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1149 - Im Bann des Zweisterns

Titel: 1149 - Im Bann des Zweisterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mercaro - hoffentlich! - doch eine Ausnahme war. Aber das konnte nichts daran ändern, daß er einen gesunden Zorn auf diesen arroganten Mann empfand.
    „Du hast das Leben von zwei intelligenten Wesen leichtfertig aufs Spiel gesetzt", sagte er leise. „Welche Entschuldigung kannst du dafür anführen?"
    „Diese Kreaturen waren niemals wirklich in Gefahr", erwiderte Mercao mit einem arroganten Lächeln. „Ich hatte die Situation jederzeit völlig unter Kontrolle!"
    Rhodan sah den Mausbiber an, und Gucky entblößte lächelnd seinen Nagezahn. Er hatte schon seit langem darauf verzichtet, einen Menschen das Fliegen zu lehren.
    Diesmal tat er es sogar mit Perry Rhodans vollem Einverständnis...
     
    *
     
    Die Erkenntnis, daß sie nicht zu verhungern brauchten, stimmte die beiden Fremden zwar etwas optimistischer, aber noch immer wirkten sie bedrückt und enttäuscht.
    Immerhin gaben sie bereitwillig Antwort, sobald man sie ansprach, und so kam es allmählich zu einer echten Verständigung zwischen ihnen und den Insassen der GHILA.
    Da wurde den Terranern dann allerdings klar, warum die beiden Carmena so verzweifelt waren, und Rhodan gab das Startzeichen zu einem außergewöhnlichen Unternehmen.
    Die Beiboote der BASIS schwärmten aus und brachten eine riesige Anzahl von Antigravplattformen nach Carmen hinab, um wenigstens die größten, vom Absturz bedrohten Tardajas zu stützen und in der Luft zu halten. Das gelang nicht in allen Fällen, denn es gab einfach zu viele Blüten, und manche waren von den Carmena aus purer Verzweiflung auch in gefährliche Luftströmungen getrieben worden. Aber immerhin konnte auf diese Weise viel Unheil verhindert werden.
    Okarwen und Kenije, die sich noch immer in der GHILA aufhielten und über diese Aktion selbstverständlich unterrichtet waren, wanderten glücklich und stolzgeschwellt umher. Die Reaktion der anderen Carmena war leider weniger erfreulich.
    Sie mißtrauten der fremden Technik und den Raumfahrern von jenseits des milchigen Himmels, und sie brachten das auch deutlich zum Ausdruck. Wenn ihre Lage nicht so verzweifelt gewesen wäre, so hätten sie das gutgemeinte Angebot der Terraner sicher zurückgewiesen. Auch so respektierten sie es nur ungern.
    Perry Rhodan, der bereits ahnte, wohin das alles führen mußte, nutzte jede Gelegenheit, um mit seinen beiden Gästen zu reden, während Gucky sich darauf verlegte, überraschend auf dieser oder jener Blüte aufzutauchen und die Carmena in ein Gespräch zu verwickeln. Da die Carmena dem Mausbiber nicht ganz so stark mißtrauten, gelang ihm das ab und zu sogar.
    Aber auch Okarwen und Kenije wurden immer schweigsamer - nicht aus Mißtrauen, sondern vor Heimweh. Schließlich wurde es so schlimm, daß Rhodan gezwungen war, die beiden kleinen Fremden dahin zurückzuschicken, woher sie gekommen waren. Er ließ sie nur ungern gehen, denn sie hatten ihm noch nicht einmal halb so viel erzählt, wie er gern von ihnen erfahren hätte.
    Sie behaupteten, genau zu wissen, wo sie ihre Tardaja antreffen konnten, und wie eine Antigravplattform zu bedienen war, hatten sie mittlerweile auch begriffen. Gucky bot ihnen an, sie zu begleiten und ihnen notfalls zu helfen, aber sie lehnten ab. Sie flogen davon, zielstrebig wie Brieftauben auf dem Weg zu ihrem heimatlichen Schlag.
    „Merkwürdige Wesen", murmelte Rhodan, der ihnen nachsah. „Schade, daß sie nicht länger geblieben sind. Vielleicht hätten wir doch noch Freunde werden können."
    „Das glaube ich kaum", meinte Gucky. „Ich fürchte, die lassen niemanden richtig an sich heran. Weißt du, was mich am meisten wundert? Diese Burschen handeln, als hätten sie eine Art gemeinsames Bewußtsein. Die Tardajas sind völlig autark. Jede Familie könnte tun und lassen, was sie will. Und trotzdem halten sie sich in einem sehr engen Rahmen an Gesetze, von denen sie nicht einmal wissen, wer sie aufgestellt hat."
    „Seth-Apophis", vermutete Rhodan.
    „Das ist sehr wahrscheinlich", stimmte der Mausbiber zu. „Aber es gibt keine Beweise dafür."
    „Mich wundert etwas ganz anderes", sagte Rhodan und sah zu dem milchigen Himmel von Carmen auf. „Sie sehen die Sonne nur als einen gleißend hellen Fleck am Himmel.
    Trotzdem nennen sie sie Zweistern. Woher wissen die Carmena, daß ihre Sonne in Wirklichkeit aus zwei Sternen besteht? Worin besteht die Kraft, die normalerweise von Zweistern ausgehen soll und die jetzt fehlt? Warum sinken die Blüten? Und warum ist diese Kraft überhaupt

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