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1150 - Die grosse Vision

Titel: 1150 - Die grosse Vision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Spur hinterlassen hatte.
    „Das müßte selbst dich überzeugen, Leo", sagte Perry tadelnd. „Die Abdrücke stammen nicht von Velda."
    Der Waffenmeister setzte den eigenen Fuß neben den Abdruck. Sein Stiefel war gute fünf Zentimeter länger.
    „Von wem dann?" fragte er trotzig.
    Perry konnte sich gut vorstellen, was in seinem Verstand vorging. Leo Dürk war das, was man einen geraden Charakter nannte. Lügen und Zweideutigkeiten waren ihm verhaßt. Die Lage, in der sie sich gegenwärtig befanden, mußte ihm ein Gräuel sein.
    Keine Verbindung mit der Bodenstation, geschweige denn mit der BASIS. Eine Welt, die viel größer war als der Himmelskörper, der sie beherbergte, und die aus dem Nichts heraus, binnen einer Sekunde, entstanden war. Fußabdrücke, deren Entstehung er sich nicht erklären konnte. Außer ihm und Velda war niemand in dieser Gegend gewesen. Die Spur war weder Velda noch die seine. Wie konnte man von ihm erwarten, daß er sich mit einem solchen Unsinn zurechtfände?
    „Arnulf Höchstens?" sagte Alaska Saedelaere halblaut.
    Perry nickte. „Ich habe daran gedacht", gab er zu. „Aber was für einen Sinn ergäbe es?
    Die Spur führt bergaufwärts. Selbst wenn es Höchstens auf irgendeine unerklärliche Art hierher verschlagen haben sollte, was hätte er dort oben auf dem Gipfel zu suchen?"
    „Das Ganze ist ein verdammter Blödsinn", brummte Leo Dürk. „Ich wette, wenn wir ein paar Sekunden die Augen zumachen, ist die Spur verschwunden."
    Perry schritt den Hang hinan. Er ging bis zum Rand der Grasnarbe. Die Zurückbleibenden sahen, wie er sich bückte und eine Zeitlang mit der behandschuhten Hand in Sand und Geröll herumstocherte. Dann richtete er sich auf und kehrte zurück.
    Seine Miene war undurchsichtig. Er war froh, daß niemand Fragen stellte. Es lag ihm nichts daran - wenigstens im Augenblick noch nicht -, über seine Entdeckung zu sprechen.
    Velda Zee hatte den Kopf in den Nacken gelegt und blickte zum weißen Himmel hinauf.
    „Merkwürdig", sagte sie. „Es kommt mir vor, als würde es dunkler."
    Perrys Finger glitten über die Schaltleiste, die in den linken Ärmel seiner Montur eingearbeitet war. Er schaltete das Photometer ein. Die Anzeige erschien auf dem übriggebliebenen Stück der Helmscheibe. Er sah den Ziffern zu, wie sie eine nach der ändern vor seinem Auge dahinklickten.
    „Du hast recht, Velda", sagte er. „Der, der uns den Tag geschenkt hat, beschert uns jetzt die Nacht." Er musterte das Chronometer. „Er weiß, daß wir lange Zeit auf den Beinen waren. Es ist neunzehn Uhr BASIS-Bordzeit. Er läßt uns wissen, daß wir eine Ruhepause brauchen."
    Er sah sich um. Sein Blick fiel auf die weite Gras- und Buschebene hinab, über die sich das Dämmerlicht senkte. Was für eine Welt!
    „Ruf die restlichen Gruppen zusammen", sagte er zu Leo Dürk. „Wir lagern in der Kuhle dort unten."
     
    *
     
    Sie aßen und tranken von den Vorräten, die sie in ihren Monturen mit sich führten. Der Quell plätscherte verführerisch, und sein Wasser bot sich der prüfenden Hand als angenehm kühl dar. Aber niemand wagte, davon zu trinken. Zu fremdartig, zu unwirklich war diese Welt. Wenn dem Armadapropheten daran lag, seine Besucher auf Vernünftigkeit der Verhaltensweise zu prüfen, dann konnten sie das Examen gleich jetzt verbauen, indem sie eine Flüssigkeit tranken, die sich mit den Mitteln der SERUNS nur oberflächlich analysieren ließ.
    Alaska hatte sich abseits von Perry Rhodan ein Lager gegraben. Er wollte alleine sein, denn in den letzten Stunden litt er zunehmend unter Schmerzen in seinem gesamten Körper.
    Plötzlich sah er, daß seine Körperoberfläche strahlte. Das Licht drang mühelos durch den Anzug, den er trug.
    Alaska sprang entsetzt auf.
    Diese Lichtkaskaden kannte er. Dieses fluoreszierende Leuchten war früher von seinem Gesicht ausgegangen, als es noch unter dem Cappinfragment verborgen gewesen war.
    Mit einem Schlag begriff der Transmittergeschädigte, was ihn seit Wochen quälte.
    Er war den Organklumpen nicht losgeworden. Zwar befand das Ding sich nicht mehr in seinem Gesicht, aber es war auf geheimnisvolle Weise in seinen Körper übergegangen und hatte offenbar mit einem zerstörerischen Werk begonnen.
    Alaska stöhnte bestürzt auf.
    Rhodan wurde auf ihn aufmerksam und kam heran. In diesem Augenblick ließ das Leuchten von Alaskas Körper nach. Der Totenbleiche, wie sie ihn nun nannten, stand zitternd da.
    „Was ist mit dir?" erkundigte Rhodan sich

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