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1150 - Die grosse Vision

Titel: 1150 - Die grosse Vision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Velda", antwortete Perry. „Nur keine Zurückhaltung. Was geht dir durch den Kopf?"
    „Ob wir uns in der Wirklichkeit oder in der Unwirklichkeit befinden", fuhr Velda fort, „es muß etwas geben, woran wir unsere Befähigung - oder unseren Mangel an Fähigkeiten - beweisen können. Dieses Etwas kann nicht in allzu großer Entfernung liegen, denn die Reichweite unserer SERUNS ist begrenzt. Ich habe ..."
    „Um Gottes willen, Mädchen", donnerte Leo Dürk. „An ... ich meine... Velda. Spann uns nicht unnötig auf die Folter."
    Velda ging über den Zwischenruf hinweg, als hätte sie ihn nicht gehört. „Ich habe mir gedacht", fuhr sie fort, „mit dem SERUN-Radar, das auf konventioneller, elektromagnetischer Basis arbeitet, müßte vielleicht etwas in Erfahrung zu bringen sein."
    Sie schwieg. Ein paar Sekunden verstrichen. Da sagte Perry mit gequälter Stimme: „Leo hat recht, Velda. Du machst uns ein ..."
    „Nein, hat er nicht", unterbrach sie ihn hastig. „Ich zog die Sache nur ein wenig in die Länge, um ihm etwas zu denken zu geben."
    „Also, was ist es?"
    „Ein Schiff, ein riesiges Raumschiff", antwortete Velda atemlos. „Größer als die BASIS.
    Nicht mehr als zwölfhundert Kilometer von hier entfernt."
     
    *
     
    Sie sahen es alle, nachdem sie den Mikro-Radar eingeschaltet hatten: ein flaches, rundes Gebilde, das so aussah, als bestünde es aus zwei entlang der Ränder aufeinandergesetzten Tellern, Durchmesser zwanzig Kilometer, maximale Höhe sechs.
    Die Entfernung stellte kein Problem dar. Mit einem SERUN hätte man von der Erde aus den Mond erreichen können. Die Mikrocomputer traten in Aktion und berechneten Beschleunigungs- und Bremsphasen. Dann brachen sie auf.
    Allmählich schälten sich die Umrisse des gigantischen Raumschiffs aus der Dunkelheit.
    Die Sterne waren zu weit entfernt, als daß sie nennenswert dazu hätten beitragen können, die Hülle des Raumriesen zu erhellen - zumal diese aus einer mattgrauen, das Licht nur wenig reflektierenden Substanz bestand. Die Helmscheinwerfer traten von neuem in Aktion, als sie noch zwei Kilometer vom Bug des Schiffes entfernt waren. Die Lichtkegel malten große, matte Kreise auf die Wandung. Fremdartige Schriftzeichen kamen in Sicht.
    Perry Rhodan bedauerte es, daß er nicht mit mehr Nachdruck auf Jercygehl Ans Begleitung gedrungen hatte. Falls es sich bei dem fremden Fahrzeug um ein Schiff der Endlosen Armada handelte, hätte der Cygride ihm womöglich sagen können, zu welcher Einheit es gehörte.
    Auf sein Geheiß hatte Velda Zee versucht, Funkverbindung mit der Besatzung des Fahrzeugs aufzunehmen. Das blieb ohne Erfolg. An Bord des geheimnisvollen Raumschiffs rührte sich nichts.
    Sie landeten auf der sanft gewölbten Oberfläche. Aus der Nähe reichte das Licht der Sterne durchaus aus, Einzelheiten der näheren Umgebung sichtbar werden zu lassen.
    Perry hatte darauf gedrungen, daß die Helmlampen ausgeschaltet wurden. Falls das geheimnisvolle Fahrzeug, allen negativen Anzeichen zum Trotz, dennoch eine Besatzung besaß, wollte er das Risiko nicht eingehen, sie vorzeitig auf die ungebetenen Gäste aufmerksam zu machen.
    In ihrem Blickfeld befanden sich mehrere unregelmäßig geformte Aufbauten, die die Ebenmäßigkeit der Oberfläche unterbrachen. Eine dicht gedrängte Gruppe solcher Strukturen nahm Leo Dürk ins Visier, vektorisierte das Gravo-Pak und steuerte in flachem Flug auf sie zu. Er machte sich nicht einmal die Mühe, den Rest der Gruppe über seine Absicht zu informieren. Im Ungewissen Licht der Sterne sah ihn Perry an einem quaderförmigen Aufbau hantieren, der an einen Abluftschacht oder den Kamin eines altertümlichen Mietsgebäudes erinnerte. Es verging kaum eine halbe Minute, da meldete der Waffenmeister: „Einstieg gefunden. Wir können uns die Sache von innen ansehen."
    In dem zwei Meter hohen Quader öffnete sich ein Spalt. Grelles Licht fiel heraus und zeichnete ein breites Viereck auf die mattgraue Oberfläche, während das Schott zu seiner vollen Weite auffuhr.
    „Nicht schlecht, Leo", lobte Perry. „Ich hätte mir noch zehn Minuten lang den Kopf darüber zerbrochen, wo wir mit der Suche überhaupt anfangen sollen."
    „Weißt du, ich habe ein wenig nachgedacht", kam die Antwort des Waffenmeisters.
    Seine Stimme klang philosophisch - ein Tonfall, den man an dem polternden Raubein nicht gewohnt war. „Und mir die Gedanken des Mäd... ich meine, Veldas Gedanken zu eigen gemacht. Sie wollen uns hier prüfen. Doch gewiß nicht

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