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1151 - Mandragoros Monsterwelt

1151 - Mandragoros Monsterwelt

Titel: 1151 - Mandragoros Monsterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erhielt unser Boot einen Stoß. Vom Kiel her. Nur kurz, aber so heftig, dass das Boot schwankte und ich mich automatisch an einer der Stangen festhielt.
    Karina ging in die Knie. Dabei drehte sie sich um und schaute zu mir hoch.
    »War es das, John?«
    »Der Anfang«
    Nach dieser Antwort erhielt das Boot einen zweiten Schlag!
    ***
    Der Schlag war viel heftiger als der erste. Karina, die hockte, konnte ihr Gleichgewicht nicht mehr halten. Sie kippte zurück und fiel auf ihr Hinterteil.
    Das Boot schwankte jetzt von einer Seite zur anderen, obwohl es keine Schläge oder Stöße mehr erhielt. Unsere Gegner hatten zu einem anderen Trick gegriffen. Sie hielten sich unter Wasser auf und sorgten mit ihren heftigen Schlägen und Stößen dafür, dass das Boot nicht mehr ruhig lag.
    Wir befanden uns auf einem wild zuckenden Karussell, denn plötzlich geriet das Boot auch in kreisförmige Bewegung, als hätte sich unter dem Kiel ein Strudel aufgetan, dessen Kraft das Boot nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
    Ich klammerte mich auch weiterhin an der Stange fest. Die war mein Rettungsanker. Das Auf und Ab konnte bei sensiblen Menschen Übelkeit aufsteigen lassen. Die gesamte Umgebung tanzte. Der Pflanzenteppich und das Wasser hoben sich, und es war noch immer keiner zu sehen, der sich an unserem Boot zu schaffen machte. Unsere Feinde befanden sich direkt darunter. Immer wieder stießen oder schlugen sie zu. Es war nur eine Frage der Zeit, wann wir kentern würden.
    Karina bewegte sich auf mich zu. Normal konnte sie nicht gehen, es war zu riskant. Deshalb kroch sie über die Planken auf mich zu. Ihr Gesicht war verzerrt, von der Anstrengung gezeichnet, und in ihren Augen las ich den Ausdruck der Wut.
    Ich reichte ihr die Hand, um ihr hochzuhelfen. Sie bedankte sich mit einem Nicken, bevor sie die zweite Stange als Stütze nahm und auf beiden Füßen blieb.
    »Irgendwann werden wir kentern, Karina. Die schaukeln das Boot so lange, bis wir keine Chance mehr haben.«
    »Sehr schön.«
    »Wieso?«
    »Darauf habe ich mich immer gefreut. Ich meine, mal ertrinken zu können. Nur, dass es lebende Leichen sind, die mich ins Jenseits befördern wollen, passt mir nicht.«
    Ich sagte dazu nichts.
    Das passte ihr auch nicht. »He, warum hältst du dich zurück? Passt dir was nicht? Oder denkst du anders darüber? Glaubst du noch immer an die große Chance?« Sie warf den Kopf zurück und lachte. »Nein, John, das ist Scheiße. Verdammt, wir haben Waffen, wir können uns verteidigen, aber trotzdem ziehen wir hier den Kürzeren. Da nützen uns unsere Kanonen nichts und auch nicht die Kreuze.« Wieder lachte sie wild auf. »Mist auch, ich hätte nie gedacht, dass ich so sehr an meinem Leben hänge. Okay, ich habe einen verflucht harten Job gehabt. Leibwächterin. Ein weiblicher Bodyguard in Russland. Das ist schon was. Dann unsere Zeit in London. Da konnte ich mich wehren. Auch damals im Moskauer Tunnel oder in Zombieville. Aber nicht hier, John! Das ist es, was mich fast umbringt. Hier kann ich mich nicht wehren. Hier bin ich hilflos. Da macht die andere Seite, was sie will, und wir schauen zu.«
    Ich gab ihr keine Antwort. Sie erwartete sicherlich auch keine. Es war für sie besser, wenn sie ihren Frust auf diese Art und Weise loswurde.
    Das Reden hatte Karina abgelenkt. Ich hatte mich auf das Schwanken des Boots konzentrieren können und merkte nun, dass es nachgelassen hatte. Wenn das so weiterging, würde das Boot bald völlig normal auf dem Wasser liegen.
    Das fiel schließlich auch Karina auf. »He, John, spinne ich?«
    »Nein, es hat nachgelassen.«
    Ihre Augen leuchteten. Ich las darin wieder den Willen zum Kampf. Sie wollte nicht aufgeben.
    In der näheren Umgebung des Boots war keine Veränderung eingetreten. Der Teppich aus Pflanzen hatte sich wieder zusammengefügt. Es gab keine Risse, keine Löcher, und die heftigen Bootsbewegungen schienen nur ein Traum gewesen zu sein.
    Wir atmeten beide auf, obwohl wir ahnten, dass die Gefahr noch nicht vorüber war. Karina Grischin bewegte heftig ihren Kopf. Sie blickte in alle Richtungen. Sie suchte die Feinde. Sie erwartete, dass die bleichen Gesichter der Zombies den Teppich aus Pflanzen durchbrechen und die Körper dann auf unser Boot zuschwimmen würden.
    Das passierte nicht. Die Ruhe vor dem Sturm blieb bestehen. Wieder klatschten die Wellen gegen die Bordwand, eine leise Musik, an die wir uns längst gewöhnt hatten.
    »Was soll das Spiel, John?«
    »Keine Sorge, es geht

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