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1149 - Im Bann des Zweisterns

Titel: 1149 - Im Bann des Zweisterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschwunden?"
    „Nun", überlegte Gucky. „Wir wissen, daß Seth-Apophis zur Zeit nicht aktiv ist..."
    „Aber was will die Superintelligenz von den Carmena? Welchen Nutzen hätte sie davon, diese harmlosen kleinen Wesen zu beeinflussen?"
    Darauf wußte auch Gucky keine Antwort.
    „Wir kehren zurück zur BASIS", beschloß Rhodan. „Und zwar Sofort. Hier erfahren wir doch nichts mehr. Es sind genug andere Beiboote im Einsatz, und wenn wir ..."
    „Perry, sieh die Tardaja dort an! Die stürzt doch ab!"
    Rhodan zuckte erschrocken zusammen und sah in die angegebene Richtung. Er erblickte eine der ausgewachsenen, riesigen Blüten, die bereits bedrohlich tief gesunken war. Ihre Bewohner arbeiteten offenbar verzweifelt an den Steuerblättern, denn diese schwangen wie riesige Flügel auf und ab. Aber die Tardaja sank immer noch.
    „Wir brauchen eine Antigravplattform!" sagte Gucky aufgeregt.
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Es ist zu spät", murmelte er. „Sieh doch selbst!"
    Die Blüte sackte wie ein Stein durch. Ihre Steuerblätter schlugen nach oben und boten dem Wind keinen Widerstand mehr. Das Blatt wellte und kräuselte sich, als würde es von unsichtbaren Händen zerdrückt - und das alles geschah fast über ihren Köpfen.
    Gucky gab keine Antwort. Als Rhodan ihm einen prüfenden Blick zuwarf, erkannte er, daß der Mausbiber mit allen ihm zur Verfügung stehenden Kräften versuchte, den Sturz der Blüte telekinetisch aufzuhalten - aber die Tardaja reagierte darauf überhaupt nicht. Sie rauschte herab, stellte sich noch einmal schräg, raste über die GHILA hinweg und verschwand hinter einiger Hügeln. Rhodan glaubte, den Aufprall in Form einer Bodenvibration spüren zu können. Gucky zuckte zusammen.
    „Der Schrei", sagte er leise. „Genau wie bei der kleinen Blüte, mit der Okarwen und Kenije gelandet sind."
    „Es werden die Carmena gewesen sein", vermutete Rhodan, und Gucky schüttelte energisch den Kopf.
    „Nein", sagte er. „Die Carmena waren es nicht."
    Er sah zu Rhodan auf.
    „Laß uns hinfliegen. Vielleicht gibt es Überlebende."
    „Du weißt doch, wie die Carmena darüber denken. Dies ist schließlich nicht der erste Absturz. Wir haben ihnen oft genug angeboten, nach Überlebenden zu suchen, und sie haben es uns regelrecht verboten."
    Er überlegte einen Augenblick und zuckte dann die Schultern.
    „Es war ein Fehler, sie zu fragen", stellte er fest. „Komm."
    Sie alarmierten die Wissenschaftler, denn selbst wenn sie keine überlebenden Carmena finden sollten, bot sich hier wenigstens eine Gelegenheit, vielleicht etwas mehr über die Tardaja herauszufinden. Die Carmena hatten es strikt abgelehnt, irgendeinem Fremden Zutritt zu ihren Pflanzen zu gewähren. Die abgestürzten Exemplare waren so weit zerstört gewesen, daß man aus den Resten so gut wie nichts hatte herauslesen können. Die rätselhafte Symbiose zwischen den Carmena und ihren Pflanzen barg dementsprechend immer noch viele Geheimnisse - im Prinzip wußte man nicht viel mehr als das, was Mercaro bei seinem ersten Besuch auf der Tarja-Batha herausgefunden hatte.
    Rhodan tat es inzwischen längst, leid, daß er den Biologen damals nicht länger hatte herumforschen lassen. Die fliegenden Pflanzen schienen zwar ein beträchtliches Alter zu erreichen, solange sie sich in der Luft halten konnten, aber wenn sie mit dem Boden in Berührung kamen, zerfielen sie mit atemberaubender Geschwindigkeit: Spätestens nach Ablauf eines Tages hatten sie sich in grauen Staub und ein Gewirr von Fasern aufgelöst.
    Hier bot sich endlich die Chance, eine frisch abgestürzte, ausgewachsene Pflanze zu untersuchen, und es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn man nicht wenigstens etwas dabei herausfand.
    Und die Carmena?
    Sie brauchten es nie zu erfahren. Unternehmen konnten sie ohnehin nichts.
    Warum vernahm Gucky einen telepathischen Schrei, wenn eine solche Blüte abstürzte?
    Rhodan zerbrach sich den Kopf darüber, während sie die Absturzstelle anflogen. Der Mausbiber hatte oft und intensiv genug versucht, einen telepathischen Kontakt zu den Pflanzen herzustellen, und es war ihm nie gelungen. Natürlich konnte man davon ausgehen, daß die Pflanzen an einer telepathischen Unterhaltung mit dem Mausbiber einfach nicht interessiert waren, aber das war nicht der Grund für Guckys Mißerfolge. Es lag einfach daran, daß die Pflanzen effektiv kein Bewußtsein besaßen. Auch Fellmer Lloyd hatte das bestätigt: Die Pflanzen dachten nicht. Sie waren zwar in mancher

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