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1152 - Prinzessin Blutleer

1152 - Prinzessin Blutleer

Titel: 1152 - Prinzessin Blutleer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nein, das habe ich mich nicht getraut. Wo denken Sie hin? So mutig bin ich nicht.«
    »Nun sind wir zu zweit.«
    »Eben.«
    Bill konnte das Lächeln nicht unterdrücken. »Sie würden also mit mir zusammen nach unten gehen?«
    »Jetzt schon. Wobei es mich noch immer wundert, dass diese Räume überhaupt existieren, denn der Boden ist hier verdammt feucht. Da könnte sich dann Wasser gesammelt haben. Aber das werden wir ja selbst sehen.«
    »Kennen Sie den Zugang zum Keller?«
    »Ja…«
    »Kein Zögern, Mr. Morris, kommen Sie.«
    Der Mann mit dem Knebelbart lächelte etwas verkrampft und ging los, als auch Bill Conolly den ersten Schritt getan hatte. Die beiden Männer passierten eine Treppe, die sich an der linken Seite in die Höhe schwang. Sie war mit recht breiten Stufen bestückt und bestand aus dunklem massiven Holz. Auch sie war mit Staub bedeckt, und der Wind hatte Blätter auf die Stufen geweht.
    Der Reporter blieb für einen Moment stehen und schaute durch die Geländerlücken auf die Stufen, denn ihm war hier etwas aufgefallen. Er entdeckte Fußabdrücke, die recht frisch waren. Bill machte Dave Morris darauf aufmerksam, der stehen blieb und ebenfalls hinschaute.
    »Das sind Fußspuren.«
    »Sie sagen es.«
    »Und…?«
    »Ich wollte Sie fragen, ob Ihnen die Spuren schon vorher aufgefallen sind.«
    »Nein, das schwöre ich.«
    »Dann hatte dieses Haus kurz vor uns Besuch.«
    Morris hüstelte in die Faust hinein. Als er wieder sprach, klang seine Stimme krächzend.
    »Ich weiß nicht, ob es Besuch gewesen ist. Vielleicht war es die Person, die hier schon so lange existiert hat. Diese Gunhilla.«
    »Dann müsste sie erwacht sein.«
    »Ja.« Er schluckte. »Mein Reden. Deshalb sind Sie hier. Ist das schon der Beweis?«
    »Das kann sein«, gab Bill zu. »Wenn Sie sich die Abdrücke anschauen, werden Sie erkennen, dass sie recht klein sind. Sie könnten also zu einem Frauenfuß passen.« Er klopfte dem ängstlichen Morris auf die Schulter. »Aber das werden wir noch erleben.«
    »Hoffentlich nicht.«
    »Wie meinen Sie?«
    »Ach nein, schon gut, Mr. Conolly. Sie müssen mich verstehen. Ich habe zwar keine direkte Angst als Burgensammler. Es gibt immer wieder Geschichten, Ich kenne keine Burg oder kein Schloss, das nicht seine eigene Spukgeschichte hat, doch ich habe es nie so intensiv empfunden wie hier. Und so etwas wie diese Abdrücke habe ich bei meinen anderen Objekten auch noch nicht erlebt. Sie können eine völlig normale Ursache haben. Das muss aber nicht so sein, denke ich.«
    »Wo geht es zum Keller?«, fragte Bill. Er wollte sich nicht länger mit irgendwelchem Vermuten aufhalten.
    »Kommen Sie bitte.«
    Sie gingen tiefer in das Haus hinein. Die Düsternis blieb nicht nur, sie nahm noch zu, denn auch draußen sickerte das Licht des Tages allmählich weg.
    Auf dem Boden war jedes Auftreten sehr deutlich zu hören. Parallel zu ihnen huschten die Lichtkreise der Lampen über den Boden hinweg, aber weitere Fußspuren entdeckten sie nicht. Wer immer sich außer ihnen hier aufgehalten hatte, es war nicht dort geschehen, wohin sie gingen.
    Der Zugang zum Keller lag hinter der Treppe, versteckt im Dunkeln, und durch die Strahlen der Lampen wurde der Umriss erhellt. Eine alte Tür, deren Außenseite Staub angesetzt hatte. Er klebte in den Maserungen, und als Bill zu Boden leuchtete, da glaubte er, ebenfalls schwache Fußabdrücke zu sehen. Sie zeigten nach vorn. Da war also eine Person von unten nach oben gegangen.
    »Haben Sie die Tür schon mal geöffnet, Mr. Morris?«
    »Ja, aber ich bin nicht in den Keller gegangen. Das habe ich mich einfach nicht getraut. Sie können mich auslachen, aber es ist eine Tatsache.«
    »Nein, ich lache ja nicht!« Bill drückte die recht schwere Klinke nach unten und zog die Tür mit einem heftigen Ruck auf. Sie schwankte dabei in den Angeln und schabte über den Boden, aber es kam ihm so vor, als wäre sie in der letzten Zeit schon des öfteren aufgezogen worden. Das ging einfach zu glatt.
    Die Männer standen vor einem dunklen und feuchten Loch. Die steile Steintreppe lockte nicht eben zum Betreten, denn jede Stufe war wellig und uneben. Am Ende und in den unterirdischen Räumen lauerte die Dunkelheit wie ein mächtiges Tier, das jede Beute verschlingen wollte, die sich ihm näherte. Sie schien sogar den hellen Arm des Lichtstrahls aufzusaugen wie ein Magen.
    »Dann wollen wir mal«, sagte der Reporter. Er hatte das alte und rostige Geländer an der rechten Seite gesehen und

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