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1150 - Die grosse Vision

Titel: 1150 - Die grosse Vision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Welt gewahrte, die sich unter ihm ausbreitete. In seinem Helmempfänger waren die Laute einer rauen, knurrenden Stimme. Ein total perplexer Waffenmeister sagte auf seine charakteristische Art und Weise: „Herr meiner Seele, mach doch solchen Unsinn nicht!"
     
    *
     
    Unsinn war es in der Tat. Sie befanden sich im Innern eines Asteroiden. Eine solche Welt konnte es hier nicht geben. Und dennoch lag sie vor ihnen: grünes Grasland, mit Buschflächen und kleinen Wäldern bestanden, durchzogen von Bächen und schmalen Flüssen, die ihren Ursprung auf den Hängen eines Berges nahmen, der weit im Hintergrund dem weißen, strahlenden Himmel entgegenwuchtete. Sprachlos vor Staunen hatten sie die Szene betrachtet, die sich ihren Augen zunächst aus einer Höhe von zweitausend Metern darbot. Von Perry Rhodan war schließlich der Vorschlag ausgegangen, die Sinkgeschwindigkeit zu verzehnfachen. Seine Ungeduld brachte es nicht fertig, mehr als eine halbe Stunde zu warten, bis er den Fuß auf die Oberfläche der geheimnisvollen Welt setzen konnte.
    Während des beschleunigten Abstiegs stellte sich heraus, daß die merkwürdige Welt im Innern des Planetoiden noch viel seltsamer war, als sie sich dem Auge darbot. Die grünen Pflanzen ließen das Vorhandensein einer Atmosphäre zwar vermuten, aber die eigentliche Überraschung lieferten die Analysegeräte. Die Zusammensetzung war 79 Prozent Stickstoff, 20 Prozent Sauerstoff, 1 Prozent Beimengungen - fast identisch mit der Lufthülle der Erde. Die Temperatur betrug angenehme 25 Grad Celsius. Und wer die Mühe nicht scheute, sich die Arbeitswerte des Gravo-Paks auf die Sichtscheibe seines Helmes zu rufen, der erfuhr, daß die Schwerkraft genau ein Gravo betrug.
    Mehrmals versuchte Perry Rhodan, sich mit dem Armadapropheten in Verbindung zu setzen. Die Mentalstimme reagierte nicht. Der Prophet überließ die Terraner sich selbst.
    Sie landeten in der Nähe eines Wäldchens, das eine Fläche von etwa vier Hektar bedeckte, nach Perrys Schätzung zwanzig Kilometer vom Fuß des Berges entfernt, an dessen Hängen die zahlreichen Bäche entsprangen. Sie hatten die Sinkgeschwindigkeit im letzten Augenblick verringert und setzten sanft wie fallende Blätter auf.
    „Eines stört mich, Perry", sagte Leo Dürk unmittelbar nach der Landung. „Ich habe mich überall umgeschaut, aber nirgendwo sah ich einen Weg, auf dem es von hier aus weiter in die Tiefe geht."
    Perry blickte nachdenklich zu dem weißen, strahlenden Himmel empor. Die Szene war taghell erleuchtet. Die Helligkeit ging von der dichten Wolkenschicht aus. Er las die Anzeige seines Hodometers ab. Sie befanden sich zwölfhundert Meter unter der Oberfläche des Asteroiden. Von der oberen Schachtmündung aus hatten sie die rotglühenden Feuer der Tiefe gesehen. Durch die Wolken hindurch? Er erinnerte sich, wie Alaska Saedelaere, der sich nur zwei Meter neben ihm befand, im Nebel aus seinem Blickfeld entschwunden war. Auch Perry hatte, als sie die Wolkenschicht durchbrachen und der erste Schock der Überraschung verklungen war, nach einer Fortführung des Schachtes Ausschau gehalten. Leo Dürk hatte richtig beobachtet: Es gab keine - wenigstens keine, die sich dem Auge des beiläufig suchenden Beobachters darbot.
    „Wir werden uns mit noch mehr Unstimmigkeiten abfinden müssen, Leo", sagte er. „Es ist eine Prüfung, erinnerst du dich? Der Armadaprophet spielt Tricks mit uns. Wir sollen beweisen, wie gescheit wir sind, indem wir herausfinden, wie der Weg von hier aus weitergeht."
    „Tricks ist das richtige Wort", meldete sich Alaska. „Sieh dir den Berg dort an. Wie weit ist er von uns entfernt?"
    „Zwanzig Kilometer", antwortete Perry.
    Das möchte auch ich meinen. Aber der Asteroid hat einen Durchmesser von zweiunddreißig Kilometern. Zieh vier davon für die lichte Weite der Energiehülle ab, bleiben achtundzwanzig. Wir sind über eintausend Meter tief, bleiben knapp siebenundzwanzig. Wenn diese merkwürdige Welt sich um den ganzen Planetoiden herumzieht, dann beträgt ihr Umfang fünfundachtzig Kilometer. Und fast ein Viertel davon überschauen wir, ohne daß wir auch nur die Spur einer Krümmung bemerken?"
    Dieser Zusammenhang war Perry noch nicht aufgefallen. Die Fülle der Eindrücke verwirrte ihn. Aber Alaska hatte recht. Der Berg hätte weit unter dem Horizont liegen müssen. Man hätte seinen Fuß von hier aus nicht sehen dürfen. Es stimmte etwas nicht mit der Geometrie dieser seltsamen Welt. Sie war weitaus größer, als

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