuß

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