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1146 - Angriff der Barbaren

Titel: 1146 - Angriff der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lug und Trug, alles Tricks!"
    „Laß ihn doch", sagte Panheddor-Xar. „Wenn er meint, etwas beweisen zu können, soll er es versuchen. Wir werden ja sehen."
    „Wer das Armadaherz vertreten will, muß stark sein und mutig", widersprach Orn heftig.
    „Er soll sich im Zweikampf mit mir messen! Bist du damit einverstanden, Wicht?"
    „Hüte deine Zunge, Großmaul", zischte Brether Faddon.
    „Ruhig Blut", beschwichtigte Atlan.
    Er erhob sich gemächlich und trat dicht an den Torkroten heran. Der Barbar war ein Raubein. Er mochte kräftig, furchtlos und kampferfahren sein - verfeinerte, dafür aber um so wirkungsvollere Körpertechniken beherrschte er mit Sicherheit nicht. Atlan lächelte.
    „Ich weiß nicht, was du damit bezweckst ..."
    Im nächsten Moment packte er zu. Bevor Losridder-Orn überhaupt dazu kam, eine Hand, zu heben, setzte Atlan blitzschnell zwei Dagor-Griffe an. Der Barbar wirbelte herum und stürzte krachend zu Boden.
    „Ich verkenne nicht deinen Mut", grinste der Arkonide. „Aber du hast es mit einem zu tun, der ein paar tausend Jahre älter ist als du und deshalb Tricks kennt, mit Leuten wie dir im Handumdrehen fertig zu werden."
    Losridder-Orn erhob sich schnell und geschickt, aber er ging nicht zum Angriff über. Er starrte Atlan nur an.
    „Die Flamme!" drängte Panheddor-Xar. „Ich will sie sehen."
    Auch er überging die Niederlage seines Artgenossen geflissentlich. Der Arkonide gewann den sicheren Eindruck, daß er sich mit der kurzen, und dramatischen Aktion gehörigen Respekt bei den Barbaren verschafft hatte. Plötzlich achteten sie ihn als gleichwertigen, vielleicht sogar überlegenen Kämpfer. Es bedurfte nur noch eines letzten Fingerzeiges, um die Wellenführer endgültig für sich einzunehmen.
    Er löste das Urianetic vom Gürtel, umschloß es mit beiden Händen und versuchte sich auf den geheimnisvollen Inhalt zu konzentrieren. Der Extrasinn schwieg, um seine geistige Anspannung nicht zu stören. Atlan spürte die Kälte des Zylinders und die angenehme Wärmeentwicklung der Pyramidenenden. Er ließ seinen Gedanken freien Lauf, lockerte unbewußt sogar die Mentalstabilisierung. Fast körperlich fühlte er die bohrenden Blicke der Barbaren und die steigende Nervosität seiner Leute ...
    Komm, Armadaflamme! dachte er angestrengt. Komm schon! Bei allen Planeten - es muß funktionieren! Komm!
    Und es geschah!
    Plötzlich glühte der Behälter auf. Aus sich selbst heraus begann er zu leuchten. Ein violett schillerndes Gespinst umwob ihn, das sich schnell löste und eine Kugel formte.
    Atlan unterdrückte einen Aufschrei. Die Kugel tanzte vor seinen Augen, stieg langsam weiter nach oben und suchte ihren Platz zwanzig Zentimeter über dem Scheitel. Ein merkwürdiger Druck breitete sich in seinem Schädel aus, als wollte etwas in ihn eindringen; ein kurzes, heftiges Ziehen.
    Dann war es vorbei. Der Arkonide lauschte kurz in sich hinein, aber er spürte keine Veränderung, kein Anzeichen einer Beeinflussung. Alles schien wieder normal. Auch das Urianetic leuchtete nicht mehr. Er befestigte es am Gürtel.
    Die Barbaren musterten ihn stumm. Losridder-Orns Blick wanderte unsicher hinauf zur Armadaflamme.
    Du hast gewonnen! analysierte der Logiksektor.
    „Gib deine Anweisungen, Bote des Armadaherzens", sagte Panheddor-Xar mit gedämpfter Stimme. Es wirkte unterwürfig und kleinlaut. „Die Barbarenwelle wird dem Befehl folgen."
     
    *
     
    „Solange das Armadaherz schweigt", hatte Atlan bestimmt, „sollt ihr keine anderen Völker mehr angreifen. Was ihr zum Leben braucht, müßt ihr selbst produzieren oder euch friedlich auf fruchtbaren Planten besorgen. Das ist alles. Werdet ihr gehorchen?"
    „Keine Kämpfe mehr?" hatte Losridder-Orn zerknirscht nachgefragt.
    „Vorerst nicht. Untereinander könnt ihr euch schlagen, soviel ihr wollt. Aber laßt andere Armadaeinheiten in Ruhe."
    Reihumgrün war vorgetreten. Unter dem Eindruck von Atlans Armadaflamme und der Unterwürfigkeit der Torkroten war sie förmlich aufgeblüht. Sie gab sich sicher und furchtlos.
    „Sie haben unter den Kapseloden-Strahlen viele Gefangene gemacht. Sie sollen sie freilassen!"
    Der Arkonide nickte bestimmt.
    „Auch dies ergeht als Befehl an euch."
    Die Barbaren hatten es akzeptiert. Ihre Wandlung und die Abhängigkeit, die sie damit demonstrierten, schmeckten dem Arkoniden zwar nicht. Angesichts der Situation scheute er jedoch nicht davor zurück, die so plötzlich erlangte Autorität voll auszunutzen.
    Versonnen hatte

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