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1151 - Mandragoros Monsterwelt

1151 - Mandragoros Monsterwelt

Titel: 1151 - Mandragoros Monsterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ruhig. Keine Veränderung. Auch nicht an der Backbordseite, wo sich Karina aufhielt. Sie meldete keine besonderen Vorkommnisse.
    Ich hatte mir gewünscht, Dimitri noch einmal auftauchen zu sehen. Leider war das nicht passiert.
    Die dunkle Tiefe des Gewässers hatte ihn geschluckt und ließ ihn auch nicht mehr los. Das gleiche Schicksal sollte auch uns bevorstehen.
    Das Boot behielt seinen sanften Rhythmus bei. Wir hatten uns beide an dieses sanfte Schaukeln gewöhnt, das plötzlich unterbrochen wurde, weil der Kiel wieder einen heftigen Schlag erhielt. Einen Moment später öffnete sich der Pflanzenteppich vor mir, und wieder schnellte ein röhrenförmiger Arm in die Höhe.
    Er war lang, und er bewegte sich hoch über meinem Kopf hinweg nach vorn. Zugleich senkte er sich und drückte sich zur Seite, um den Angriff schräg zu führen.
    Bei einem Treffer wäre ich quer über das Boot geschleudert worden. Ausweichen konnte ich nicht mehr, und so ließ ich es darauf ankommen. Er erwischte mich von der Seite. Er warf mich fast um.
    Er wollte sich auch um mich schlingen, aber ich hatte im letzten Augenblick mein Kreuz hervorgeholt.
    Als mich der Arm packte, drückte ich mein Kreuz in das fleischige Etwas hinein.
    Ich hatte das Richtige getan. Den Druck des Arms spürte ich kaum, denn das Kreuz ließ mich nicht im Stich. In Höhe meines Bauches glänzte es auf.
    Kein weißes Licht, diesmal war es ein grünliches, und das hatte die Kraft des Feuers.
    Wieselflink huschte es in den Arm hinein, und der fiel faulend vor meinen Augen zusammen. Die Reste landeten klatschend auf den Planken; sie waren nicht mehr als schwarzer Matsch.
    »He«, flüsterte Karina, »das war ja super. Das ist sogar noch besser als eine Machete gewesen.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Irgendwie schon.«
    »Nicht nur irgendwie. Das ist Dreck, Abfall.« Sie trat wütend mit dem Fuß auf den pflanzlichen Rest. »Die Machete hätte ihn nur zerhauen können. So aber ist er kaputt. Der wird sich nie mehr erholen können, John, nie mehr.«
    Es gab ihr Hoffnung. Auch ich sah die Zukunft nicht mehr so rabenschwarz. Wir mussten trotzdem auf der Hut sein und beim nächsten Angriff noch schneller reagieren. Es durfte dieser Pflanze erst gar nicht gelingen, uns zu umklammern.
    »Also ist das Magie«, sagte Karina zu mir. »Das Kreuz hat es mir bewiesen. Diese Pflanzen sind ebenso verdammt wie die Zombies. Ich hasse beide.«
    »Das steht dir zu.«
    »Aus der Falle sind wir trotzdem nicht raus.«
    »Mach dir keine Illusionen, Karina. Sie werden uns holen, und sie finden immer eine Chance.«
    »Und dann ertrinken wir, wie?«
    »Danach sieht es aus.«
    »Nein, nicht mit mir. Bevor es soweit ist, werde ich mir die Kugel geben, darauf kannst du dich verlassen. Es ist ein schneller Tod und kein langsames, qualvolles Sterben.«
    Ich versuchte, etwas Lockerheit in die Situation zu bringen. »Fühlst du dich nicht zu jung für derartige Gedanken?«
    Karina nickte. »Eigentlich schon. Aber ich bin auch realistisch. Es kommt, wie es kommt. Wenn es dann soweit ist, weiß ich mich auch zu wehren.« Sie nickte mir zu und kniete sich nieder.
    »Was hast du vor?«
    »Kannst du gleich sehen.« Karina beugte sich weit über die Bordwand, um den verdammten Pflanzen so nah wie möglich zu sein. Ich blieb neben ihr stehen. Es fehlte noch, dass plötzlich eine dieser Pflanzen in die Höhe schoss und sie ins Wasser riss.
    Sie hatten vorerst genug. Als riesiger, schon fast harmlos aussehender Schwamm schaukelten sie auf und nieder, und sie wurden auch von keinem Zombie-Kopf durchbrochen.
    Was Karina Grischin jetzt tat, das brauchte sie einfach. Da konnte ihr auch niemand reinreden. Sie wollte wissen, was sie noch schaffte und wieviel sie wert war.
    Die rechte Hand tauchte sie ein. Nicht nur diese, denn sie hielt damit das Kreuz fest. Ich hörte das Zischen, aber nicht, weil etwas Heißes das kalte Wasser berührte, der Grund war ein anderer. Karina hatte mit dem Kreuz die Pflanzen berührt, und das Kreuz hatte sofort seine Kraft entfaltet.
    Um die Stelle herum brauste das Wasser auf. Schaum entstand. Blasen bildeten sich und zerplatzten so schnell wie sie entstanden waren. Was einst aus dunkelgrünen Pflanzen bestanden hatte, war innerhalb dieser kurzen Zeit zu einer ölig schimmernden Masse geworden, die auf den Wellen trieb.
    Aber es war noch etwas geschehen. Der Angriff mit dem russischen Kreuz hatte ein Loch gerissen.
    Es sah aus wie die kleine Oberfläche eines Tümpels, an dessen

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