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1148 - Der Butler

1148 - Der Butler

Titel: 1148 - Der Butler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich die beiden Jungen versteckt hielten…
    ***
    Für Johnny stand fest, dass es für Kiddy und ihn jetzt um Sekunden ging. Mit ihnen würde diese Gestalt kein Erbarmen haben, das lag für ihn auf der Hand.
    Kiddy hatte mittlerweile gespürt, welchen Fehler er begangen hatte. Er presste seine Hand auf den Mund und wirkte wie zu Stein erstarrt.
    »Weg! Wir müssen weg!«, keuchte Johnny, aber Kiddy bewegte sich nicht.
    Wie prekär ihre Lage mittlerweile geworden war, das sahen beide sehr deutlich, denn der Butler wusste genau Bescheid. Er war bereits zwei Schritte auf ihre Deckung zugegangen. Es war nur noch eine Frage von Sekunden, wann er sie erreicht hatte.
    »Los, hoch!«
    Johnny nahm keine Rücksicht mehr. Er zerrte seinen schreckensstarren Freund auf die Füße, der noch immer völlig von der Rolle war und nicht wusste, was er tun sollte.
    Johnny Conolly wusste es um so besser!
    Er packte Kiddy an den Schultern. Dann wuchtete er ihn herum. Er hatte sich den Rückweg ungefähr gemerkt. Zumindest kannte er die grobe Richtung. Auf keinen Fall wollte er sich auf einen Kampf mit dem Untoten einlassen. Da konnte es nur einen Sieger geben, nämlich den Butler. Der dachte nicht daran, aufzugeben. Einer wie er konnte bei seinem Tun keine Zeugen gebrauchen, und er war nicht so langsam wie Harold Ogden. Er ging verdammt schnell, und Johnny riss seinen Freund einfach mit sich. Dann stieß er ihm beide Hände in den Rücken, so dass Kiddy mehr taumelte als ging. Er hatte Glück, dass er nur gegen einen Grabstein prallte und nicht hinfiel.
    »Verdammt noch mal, reiß dich zusammen. Wir müssen weg hier. Begreifst du das nicht?«
    Kiddy antwortete auch etwas. Für Johnny waren die Worte nicht zu verstehen, denn sie bestanden nur aus hektischem Gebrabbel.
    Sie liefen. Sie stolperten. Sie stießen gegen die Grabmale. Sie brachen durch Büsche, sie wurden von Zweigen geschlagen. Immer mit der Gewissheit, dass ihnen der verfluchte Zombie auf den Fersen war.
    Kiddy schlug mit den Armen um sich, als wollte er unsichtbare Gegner treffen. Er sprach auch dabei. Die unverständlichen Worte wurden von hektischen Atemzügen begleitet. Die Angst gab ihnen Flügel, und sie schauten sich nicht einmal um.
    Dann rutschte Johnny aus. Er war zu weit über ein Grab gesprungen und auf einem feuchten Pfad gelandet. Er wollte sich noch fangen, doch es gelang ihm nicht.
    Der Spagat war nicht eben sein Fall. Doch in dieser Haltung kam er zur Ruhe.
    Kiddy stolperte noch über ihn, blieb selbst auf den Beinen und ruderte nur um seine Balance.
    »Scheiße!«, fluchte Johnny.
    »Was ist denn, Johnny?«
    »Verdammt, mein Bein!«
    »Auch das noch!«
    »Jammere nicht. Hilf mir lieber hoch.« Johnnys Gesicht hatte sich verzerrt. Er streckte Kiddy seine rechte Hand entgegen. Der Freund packte zu, und mit seiner tatkräftigen Hilfe kam Conolly junior wieder auf die Beine.
    Er stöhnte und fasste an die Innenseite seines rechten Oberschenkels. »Mist, da muss ich mir was gezerrt haben.«
    »Was bedeutet das denn?«, fragte Kiddy nervös.
    »Dass wir weitergehen müssen.«
    Der Butler war nah. Sie hörten ihn. Er hatte sie auch in der Dunkelheit nicht verloren. Sie achteten auf die schweren, klatschenden Tritte in ihrer Nähe und wussten, dass sie ihn auf keinen Fall zu nahe herankommen lassen durften.
    »Weg und weiter!«
    Johnny nahm auf sein Bein keine Rücksicht. Auch wenn er nicht normal auftreten konnte, Zeit nehmen konnten sie sich nicht. Zu dicht war der Zombie bereits aufgerückt.
    Johnny lief weiter. Er drehte sich auch nicht um. Sein Bestreben war, so schnell wie möglich das Auto seiner Mutter zu erreichen. Zum Glück wies es in die richtige Richtung, sie brauchten nicht erst zu drehen. Zu Fuß würde der Butler sie nicht verfolgen können. Mit dem Roller war es nicht möglich, denn der stand irgendwo auf dem Friedhof.
    »Wohin denn, Johnny?«
    »Nach links.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    »Aber hier sieht alles gleich aus!« keuchte Kiddy.
    »Trotzdem weiß ich Bescheid.«
    Johnny humpelte weiter. Er fluchte über sein Ungeschick. Bei jedem Auftreten und vor allem beim Nachziehen des rechten Beins merkte er die verdammte Zerrung.
    Kiddy blieb in seiner Nähe. Auch wenn er manchmal vorlief und sich dabei umdrehte. Dann wollte er nach dem Verfolger Ausschau halten, der aber nicht zu sehen war und geschickt die düstere Deckung des Friedhofs ausnutzte.
    Johnny zitterte innerlich. Von seinen eigentlichen Befürchtungen sagte er Kiddy lieber nichts.

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