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1147 - Die Spur zu Ordoban

Titel: 1147 - Die Spur zu Ordoban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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höre, wie manche Heißsporne schon anfangen, Atlans Ablösung zu fordern - weißt du, Scoutie, da hört der Spaß bei mir auf. Irgendwo muß eine Grenze sein, und wenn die überschritten ist, werde ich wütend."
    „Ich hielt dich immer für einen besonnenen Menschen", warf Brether Faddon ein. „Du wirkst doch sonst wie die Ruhe selbst."
    „Das bin ich auch. Normalerweise kannst du Jahre warten, bevor ich an die Decke gehe." Flint beugte sich vor und trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte. „Aber Hetze und Miesmacherei sind Dinge, da werde ich wild. Es dauert nicht mehr lange, und ich haue einem von denen aufs Maul."
    „Gar nichts wirst du tun", versuchte Scoutie ihn zu besänftigen. „Laß sie reden, wenn es ihnen hilft, ihre Unruhe zu kompensieren. Die SOL hat an die 10.000 Besatzungsmitglieder, und die Mehrzahl steht geschlossen hinter Atlan. Ein paar Unruhestifter fallen dabei überhaupt nicht ins Gewicht."
    „Oh, Mädchen", brummte Flint resignierend, „mitunter bist du beängstigend naiv."
     
    4.
     
    Da ist keine Stimme, die dir sagt, was du tun mußt. Kein gesprochenes Wort, das dich leitet, kein artikulierter Gedanke, der dir einen Zielpunkt suggeriert. Am Anfang war nur ein bloßes Gefühl, jetzt ist es wie ein Licht, das in dir brennt und dir den rechten Weg weist.
    Zumindest nennst du es ein Licht, weil der Vergleich deiner Vorstellungswelt am nächsten kommt.
    In Wahrheit ist es ein Schatten.
    Schatten, sagst du dir, sind schwarz.
    Dieser ist weiß.
    Du bist klug genug zu erkennen, daß darin kein Widerspruch verborgen sein muß.
    Schließlich handelt es sich nicht um einen gewöhnlichen Schatten, den ein Gegenstand wirft, wenn die Glut der Sonne ihn bestrahlt - sondern um einen, der aus dem Nichts in deinen Geist fällt, den niemand außer dir wahrnimmt und der trotz seiner gespenstischen Gegenwart weder deine Sinne noch deine Körperfunktionen beeinträchtigt.
    Es ist Ordobans Schatten.
    Darüber bist du dir längst im klaren. Er führt dich. Du kannst sehen, sprechen und fühlen wie immer, nirgendwo findest du Anzeichen einer Beeinflussung. Aber mit jeder Linearetappe, die das Schiff zurücklegt, wird das Signal aus dem Armadaherzen deutlicher, der Schatten gewinnt Konturen und strahlt von Mal zu Mal heller.
    Du nennst den Schatten ein Licht und willst bei deiner Diktion bleiben. Es macht keinen Unterschied. Beides sind Vergleiche, Sinnbilder, weil dem menschlichen Wahrnehmungsvermögen die wirkliche Natur des Phänomens verborgen bleiben muß.
    Wichtig ist allein, daß dieses Licht dir hilft, deinen Weg zu finden. Darauf vertraust du.
    Natürlich entgeht dir nicht, daß viele Leute der Aussagekraft des Lichtes weit weniger vertrauen. Du wärst ein Tor, wenn du es nicht bemerktest oder dich davor verschließen wolltest. Die an dir zweifeln, werden immer mehr. Ihnen ist es unheimlich, wie du den Kurs bestimmst, sie fürchten sich, wenn du in dich gehst und die Zeichen des Lichts deutest.
    Weil sie nicht verstehen, entwickeln sie Ängste und Mißtrauen.
    Wärst du an ihrer Stelle, du würdest wohl ebenso reagieren. Deshalb liegt es dir fern, Vorwürfe daraus herzuleiten. Die Entwicklung verfolgst du jedoch mit Sorge. Du weißt, wie schnell sie eskalieren, wie abrupt die allgemeine Stimmung sich gegen dich kehren kann.
    Dann wäre deine Mission gefährdet, vielleicht sogar undurchführbar. Du kennst die Menschen und weißt, daß sie in ihrem Zweifel und ihrem Unverständnis großen Schaden anrichten können, der das Erreichte wieder in Frage stellt.
    Dagegen solltest du dich wappnen. Du spürst bereits, daß die letzte Zielbestimmung nicht mehr fern ist. Schon bald wird das Licht klarer und deutlicher als zuvor in dir strahlen. Wenn du diesen Punkt erreicht hast, gilt es vorzusorgen.
    Die ganze Zeit über war dir SENECA ein guter und zuverlässiger Partner. Erinnere dich daran. Er wird es auch sein, wenn das Mißtrauen der Besatzung Überhand nimmt. Nenne ihm jenes letzte Ziel, und er wird dich hinführen.
     
    5.
     
    „Wir hatten einige Schwierigkeiten", gestand Losridder-Orn, „mit denen wir jedoch fertig wurden. Ich kann dir mitteilen, Bote des Armadaherzens, daß die Barbarenwelle dir weiterhin folgen wird."
    Durch die holografische Projektion ging viel von der beeindruckenden Wuchtigkeit verloren, die man bei den Auftritten der Torkroten immer dann beobachten konnte, wenn man sie in Natura erlebte. Diese Wesen waren im Durchschnitt zwei Meter groß und verfügten über massive,

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