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1152 - Prinzessin Blutleer

1152 - Prinzessin Blutleer

Titel: 1152 - Prinzessin Blutleer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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achteten beim Laufen darauf, nicht zu stolpern.
    Bis auf das leichte Gekräusel der Wellen auf der Oberfläche lag das Wasser ruhig da. Es waren auch keine Fische darin zu sehen. Die grüne Farbe des Wassers nahm ihnen sowieso den Blick auf den Grund.
    Der Weg endete an der offenen Tür. Jetzt war zu sehen, dass dieses Gitter doch tiefer im Haus lag. »Ich begreife nicht, dass die Tür weit offen steht«, sagte Bill. »Sie haben sie nicht geöffnet, Mr. Morris?«
    »Ich bitte Sie. Für wen halten Sie mich?«
    »Es war nur eine Frage.«
    »Nein, nein, das habe ich nicht getan.« Morris ließ seinen Blick an der Fassade hochgleiten. »Wie käme ich überhaupt dazu? Es hätte keinen Sinn ergeben.« Er räusperte sich.
    »Für mich gibt es nur eine Lösung. In der Zwischenzeit muss jemand das Objekt betreten haben.«
    »Kann sein. Ist Ihnen das schon öfter passiert, dass Sie derartige Überraschungen erleben?«
    »Bisher noch nicht.« Morris war ein wenig bleich geworden, als er Bill von der Seite her anschaute. »Glauben Sie, dass dies mit der alten Spukgeschichte zusammenhängt, die man sich hier erzählt?«
    »Darauf gebe ich Ihnen keine Antwort.«
    »Warum nicht?«
    »Weil wir alles auf uns zukommen lassen sollten. Wir wollen uns nicht schon vorher nervös machen. Nichts ist bewiesen, Mr. Morris. Bisher sind wirklich alles nur Geschichten.«
    Noch war im Haus nichts zu erkennen, auch jenseits des hochhängenden Gitters. Bill sah eigentlich nichts, denn es gab in der Halle nach dem kurzen Gang keine Einrichtungsgegenstände.
    »Haben Sie die Möbel rausgeschafft, Mr. Morris?«
    »Wo denken Sie hin? Die waren schon zuvor fort. Sie werden auch als Antiquitäten ein erkleckliches Sümmchen gebracht haben, kann ich mir vorstellen.«
    »Das meine ich auch.. Okay, gehen wir.«
    Die Männer nahmen auch die letzte Strecke des Wegs. Bill merkte deutlich, dass sein Begleiter immer unruhiger wurde. Er schaute sich des öfteren um und hatte dabei seinen Kopf zwischen die Schultern gezogen.
    In der Halle war es kühl. Im Sommer hätte man sicherlich gefröstelt. Sie waren wirklich leer. Staub lag auf dem Boden. Der Wind hatte ihn durch die zerstörten Fenster geweht.
    Aus diesem Grund zog es auch innerhalb des Baus wie Hechtsuppe.
    Aber nicht nur Staub lag auf dem Boden, auch alte, runzelige Blätter sowie Papier und kleinere Zweige. Es gab zudem feuchte Stellen, als wären dort die Pfützen erst vor kurzer Zeit eingetrocknet.
    Bill hatte sich in die Mitte des Eingangsbereichs gestellt und ließ seinen Blick wandern.
    Hier also sollte sich laut Überlieferung eine Person oder ein Wesen herumtreiben, das durchaus als Spukgestalt angesehen werden konnte. Eine Frau, aber nicht die berühmte Weiße Frau. Die allerdings gab es in zahlreichen Variationen. Irgendwie ähnelten sich die Geschichten wie ein Ei dem anderen.
    Bill bemerkte, dass Dave Morris ihn anschaute, und fragte lächelnd. »Habe ich etwas an mir?«
    »Nein, nein, das nicht.«
    »Aber…«
    »Ich frage mich, worüber Sie nachdenken.«
    »Das ist ganz einfach. Über die verdammte Spukgestalt. Über Gunhilla Glenmore. Manchmal ist man in der Lage, derartige Erscheinungen zu spüren. Ist das bei Ihnen auch der Fall gewesen? Haben Sie Gunhilla hier gespürt?«
    »Nicht, dass ich… doch!« Morris korrigierte sich, bevor er die Antwort vollendet hatte.
    »Ich habe sie gespürt. Es war mehr eine Ahnung, ein… ich weiß es nicht genau. Mir ist verdammt unwohl gewesen. Deshalb habe ich Ihnen ja Bescheid gegeben, Mr. Conolly. Sie sind neutral. Sie kennen sich aus, das weiß ich…«
    »Nun mal langsam«, unterbrach Bill den Mann. »So gut kenne ich mich auch nicht aus. Da gibt es größere Experten.«
    »Sie meinen Ihren Freund Sinclair?«
    Bill hatte seine Lampe eingeschaltet und leuchtete gegen die Decke. »Genau den«, erklärte er. An der Decke sah er nichts. Der weiße Lichtkreis wanderte nur über eine grau Fläche, auf der einige Spinnweben klebten.
    »Nein, an den wollte ich mich nicht wenden. Ich hätte mich lächerlich gemacht. Ihr Freund ist Polizist. Er kann schließlich nicht eingreifen, nur weil irgend jemand einen Verdacht äußert. Das sehe ich schon sehr realistisch, Mr. Conolly.«
    Bill ließ die Lampe sinken, ohne sie auszuschalten. Er wechselte das Thema. »Sie haben vorhin von einem Verlies gesprochen oder von unterirdischen Gängen.«
    »Ja, habe ich.«
    »Waren Sie schon mal unten?«
    Dave Morris schaute den Reporter erschreckt an. »Um Himmels willen,

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