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1151 - Mandragoros Monsterwelt

1151 - Mandragoros Monsterwelt

Titel: 1151 - Mandragoros Monsterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelang.
    Wirklich in Sekundenschnelle grub sich das Bild bei mir ein.
    Der Teppich auf dem Wasser zeigte Lücken, denn die Pflanzen lagen nicht mehr auf den Wellen.
    Einige hatten sich in die Höhe geschwungen, wie es auch bei Dimitri zuvor der Fall gewesen war.
    Ihr Vorhaben war klar. Sie gaben sich nicht mit dem Mann mit der Kutte zufrieden, sie wollten auch uns holen, und als drei von ihnen vorschwangen, trat ich Karina in die Kniekehlen. Sie knickte weg.
    Dabei schrie sie nicht einmal auf, so sehr war sie von dieser Aktion überrascht worden.
    Plötzlich lag sie am Boden, und die drei verdammten Tentakel verfehlten sie und mich. Sie klatschten auf die Planken, um sich danach mit blitzschnellen Bewegungen wieder zurückzuziehen.
    Durch meine Aktion hatte ich Dimitri nichts Gutes getan. Unsere Griffe hatten sich gelockert, und so war er nach wie vor eine Beute der lebenden Pflanzen.
    Ich lag noch halb, als er nach vorn rutschte. Mit einem schnellen Griff wollte ich ihn packen. Meine Hand rutschte am Stoff der Kutte ab, und Dimitri selbst rutschte weiter auf die Bordwand zu, gegen die er nur kurz stieß, denn dann holten ihn die Pflanzen endgültig.
    Nun sah es tatsächlich so aus, als wäre er in die Fänge von drei verschiedenen Tentakeln geraten, die einem im See wohnenden Kraken gehörten.
    Er schwebte in der Luft. Dabei wurde er gedreht, so dass er uns anschaute und wir ihn.
    Sein Gesicht hatte sich verändert. Darüber konnte auch die Dunkelheit nicht hinwegtäuschen. Es war aufgedunsen und zugleich bläulich angelaufen. Aus dem offenen Mund hing die Zunge. Wahrscheinlich hatte ihn die Pflanze erwürgt.
    Dann sackte er ab.
    Er klatschte auf die anderen Pflanzen, die zwar dicht waren, aber keinen Steg oder einen Ponton bildeten. Durch den Aufprall des Körpers entstand eine Lücke, in die Dimitri hineinrutschte und sofort danach in die Tiefe sank.
    Da war nichts mehr zu machen, auch für uns nicht. Wir konnten ihm nur nachschauen, aber es war nicht mehr viel von ihm zu sehen, weil sich der Teppich aus Pflanzen sehr bald schloss.
    Karina lag nicht mehr. Sie kniete wieder. Sie war blass geworden. Entsetzen zeichnete ihre Züge, und sie schaute mich für eine Weile starr an, bevor sie flüsternd sagte:
    »Soll ich jetzt danke sagen, oder soll ich mich verfluchen, weil ich es nicht geschafft habe?«
    »Wir konnten nichts tun.«
    »Das sagst du so.«
    »Hätte ich dich nicht umgestoßen, hätten die verdammten Pflanzen auch uns gehabt.«
    »Ja, das weiß ich jetzt.« Sie schüttelte sich und blickte sich um. »Sind sie weg?«
    »Im Moment schon.«
    »War das dein Verdienst?«
    »Ich glaube nicht. Sie haben eher gemerkt, dass wir keine so leichte Beute für sie sind. Aber das spielt ja jetzt keine große Rolle mehr. Sie werden wieder angreifen.«
    »Und dann?«
    »Müssen wir schlauer sein.«
    Karina lachte laut auf. »Du hast gut reden, John. Was uns fehlt, ist eine Machete oder ähnliches. Damit kann man die Dinger zerhacken.« Sie nahm die Mütze auf, die ihr vom Kopf gefallen war, und stopfte sie in die Tasche der gefütterten Jacke. »Wobei ich mich frage, ob wir ihnen überhaupt entwischen können. Ich glaube nicht daran. Du brauchst dir die verdammte Masse doch nur anzuschauen, dann weißt du Bescheid. Wenn wir einen Fangarm vernichten, wachsen gleich fünf oder sechs von diesen Dingern nach. Tja, Geisterjäger, sieht nicht gut aus.«
    »Kann man so sagen.«
    Karina Grischin senkte den Kopf, während ich über Bord schaute. Die Gefahr war nicht auf unserem Boot zu suchen, einzig und allein außerhalb.
    Als schwarzgrüne Masse schaukelten die Pflanzen auf den Wellen. Ich fragte mich, ob wir es hier überhaupt mit normalen Pflanzen zu tun hatten. Sie bewegten sich von allein. So sah es zumindest aus. Ich jedoch war der Ansicht, dass sie es nicht aus eigener Kraft schafften. Da musste es jemand geben, der sie unter Kontrolle hielt und nach dessen Befehlen sie geleitet wurden.
    Wer?
    Ich hatte einen Verdacht. Ich erlebte dieses nicht zum ersten Mal, wenn auch in einer anderen Version. Es gab jemand, der so etwas wie der Herr über die Welt der Pflanzen war. Ich hatte ihm den Namen Umwelt-Dämon gegeben. Mit richtigem Namen hieß er Mandragoro, der oft dort eingegriffen hatte, wo Menschen die Umwelt brutal und radikal zerstörten. Seine Methoden waren nicht zimperlich. Da ging er im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. Was hier geschehen war, trug genau Mandragoros Handschrift.
    Die Umgebung des Bootes blieb

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