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1148 - Die schwarze Pyramide

Titel: 1148 - Die schwarze Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß sie wirklich war, auf markerschütternde Weise real. Vilgen, Hobs und Ezer hatten sich rings um das Loch verteilt. Die Lichtkegel ihrer Helmscheinwerfer vereinigten sich mit dem Schein, den Rhodans Lampe erzeugte, und enthüllten Les Zerons gedrungene Gestalt, die unter einem Berg aus transparenter, schleimiger Masse begraben lag.
    Während Entsetzen und Unglaube ihre Gedanken blockierten, begannen die Augen, Einzelheiten des gräßlichen Bildes zu verarbeiten. Die Montur, die der Nexialist trug, hatte eine seltsam bleiche Farbe angenommen. Es war deutlich, daß die graue, durchsichtige Substanz Gär- und Ätzstoffe enthielt, denen selbst das nahezu unzerstörbare Polymermaterial des Transportanzugs nicht standhielt. Der Schleim war eine eingeborene Lebensform, die sich dadurch ernährte, daß sie organische Materie in sich aufnahm und sie zersetzte.
    Die Frage war, wie viel Zeit Les Zeron noch blieb. Wie lange noch, bis die ätzende Gallerte sich durch seine Montur hindurchgefressen hatte und an seiner Körpersubstanz zu zehren begann?
    „Seht doch, er bewegt sich!" schrie Vilgen auf.
    Tatsächlich hatte die bisher reglose Gestalt begonnen, einen Arm zu bewegen. Das grelle Licht der Scheinwerfer hatten Les Zeron aus der Ohnmacht geweckt. Perry Rhodan konzentrierte den Strahl seiner Lampe auf den kugelförmigen Glassithelm des Nexialisten.
    Er sah sein schmerzverzerrtes Gesicht. Es kostete Mühe, gegen den viskosen Sog des Schleims auch nur die geringfügigste aller Bewegungen auszuführen.
    Hobs entsicherte den Impulsstrahler. Sein Gesicht war von maskenhafter Starre, der Mund ein dünner Strich fest aufeinander gepreßter Lippen. Perry ließ ihn gewähren. Les Zeron war nicht in Gefahr, solange Hobs auf die Peripherie der fremden Kreatur zielte.
    Fauchend und knallend entlud sich die Waffe. Die graue Substanz quittierte den Treffer mit heftigem Zischen. Qualm stieg auf. Die getroffene Stelle verwandelte sich in ein Stück poröser, schwarzgrauer, schlackeähnlicher Materie. Der Körper des fremden Wesens bot dem Impulsstrahl keinen nennenswerten Widerstand. Der daumendicke Energiestrahl schnitt durch den Wust der silbernen Fäden, die der Gallertkreatur als Unterlage dienten, und hinterließ eine häßliche schwarze Wunde.
    „Um Gottes willen - nicht!" gellte Les Zerons Stimme in den Helmempfängern.
    Die graue Masse war in Bewegung geraten. Irgendwo in der scheinbar homogenen Substanz des primitiven Körpers schien es Nerven zu geben, die den Schmerz des Impulstreffers registrierten und dem Bewußtsein Gefahr signalisierten. Der Schleimberg begann sich zu heben. Er quoll in die Höhe. Les Zerons Haltung veränderte sich. Die Kreatur führte ihn mit steh. Sie hatte nicht die Absicht, ihr Opfer freizugeben.
    „Was ist?" rief Perry. „Irgendwie müssen wir dich freibekommen, aber..."
    „Nicht schießen!" flehte der Nexialist. „Ihr beschädigt das Gespinst."
    „Zum Donnerwetter", staunte Ezer Hwon. „Da geht es ihm an den Kragen, und er macht sich um das Gespinst Sorgen."
    Perry winkte ab. „Du hast nicht mehr viel Zeit, Les", sprach er auf den Wissenschaftler ein. „Die Gallertmasse enthält Ätzmittel, die deinen Anzug zersetzen. Wenn wir nicht schießen sollen, dann gib uns einen Rat..."
    „Elektroschock", ächzte Les Zeron. „Kälte. Chemische Mittel. Irgend was. Aber nichts, was den silbernen Fäden schadet!"
    Sie waren ein vorzüglich aufeinander eingespieltes Team. Im kritischen Augenblick funktionierte die Verständigung auch ohne das gesprochene Wort. Horace hob die Hand.
    Perry begriff sofort, was er vorhatte, und gab nickend sein Einverständnis. Hobs und Vilgen regulierten ihre Gravo-Paks und schossen in steilem Gleitflug davon. Perry hörte, wie Hobs über Helmfunk die Space-Jets verständigte und Quzanne auseinander setzte, was er benötigte. Weiter allerdings konnte er die Unterhaltung nicht mitverfolgen; denn in diesem Augenblick griff die fremde Kreatur an.
    Der Vorgang lief so unglaublich schnell ab, daß der Verstand Mühe hatte, ihn aus dem vom Auge aufgefangenen Eindrücken zu rekonstruieren. Ein Klumpen gallertartiger Substanz, so groß wie der Kopf eines erwachsenen Menschen, löste sich aus dem Körper des fremdartigen Geschöpfs und schoß mit der Geschwindigkeit einer Kanonenkugel auf Ezer Hwon zu. Ezer erhielt einen mörderischen Schlag in den Leib und gab einen gurgelnden Schrei von sich. Die Kugel aus Gallertmasse zerfloß sofort und breitete sich wie ein Ölfilm über

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