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1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor

Titel: 1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Energie, die ich für meine Existenz benötige. Darum bin ich wohl auch kleiner als die anderen."
    Das war ebenso einleuchtend wie erstaunlich. Aber Ellert hatte schon andere Lebensformen gekannt, die nur von Energie lebten. In gewissem Sinn taten es auch die Pflanzen Terras und waren somit in dieser Hinsicht dem Menschen in der natürlichen Entwicklung weit voraus.
    „Dann bringe mich fort von hier, mich und meinen Freund, den du vor dir siehst."
    Der Karzitane zögerte lange, ehe er endlich, immer noch unsicher, einwilligte. Ellert fühlte sich erleichtert, denn er hätte das harmlose und friedliche Bewußtsein nur ungern gezwungen, gegen seinen Willen zu handeln. Trotzdem blieb er auch weiterhin vorsichtig und überwachte die Funktionen des karzitanischen Körpers, der seine Befehle vom eigenen Bewußtsein erhielt. Er konnte die Verbindung jederzeit unterbrechen und seine eigenen Anordnungen einspeisen.
    Für wenige Sekunden verließ er den Karzitanen und informierte Nanude. Als er in den Knollenkörper zurückkehrte, war seine kurze Abwesenheit nicht einmal bemerkt worden.
    Nanude kam herbeigeschwebt und verankerte sich mit seinen vielen Fäden fest auf der Oberfläche der Insel. Der Karzitane meldete sich: „Dein Freund muß sich von meinem Rüssel einrollen lassen, sonst gelangt er niemals in eine andere Dimension. Bei dir ist das anders, denn du bist jetzt auch ich."
    Der Rüssel berührte Nanude, die erschrocken zurückweichen wollte, aber noch rechtzeitig Kontakt mit Ellert erhielt, der sie schnell aufklärte.
    „Hoffentlich plant dieses Ding keinen Verrat", befürchtete Nanude.
    Ellert konnte sie beruhigen.
    „Keine Sorge, ich kenne alle seine Gedanken und Absichten. Verrat ist garantiert nicht dabei. Und nun verhalte dich ruhig. Ich benötige meine ganze Konzentration, um die Kontrolle zu behalten. Und zum drittenmal: Vertraue mir voll und ganz! Keine Zweifel!"
    Die Insel hatte sich inzwischen langsam in Bewegung gesetzt und entfernte sich mit geringer Geschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung der anderen Karzitanen. Es war überall zu hell, um etwas erkennen zu können, ein scheinbares Paradoxon, das völlig natürliche Ursachen hatte. Die Lichtquelle selbst war Ellert noch immer ein Rätsel.
    „Wann erreichen wir die Übergangszone zur nächsten Dimension - und was ist dahinter?" fragte er seinen Wirt.
    „Bald."
    „Was liegt dahinter?" wiederholte Ellert seine Frage.
    „Ich weiß es nicht. Die einzelnen Zonen verschieben und überschneiden sich ständig.
    Allerdings erst, seit dieses graue Phänomen auftrat, das auch Gravitationsfelder erzeugt."
    Das graue Phänomen? Damit konnte nur der Graue Korridor gemeint sein.
    Ellert wechselte das Thema.
    „Wie darf ich dich nennen?" erkundigte er sich, denn er sprach seine jeweiligen Partner und Wirtskörper - beziehungsweise deren Bewußtsein - gern persönlich an.
    „Sie nannten mich stets den ‚Kleinen’, aber das war nicht als Beleidigung gemeint. Ich bin sogar stolz darauf."
    „Gut, Kleiner. Dann nenne ich dich auch so. Ich bin Ellert, das körperlose Bewußtsein."
    „Ja, ich weiß. Es gibt viele von deiner Sorte im Universum."
    Ellert schwieg.
    Wann hörten endlich diese Überraschungen auf?
     
    *
     
    Von den Karzitanen mit ihren Inseln war nichts mehr zu sehen, doch die Geschwindigkeit, mit der sich ihre eigene Insel, von dem Kleinen gelenkt, durch die Lichtzone bewegte, ließ sich nicht abschätzen. Ellert fragte sich, wie sein neuer Wirt die Orientierung behielt. Wahrscheinlich richtete sich der Kleine nach Energiefeldern oder Gravitationslinien. Schließlich lebte er ja auch davon.
    Nanude meldete sich: „Wie lange dauert das denn noch? Der Rüssel hält mich ziemlich fest gepackt."
    „Das muß er auch, wenn wir dich nicht verlieren wollen", beruhigte sie Ellert, der seine ganze Aufmerksamkeit dem Kleinen widmen mußte, um ihn unbemerkt unter Kontrolle zu behalten.
    Nach geraumer Zeit fiel ihm auf, daß sich die Lichtverhältnisse allmählich veränderten.
    Es war längst nicht mehr so hell wie zu Beginn ihrer seltsamen Reise zu dritt. Sterne waren allerdings noch immer keine zu sehen. Um sie herum gab es nichts als absolute Leere.
    Im Bewußtsein des Kleinen las Ellert, daß er zielbewußt eine ganz bestimmte Region der zwischendimensionalen Zone ansteuerte. Trotzdem, schon um die an der Kommunikation beteiligte Nanude zu beruhigen, fragte er: „Kleiner, bist du sicher, den richtigen Kurs eingeschlagen zu haben?"
    „Wir

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