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1152 - Prinzessin Blutleer

1152 - Prinzessin Blutleer

Titel: 1152 - Prinzessin Blutleer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hielt sich daran fest. Unter seiner Hand spürte er den Rost, der sich löste und zu Boden rieselte.
    Es war nicht nur finster, es war auch feucht. In der Luft schienen unzählige Wassertropfen zu schweben, die sich bei jedem Einatmen auf die Lunge legten. Zudem lag ein widerlicher Geruch in der Luft. Der Geschmack des Alten, des Vergangenen und des Moders.
    Sie gingen hinein in die Stille. Feuchtigkeit war in die Wände gesickert. An manchen Stellen waren die alten Steine und das klebrige Moos in den Ritzen regelrecht nass.
    Als Bill die letzte Treppenstufe hinter sich gelassen hatte, blieb er stehen und drehte sich um. Dave Morris war auf der Mitte der Treppe stehen geblieben. Das Licht seiner Lampe blendete Bill für einen Moment.
    »He, was ist?« Bill hob seine Hand schützend vor die Augen. »Wollen oder können Sie nicht?«
    »Es ist schon seltsam. Ich habe einfach das Gefühl, in eine Falle zu laufen.« Er ging endlich weiter. »Entschuldigen Sie, aber das ist mir bei meinen Objekten noch nie so intensiv passiert. Es ist nur gut, dass Sie bei mir sind.«
    Bill nahm die Dinge locker. »Wir werden den Geist schon schaukeln«, sagte er. »Kommen Sie.«
    Er ging vor. Das Licht wies ihm den Weg. Es herrschte hier unten eine tiefe, staubige und zugleich feuchte und klamme Dunkelheit.
    Der Gang war recht niedrig, so dass Bill den Kopf einziehen musste. Rechts und links sahen die Öffnungen oder Nischen aus wie weit aufgerissene Mäuler. Türen sah er nicht.
    Nach ungefähr zwanzig Schritten endete der Gang. Trotzdem ging es weiter, denn vor Bill lag eine weitere Treppe. Sie hatte weniger Stufen als die erste und endete vor einer alten Holztür, die unverschlossen war und halb offen stand.
    Hinter sich hörte er Dave Morris schwer atmen und danach seinen Kommentar. »Verdammt, das ist es. Das muss es sein.«
    »Was meinen Sie?«
    »Das Versteck«, flüsterte Morris. »Ihr Versteck. Das Versteck dieser Legende.«
    »Nun mal langsam, Meister. Bisher haben wir Ihre Legende noch nicht zu Gesicht bekommen. Es kann also sein, dass alles hier der reine Schwindel oder nur Einbildung ist.«
    »Nein, nein, ich bin davon überzeugt.«
    »Wie Sie meinen! Jedenfalls interessiert es mich, was sich hinter der Tür befindet.«
    »Gut, aber passen Sie auf.«
    »Keine Sorge.«
    Bill hatte es nicht weit bis zur Tür. Er- ging trotzdem mit langsamen Schritten und lauschte auch, ob er ein fremdes Geräusch hörte, was nicht der Fall war. Auch aus dem Verlies jenseits der Tür war kein Laut zu vernehmen.
    Ein leichtes Kribbeln verspürte er schon, als er in den anderen Raum hineinschaute. Er verfolgte den Strahl der Lampe und ließ ihn in die Runde wandern.
    Bill Conolly war fast ein wenig enttäuscht, als er feststellen musste, dass es in diesem Raum Nichts gab, was auf eine fremde Person hingedeutet hätte. Er war leer, abgesehen von einer Schale, die auf dem Boden stand. Daneben lag ein Deckel, aber auch das konnte als völlig harmlos eingestuft werden.
    Hinter Bill meldete sich Dave Morris. »Haben Sie etwas entdeckt?«
    »Nein. Keinen Menschen. Auch keine Horror-Gestalt. Bis auf eine alte Schale ist das Verlies leer. Sorry, aber…«
    »Wir sollten froh sein.«
    Bill zog die Tür weiter auf. Morris' Reaktion hatte er nicht verstanden. »Sind wir nicht gekommen, um die alte Legende zu entdecken?«
    »Na ja, ich weiß nicht. So froh bin ich plötzlich nicht mehr darüber.«
    »Okay, ich gehe mal vor.« Der Reporter war wieder etwas entspannter. Er hatte sich zu stark von Morris einnehmen lassen. Das wollte er jetzt zur Seite schieben.
    Das Verlies war nicht groß. Im Moment interessierte es Bill nicht. Er schaute sich mehr die Tür in Höhe des Schlosses an und stellte fest, dass sie von außen aufgebrochen war. Es hatte mal ein Schloss gegeben, aber dort war die Tür zerfetzt worden. Es sah ihm ganz danach aus, als wäre hier eine Person mit Gewalt befreit worden. Ab jetzt dachte er über Daves Geschichte wieder anders.
    Morris hatte seinen forschenden Blick bemerkt und schaute sich das Schloss ebenfalls an.
    Er lachte auf. »Das sind die Spuren, Mr. Conolly. Hier ist etwas passiert, was uns interessieren muss.« Er ging mit einem langen Schritt in das Verlies hinein, in dessen Mitte Bill stand und in die Runde leuchtete.
    »Das denke ich mittlerweile auch.«
    »Sehr gut. Und weiter?«
    Der Reporter zuckte mit den Schultern. »Wenn jemand in diesem Schloss versteckt worden ist, dann geschah es hier. Genau hier, Mr. Morris und

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