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1146 - Angriff der Barbaren

Titel: 1146 - Angriff der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genommenen Sektor.
    „Gleich hängt er drin", stieß Flint Roysen hervor. „Er rast voll in den Schirm hinein!"
    „76 Prozent... 81..."
    Im selben Moment erlosch die Lichtlanze. Nur wenige Meter vor der äußeren Schirmschicht drehte das Objekt in einem wahnwitzigen Manöver ab. Es kippte förmlich über das Heck herum, wirbelte um die Längsachse und jagte senkrecht zum bisherigen Kurs davon.
    Brether atmete auf. Spätestens jetzt stellte sich sein Zögern als richtig heraus. Für ihn gab es keinen Zweifel mehr, daß die Flugmaschine von einem Torkroten manuell gesteuert wurde.
    Gespannt verfolgte er die weiteren Aktionen des Angreifers. Seine Absicht war klar. Er hoffte, durch Punktbeschuß aus~ nächster Nähe den Schutzschirm an einer Stelle aufreißen und durch die entstehende Lücke direkt zur Korvette vordringen zu können. Die Erfahrung und die registrierten Belastungswerte lehrten, daß dieses Vorgehen durchaus Erfolg versprach. Der Pilot zog seine Maschine in einer engen Schleife herum und hielt erneut auf das Schiff zu. Jetzt flog er Schlangenlinien und erschwerte damit die Bestimmung des nächsten Angriffspunkts.
    „Sektoren 14 bis 25 verstärken!" sagte Brether nach einem Blick auf das Computerdiagramm.
    Die Maschine raste heran, kippte in einem wilden Haken seitlich weg, wendete abermals - und schoß.
    „Sektor 29", berichtigte Brether kühl.
    „Belastung 66 Prozent... 72... 78..."
    „Er schafft es nicht", brummte Flint Roysen kopfschüttelnd. „Nicht alleine. Wenn er durchkommen wollte, müßte ihn mindestens eine weitere Maschine unterstützen."
    Brether deutete auf die Funkanlage.
    „Sag's ihnen", meinte er ironisch.
    Der Torkrote vertraute dem Glück, begriff er. Der Barbar flog mit nur einem Raumjäger an, weil er sich ausrechnen, als ungefährlich eingestuft und deshalb nicht behelligt zu werden. In der Tat hätten die Solaner dem Angriff mehrerer Maschinen weniger ruhig zugesehen. Sie hätten sich wehren müssen.
    Aber das Glück stand dem Barbaren nicht zur Seite. Abermals scheiterte er mit seiner Attacke. Das Objekt zog sich zurück, wendete ...
    Brether fragte sich, wie oft er es noch versuchen würde, bevor er einsah, daß er so nicht durchkam.
    „Heien..."
    Die junge Frau an den Geschützkontrollen hob fragend den Kopf.
    „Schaffst du es, seine Nase anzuvisieren und ihn unter gezielten Beschuß zu nehmen?
    So, daß er es überlebt?"
    „Dafür habe ich einen exzellenten Rechner", erwiderte Heien. „Bei den Haken, die er schlägt, ist es dennoch riskant."
    „Riskant für ihn", knurrte Flint. „Würde er sich nicht so närrisch aufführen, könnten wir genauer zielen. Aber er rechnet wohl nicht damit, daß wir ihn am Leben lassen wollen."
    Unterdessen schloß die Maschine einen neuen Angriff ab und wendete abermals kurz vor der Schirmhülle. Der Pilot gab nicht auf! Was trieb ihn dazu, sein erfolgloses Konzept ständig zu wiederholen? War es Verzweiflung, Wut, Haß gar ... oder einfach eine völlig unbegreifliche Mentalität?
    Brether nickte Heien zu.
    „Versuch's! Erst die Nase, dann den Hintern. Und anschließend holen wir ihn."
    Heien gab dem Feuerleitrechner die nötigen Anweisungen und Daten ein. Der Computer erfaßte das Ziel, verfolgte es und ermittelte den voraussichtlichen weiteren Kurs durch Wahrscheinlichkeitsbestimmung und mathematische Extrapolation. Trotz aller Perfektion, die dem Rechner innewohnte, bestand jedoch immer ein gewisser Unsicherheitsfaktor. In letzter Konsequenz mußte jedes lebende Wesen - auch der angreifende Torkrote - für eine Maschine unberechenbar bleiben.
    Wieder hatte das Flugobjekt eine enge Kurve gezogen und hielt, bewußt schlingernd und mehrfach überraschend den Kurs wechselnd, auf die Korvette zu. Irgendwann, noch bevor die Lichtlanze aus der Schnauze brach, schlug der Feuerleitrechner zu. Im Bug des Raumjägers entstand ein kurzer, greller Blitz. Das Material wölbte sich auf und zerfetzte.
    Die Maschine geriet aus der Bahn und wirbelte unkontrolliert davon.
    „Das hat gesessen", kommentierte Flint trocken.
    Der nächste Schuß traf das Heck. Abermals waberte grelle Glut auf und erlosch wieder, einige Trümmerstücke rasten in verschiedenen Richtungen von der Maschine weg. Der Raumjäger trudelte ohne Antrieb und Steuerung, drehte und überschlug sich ...
    „Rein mit ihm!" kommandierte Brether.
    Seine Erleichterung darüber, daß die Flugmaschine nicht versehentlich völlig vernichtet worden war, konnte er kaum

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